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Highschoolabschlußklassen-Klassentreffen Teil 9

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Seither waren einige mehr als nur schöne Tage vergangen und Will lächelte genießend, als er daran dachte, wie wundervoll diese Tage mit Rod gewesen waren. Dann wurde er aber aus seinen Gedanken gerissen, als die Ansage kam, daß sie landen würden, und Will schnallte sich an und schluckte kurz. Er mochte das Fliegen sehr - nur die Landungen weniger, doch zum Glück war diese weich und als sie ausrollten, blickte Will kurz nach draußen. "Das ist ungewohnt, Rod - aber zum Glück kennst du dich hier aus."

„Ja, das Kleinflugzeug ist etwas gewöhnungsbedürftig - aber sei froh, daß kein Winter ist, bei Schnee landen ist noch spannender. Hier ist aber schon die Landschaft ganz wunderbar.“ Rod zwinkerte und dann war es auch schon soweit, daß sie aus der kleinen Maschine austeigen konnten. Es war eine kleine Propellermaschine, und daher war es ein Premierenflug für Will gewesen.

"Schnee landen ? Du scherzt ... wenn es hier Winter ist, will ich vor dem warmen Kamin sitzen und nicht in einer so kleinen Maschine, in der dich die kalten Sturmwinde durchschleudern, danke." Alleine schon der Gedanke an winterliche Blizzards ließ Will kurz frösteln - denn er mochte zwar Schnee und Winter, doch nicht unbedingt die wirklich harten und kalten, die es hier höchstwahrscheinlich gab. Doch er sagte nichts weiter und stieg aus, lächelte dankbar zu dem Bodenpersonal und folgte Rod in die kleine Schalterhalle, damit sie ihre Trollies holen konnten. "Wirst du dir hier einen Wagen leihen ? Und ich bin ganz froh, daß es Frühsommer ist und wir schönes Wetter haben ... die kalten Monate kommen hier sicherlich sehr früh, nicht wahr ?"

Bei den Worten über den Schnee hatte Rod sacht gegrinst, und er verstand die Sache mit dem Kamin ziemlich gut. „Ja, es wird früher kalt, und ich habe mein Auto hier. Es ist mein kleiner Jeep, und ich hab noch einen Pickup zu Hause, wegen der Arbeit, usw. - beide sind dann auch im Winter tauglich. Ansonsten hab ich noch ein Schneemobil, aber das nutzte ich nicht so oft.“ Sicher hatte er viele Fahrzeuge, aber es war das Sicherste.

"Wow ... aber verständlich, hier gibt es ja kaum oder gar keine öffentlichen Verkehrsmittel. Wie ist es denn eigentlich im Winter ? Da arbeitest du ja denke ich nicht bei der Hausbaufirma ... programmierst du dann ? Und wie ist es eigentlich mit Empfang - hast du eine Antenne ?" Während sie sprachen, gingen sie schon zu dem Jeep und Will lachte leise, als sie ankamen. "Ein hübsches Teil - ich mag die moderneren Modelle lieber, so wie dieser hier."

„Antenne, und auch die Möglichkeit für Satellitentelefon, falls ein Notfall kommt. Was Technik angeht, ist es bei mir moderner, als man glauben kann. Und der hier ist auch ausgesucht für Stadt und Land. Der Pickup, den ich noch habe, ist nicht so eine dumme Pickup-Stadtkarre, der Wagen ist auch wirklich für schweres Ziehen ausgelegt. Was das angeht, finde ich die Wagen in Großstädten eigentlich total unnötig.“ Rod öffnete den Wagen und stellte ihre Koffer hinten hinein. „Wenn ich arbeite, dann kannst du den hier auch nutzen. Ich hoffe, es ist nicht schlimm, weil die ganze Zeit kann ich keinen Urlaub machen.“

"Aber das weiß ich doch, mein Hübscher - und das hätte ich auch niemals von dir erwartet. Und keine Sorge - ich habe zwar kein Auto, aber einen Führerschein." Dann stieg Will ein und schmunzelte, denn da es vorne eine durchgehende Sitzbank gab, konnte er sich direkt neben Rod setzen und trotzdem anschnallen. "Ich denke, wir fahren eine Weile, nicht wahr ?"

„Ja, eine ganze Weile. Aber wir sind früh, das heißt, wir müssen nicht übernachten und können unterwegs was gutes essen. Und ich bin Reisen gewöhnt - ich durfte nach drei Jahren mit zum Hausaufbau, und ich war sogar schon in Europa, weil da auch Häuser von hier gekauft werden.“ Man sah, daß es ihm gefallen hatte, und Rod schnallte sich nun an und startete den Wagen, um loszufahren. „Wir halten aber gleich noch und holen was für unterwegs, okay ?“

"Gerne - ich denke, unterwegs gibt es nicht alle Ecken und Nasen lang ein Fastfood-Restaurant und die Tankstellen haben sicherlich nicht unbedingt etwas gutes zu essen." Denn hier draußen hielten auch die Truckfahrer sicherlich eher in den kleinen Städten, um zu essen oder zu übernachten ... gerade, weil die Winter hier sehr kalt werden konnten und es nicht genug Verkehr gab, daß Raststätten sich lohnten.

„Nun, ein paar haben was, aber nur die, die näher an den Städten sind. Und ich halte bei einer großen Tankstelle, wo man auch essen kann. Ich tanke da richtig auf, und fülle noch den Notfalltank.“ Was das anging, ging Rod immer auf Nummer sicher, und er hatte auch eine Kiste mit Trockenfleisch und sogar einen kleinen Gaskocher vom Camping, falls das Auto mal im Nirgendwo liegenblieb. „Aber das Essen ist da sehr gut, das kann ich dir versprechen ... und man kann dort auch noch gut was für unterwegs einkaufen.“

Das ließ Will leise schmunzeln und er nickte, neigte sich zu Rod und küßte ihn sanft, ehe er sich wieder hinsetzte und ihm antwortete. "Ich vertraue dir da blind, mein Hübscher. Du kennst dich hier so gut aus wie ich in SanFran, deshalb gebe ich mich in deine Hände und freue mich darauf, total unnötigen und hübschen Krimskrams zu kaufen, den ich dann Nelly und Richi schicken kann."

„Also das wirst du auf jeden Fall finden, da bin ich sicher.“ Rod lachte leise und fuhr aus der Stadt heraus, und erst an einer bestimmten Tankstelle mit Imbiß und Shop stoppte er. „Ich tanke, und du kannst dich ja schon mal umsehen. Und wir haben genug Platz im Auto, um einiges reinzupacken.“

Und das wiederum ließ den Schlankeren kurz lachen, ehe er sich abschnallte und ausstieg. "Keine Sorge - ich werde bestimmt keinen mannsgroßen, aus Holz geschnitzten Indianer oder ein Elchgeweih kaufen ... Nelly steht auf Postkarten und Schneekugeln, oder so kleine Dinge." Dann ging er schon vor und sah sich in der Abteilung mit den Souveniers um, denn scheinbar kamen doch hin und wieder Touristen vorbei.

Rod lachte noch, kümmerte sich um das Tanken und füllte auch den Reservetank. Dann zahlte er und fuhr den Wagen zu einem Parkplatz, und kam erst dann in den Laden, wo Will noch immer etwas stöberte. „Schon was gefunden ? Hier gibt es schöne, kleine Holzarbeiten.“ Es gab kleine Figuren, dann Ketten, und auch Schlüsselanhänger. Aber es gab natürlich auch ein paar Dinge, die nicht aus Holz waren.

Als Rod zu ihm kam, schmunzelte Will und nickte zu seinem Einkaufskorb. "Ja, sogar einiges - Postkarten, natürlich eine Schneekugel und einige schöne, aus Holz geschnitzte Tierfiguren. Nelly mag so etwas, und ich schenke es ihr gerne. Mir gefallen auch die kleinen Holztruhen, was meinst du ? Ich kann mich nicht entscheiden, welche ich für sie nehmen soll." Die kleinen Holztruhen waren gerade einmal so groß wie eine Männerhand, doch wunderschön geschnitzt und oft durch Malereien, Schnitzmuster oder Intarsien verziert. "Kannst du mir helfen ? Und bist du denn schon mit dem Tanken fertig ? Tut mir leid, ich habe völlig die Zeit vergessen."

„Ich hatte dich ja extra, während ich tanke, zum Stöbern vorgeschickt, und das paßt schon. Und ja, ich helfe dir.“ Rod lächelte, sah sich die Kästchen kurz an, und reichte ihm dann eine ganz Bestimmte. „Die ist von Hand geschnitzt, die anderen sind mit einer Fräse gemacht, das kann ich sehen. Auch wenn die dann mit Hand bemalt wurden ... aber das ist mit der Hand geschnitzt worden, wenn du das gern magst.“ Dort waren auch nicht so viele Kisten wie bei den anderen zum Verkauf gestapelt.

"Hmmm ..." Will betrachtete die kleine Kiste und nickte, ehe er noch eine mit Intarsien nahm und in den Einkaufskorb legte. "Die mit den Handschnitzereien schenke ich Nelly, sie mag das sehr gern ... die mit den Intarsien behalte ich selber, sie gefällt mir. Wie machen wir das ? Ich zahle schon mal das alles hier, suchst du in der Zwischenzeit etwas zu essen aus ? Oder essen wir hier ?" Er war sich nicht sicher, ob das Restaurant auch Takeaway erlaubte oder nur, daß man direkt hier aß, und fragte Rod deshalb. "Und ich klinge schlimmer als ein Tourist, oder ?"

„Ach was, und wir suchen zusammen aus. Und wir können hier noch etwas essen, wenn du Hunger hast, aber wir können hier auch mitnehmen und dann unterwegs essen.“ Rod fand es gerade sehr schön, und Will war nicht wie ein Tourist ... denn das zeigte sich bei einem Ehepaar hinter ihnen, die zwar Amerikaner waren, aber sich ein Kanada-Elch-T-Shirt und sonstwas davon geholt hatten, und schon trugen.

Will nickte kurz und schmunzelte, als er das Ehepaar sah - denn sie waren sichtbar begeistert und er neigte sich zu seinem Schatz, um sanft zu ihm zu wispern. "Die beiden sind total süß ... man sieht, daß sie sich lieben und auch ihre Begeisterung für die Souveniers. Aber ehrlich ? Ich hoffe, wir werden noch glücklicher als die beiden, auch wenn wir erst so kurze Zeit zusammen sind." Der schlankere Stripper hoffte, daß er nun nicht zu voreilig gewesen war ... doch er wünschte es sich wirklich, und lächelte entschuldigend zu dem Größeren.

Das ließ Rod sacht lächeln und er wisperte an dessen Ohr. „Ich glaube, da bin ich schon drüber, auch wenn ich zu schüchtern bin ... mein Herz ist es aber nicht.“ Er sagte es so, denn er zeigte es wirklich nicht so offen, wie es wohl Andere taten.

Das wußte der Schlankere auch und drehte leicht den Kopf, so daß er ihn kurz auf die Wange küssen konnte, ehe er sich wieder löste. "Das ist doch kein Problem, mein Hübscher - gar keines." Will wußte, daß er manchmal zu offensichtlich dabei war zu zeigen, daß er Jemanden mochte - und gerade hier, im Norden, war es sicherlich nicht so offen und gern gesehen, wenn zwei Männer zusammengehörten. Als sie zur Kasse gingen und er zahlte, huschte der Blick Wills aber immer wieder zu dem Ehepaar und er lächelte dabei ... denn sie berührten sich dauernd und blieben nahe beieinander, küßten sich öfter und zeigen mehr als nur deutlich, wie sehr sie sich liebten. "Und wegen dem Essen - am Besten sehen wir was sie haben, und nehmen uns dann etwas Gutes mit, damit wir es unterwegs essen können ?"

„Gut, das machen wir.“ Rod hatte ja geplant, sich nach Will zu richten und führte ihn nun zu der Kantine, wo man sich das Essen zusammenstellen konnte. „Das ist eine Kantine - da kann man sich ein Gericht aussuchen, und es kann gleich zum Transport eingepackt werden.“

"Man merkt, daß hier viele Durchreisende vorbeikommen - mal sehen, was sie so haben." Die beiden Männer, die hinter der Essensausgabe standen waren es gewohnt, daß sich die Kunden erst einmal ansahen, was es gab - und Will entschied sich schließlich für ein Gulasch und Kartoffeln, ließ es sich einpacken und nahm dann auch Salat von der Salatbar, gab allerdings kein Dressing darauf, sondern nahm sich dazu eine Einmalpackung Dressing für unterwegs. Dann wartete er auf Rod und als dieser fertig war, gingen sie an die Kasse und Will zahlte ... und noch bevor Rod ihm widersprechen konnte, lächelte er und wisperte ein leises "Gönne es mir, ich verwöhne dich gerne." zu ihm.

Der Braunhaarige hatte sich Steaks ausgesucht, und sie in Streifen schneiden lassen. Dazu nahm er auch Salat, denn das konnte man gut gemischt zusammen essen. Aber er nahm noch Obstsalate und auch noch Müsli in Jogurt, denn das aß er öfters und es machte gut satt. „Also gut, und ich fahre ja.“

"Ganz genau. Und da du  mieserweise ja schon das Tanken übernommen hast, wirst du einfach jetzt eingeladen." Dann lachte Will leise und nahm die Tüten mit dem Essen entgegen, bedankte sich noch bei der Kassiererin und folgte Rod dann hinaus zum Wagen, damit er die Tüten auf den Rücksitz legen konnte. "Mein Gott ... gut, daß das langsam auf der Fahrt weniger wird. Äh - ich vergaß ganz zu fragen, Rod ... gibt es in deiner Stadt ein Postamt ?"

„Ja, gibt es - und es ist sehr zuverlässig, was das Abschicken und Bekommen angeht. Im Winter kann es etwas dauern, aber je nachdem, kann es mit einem Kleinflugzeug oder Hubschrauber weggebracht werden.“ Das ging auch im Winter, denn an den Kleinflugzeugen konnte man Schneekufen anbringen, und auch auf einer Schneestrecke landen und starten.

Im ersten Moment sah man Will mehr als nur gut an, wie sehr ihn das verblüffte - dann lachte er leise und schüttelte kurz den Kopf. "Oh, Gott ... das ist etwas, an das ich mich wirklich gewöhnen muß. Und laß mich raten - auch die Waren der Läden kommen im Winter dann mit dem Flugzeug oder Hubschrauber ? Die Trucks dürften da nicht mehr fahren können, da die Straßen zugeschneit sind. Deshalb auch das Schneemobil, nicht wahr ?"

„Kommt immer drauf an. Eigentlich ist es zugänglich und es kommt dann nur drauf an, wie stark der Schnee ist. Zugänglichkeit brauchen wir da nämlich wegen dem Bauen, also ganz so heftig ist es nicht immer. Das, was ich meinte, ist dann das für Notfälle, wenn es ZU viel Schnee gibt.“ Rod lächelte und stieg in den Wagen, und als Will auch saß und sie beide angeschnallt waren, fuhr er los, damit sie sich endlich auf den Weg machen konnten.

 

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