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“Der Fluch des Fledermausgottes” 01

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Prolog, 14.06.1761

 

"James ! James, du Nichtsnutz - wo ist mein Stuhl ?! Bring mir sofort meinen Stuhl und das Moskitonetz, damit ich mich ausruhen kann !" Der junge Earl of Wildersham war mehr als nur aufgebracht ... denn nach einem anstrengenden Marsch durch den dichten Dschungel des Kongos war er erschöpft und erwartete, daß sein einige Jahre jüngerer Diener ihm schon längst den Ruheklappstuhl und das Moskitonetz aufgestellt hatte, damit er sich setzen konnte. Dabei übersah er geflissentlich, daß James auch einen beträchtlichen Teil des Gepäcks trug, auch wenn er sein persönlicher Diener war ... und der ältere, erfahrene Führer dieser Expedition zu einem angeblichen, verborgenen Tempel seufzte leise, ehe er den jungen Schwarzhaarigen anstubste. "Laß die Sachen liegen, ja ? Ich kümmere mich darum, bring du deinem Herrn den blöden Stuhl und das Netz." Frank Simmers war schon seit seiner Kindheit hier in Afrika und verstand sich sehr gut mit den Eingeborenen, da er nicht nur ihre Sprache sprach, sondern sie auch - obwohl er aus einer englischen Familie stammte - sehr gut behandelte. Ein Wink genügte, daß einer der schwarzen Träger zu ihm kam, um sich um das Gepäck des Lords zu kümmern ... denn dieser spannte wieder einmal seinen Diener ein, obwohl dieser noch andere Aufgaben hatte.

„Ich danke ihnen, Sir.“ James sah man an, daß er im Grunde schon zu erschöpft war - denn er wurde einfach für zuviel benutzt, und sein Gesicht war deutlich bleicher geworden. James fühlte, daß er Fieber bekam ... aber er beeilte sich nun und baute den Stuhl auf, und hängte auch das Mückennetz auf, damit der Earl sich setzen konnte. „Verzeihung, daß es so dauerte, Sir ... ich mache auch gleich die Erfrischung fertig.“

Der jung Earl schnaubte nur und nickte, winkte den jüngeren Diener wieder weg und seufzte leise, als sich einer seiner Freunde neben ihn setzte. Es waren außer ihm noch drei andere junge Forscher mit ihren Leibdienern in dieser Expedition, die vom britischen Institut für die Erforschung alter Kulturen finanziert wurde ... und damit auch korrekte Ergebnisse vorlagen, wurden die jungen Studenten der Akademien dafür von den Forschern ausgesucht, so wie der junge Earl Willard und dessen drei Freunde, die wie er in der Studiengruppe des berühmten Forschers Dr. Wellsner lernten. Es war eine Ehre, dieser Expedition anzugehören - doch auch eine Strapaze, so daß Willard froh war, als sein jüngerer Leibdiener ihm ein Glas mit dem neu entwickelten Tonic-Wasser brachte, dessen Chinarindenextrakt vor der gefährlichen Malaria schützte. Eine Krankheit, die schon einige Männer hier bekommen hatten - und auch sein Leibdiener, so daß Willard froh war, daß er mit dem Getränk einer Ansteckung vorsorgen konnte. "Kümmer dich um das Zelt, James - und dann um mein Essen, verstanden ?! Du kannst dir dann etwas holen, wenn du deine Aufgaben erledigt hast." Stuart, ein anderer Earl in seinen Mittzwanzigern, lachte nur gehässig, als der junge Schwarzhaarige weglief, setzte sich ebenfalls und grinste zu seinen beiden Freunden. "Genauso lahm wie mein Diener, Willard ... nur dein Diener ist schneller, Danton."

Danton grinste auch und lehnte sich an, um aus seinem Glas zu nippen. „Meiner ist wohl robuster - er paßt auch besser hierher als dein Schotte und dein Ire.“ James war Schotte, und der Diener von Stuart war Ire. Sein eigener Diener war aus Indien und in seinen Augen robuster, was das Klima hier anging. James beeilte sich derweil, das Zelt aufzubauen. Das konnte er im Schlaf, denn er baute es jeden Abend auf und richtete es ein, damit der Earl sich wohlfühlte. Er war quasi in diese Familie hineingeboren worden. Denn seine Mutter war Hausmädchen, und sein Vater arbeitete im Garten, bevor er starb, weil er von einer Leiter stürzte ... und seine Mutter war vor wenigen Monaten an einer Krankheit gestorben. Bald würde er ihnen wohl folgen, sein Körper ließ langsam nach und die Kratzer, die er durch das Tragen und die Wege hier bekommen hatte, verheilten nicht so, wie sie sollten.

Während die Adeligen sich ausruhten, überwachte Frank das Aufstellen des Lagers ... eine Arbeit, die reibungslos verlief und er nickte, als die Zelte alle standen. Dann rief er den Anführer der Träger und redete kurz mit ihm, nickte hin und wieder und sah dann nach den beiden Männern, die für das Essen zuständig waren. Es gab wie immer einfachen Eintopf für alle - und Frank schüttelte kurz den Kopf als er daran dachte, welches Gezeter die Adeligen vor Beginn der Expedition veranstalteten. Sie verstanden erst nach einer Weile, daß man in einem Dschungel nicht den gleichen Troß mit sich führen konnte wie in der Wüste - und nur das Versprechen, die Flaschen mit Tonicwasser mitzunehmen sorgte dafür, daß sie sich widerwillig fügten. In der Zwischenzeit hatte Rakesh den Aufbau des Zeltes seines Herrn überwacht und richtete es ein, ehe er das abgekochte Waschwasser seines Herrn holte. Der junge Inder war ebenso wie James und Mick erst achtzehn Jahre alt, und verstand sich mit den beiden gut ... und als er James sah, ging er kurz zu ihm. "Du solltest ebenfalls schon das Waschwasser holen, ehe der  Herr von Mick alles aufbraucht. Zum Glück besteht Sir Reginald darauf, sich kühl zu waschen, da er aus dem Militär kommt ... sonst wäre noch weniger für unsere Herren da."

„Er scheint auch so mehr einzustecken als unsere Sirs.“ James hätte gern zumindest einen Herrn, der ähnlich robust war und innerlich wünschte er sich wohl wie viele Andere, daß diese Schnösel auch mal was trugen. „Wenn sie schlafen, dann können wir ausruhen. Und zusammensitzen.“ Mit den Worten wandte er sich ab und besorgte das Wasser, damit sein Hausherr sich wie jeden Abend waschen konnte.

Rakesh nickte nur und seufzte leise, als er die keifende Stimme von Micks Herrn hörte. Dann straffte er sich wieder und ging zu seinem eigenen Herrn, verneigte sich und gab ihm Bescheid, daß das Waschwasser in dessem Zelt gerichtet wäre und das Essen ebenfalls bald fertig wäre. Wie erwartet, verabschiedete sich Danton sofort, da er den Schweiß von seiner Haut waschen wollte und Rakesh folgte ihm, während Stuart wütend zischte und erneut nach Mick rief. "Dieser verdammte Ire - zu dumm, um etwas hinzubekommen. Ah, da bist du ja ... endlich ausgeschlafen ?! Richte mir ebenfalls das Waschwasser, ich bin durch diesen dreimalverfluchten Dschungel völlig verschwitzt !"

Mick war kurz nach dem Kampf mit dem Zelt austreten gewesen und antwortete so höflich wie er konnte. „Es wird sofort gerichtet, Sir.“ Er wandte sich sofort ab um zu dem Wasser zu stürmen, denn er hing durch sein Austreten etwas hinterher. Obwohl er dem Arsch am Liebsten in das Teewasser gepißt hätte, denn diese Aktion hier war langsam nicht mehr zu ertragen.

Währenddessen teilte Frank die nötigen Wachen ein und schickte seine Träger, Wachen und die Köche nacheinander immer zu viert in den Dschungel, damit auch sie sich erleichtern konnten, nickte, als sie alle sich mit dem abgekochten Wasser die Hände wuschen und dann aus einem der anderen Kessel Tee tranken. Erst dann ließ Frank das Essen verteilen und achtete darauf, daß die Diener der Adeligen zuerst aßen, ehe sie den Eintopf zu ihren Herren brachten. Es dauerte noch eine Weile, ehe auch James, Mick und Rakesh an das Feuer kamen und sich hinsetzten ... und der junge Inder seufzte leise, ehe er sich noch eine Tasse Tee nahm und sie genießend trank.

Endlich konnten sie ausruhen, und James konnte kaum noch die Augen offenhalten und man sah an seinem blassen Gesicht, daß er krank war. Er wischte sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht und mit dem Unterarm gleich danach über seine Stirn, um sich den Schweiß abzuwischen. „Mr. Frank, wie weit ist es jetzt noch ? Ich glaube, die Lords werden langsam immer ...“ Noch ehe er weiter was sagen konnte, platzte Mick mit einem „Unerträglich !“ rein.

"Schh ! Wenn du so laut bist, hören sie dich !" Frank wußte zwar, daß die Lords tief schliefen, doch er wollte nichts riskieren. "Nicht mehr lange, dann sollten wir da sein - vielleicht noch drei oder vier Tagesmärsche, wenn ich die Beschreibung der Stämme mit der Umgebung vergleiche. Denn der Tempel soll direkt am Fuß des Berges sein - und der ist noch vier Tagesmärsche entfernt. Ich hoffe, daß es klappt ... die Herren Lords werden sehr wütend sein, wenn all die Legenden der umliegenden Stämme nur Legenden sind und es keinen Tempel gibt." Natürlich kannte auch Frank die Legenden über den Tempel des Fledermausgottes ... so wie seine Leute, und sie alle hatten Angst. Doch sie vertrauten Frank und verhielten sich ruhig, auch wenn man sah, daß die Männer immer unruhiger wurden, je näher sie dem Berg kamen.

„Aber das ist doch eigentlich das Erforschen, ob diese Legende wirklich wahr ist oder nicht. Aber das verstehen sie nicht, sie erwarten IMMER, daß etwas da ist.“ James sprach leise und blickte auf den Becher, in dem sein Tee war. Er war kein Dummkopf und hatte auch immer heimlich in den Büchern der Bibliothek lesen können, die im Herrenhaus einstaubte. Und er konnte auch sehr gut schreiben und rechnen. Seine Mutter hatte wirklich gut dafür gesorgt, und hin und wieder glaubte er weniger, daß sein Vater sein Vater gewesen war. Seine Mutter war wunderschön gewesen, und seine Mutter hatte blondes Haar mit einem leichten Rotschimmer, und sein Vater hatte richtig rote Haare gehabt. Er selbst hatte schwarzes Haar, das wohl deutlicher nach dem des Oberhauptes der Familie seines jungen Earls kam. Aber seine Mutter und seinen offiziellen Vater hatte er beide sehr geliebt. In ihm kochte aber auch ein gewisser Haß auf diese adligen Menschen, die sich so benahmen, und man sah es nur einen Augenblick an dem Flackern in seinen hellblauen Augen. „Ich lege mich hin ... schlaft gut.“ Mit den Worten stand er auf und ging zu seinem Schlaflager, das vor dem Zelt des Earl war ... denn dort konnte er gleich seine Arbeit machen, wenn sein Herr aufwachte.

Frank blickte ihm noch nach und seufzte leise, als auch Mick und Rakesh sich vor die Zelte ihrer Herren legten, um ein wenig zu schlafen. Dann stand er auf und sah noch einmal nach seinen Wachen, nickte, als alles so war, wie es sein sollte und legte sich dann selbst in sein kleines Zelt, um sich etwas auszuruhen. Die nächsten Tage würden noch sehr anstrengend werden und er hoffte, daß sie bald auf ein Zeichen für einen Tempel stießen ... Statuen, oder einen Weg oder ähnliches, damit die Lords etwas erträglicher wurden.

 

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Seither waren doch noch drei Tage vergangen und es ging nun schneller voran - denn sie liefen auf einem alten, befestigten Weg, und überall waren Statuen. Es zeigte, daß sie wirklich auf einem Tempel zugingen, und die Adligen waren voll mit guter Laune und erstaunlich zügig. Die Diener liefen zwar auch leichter, aber James hatte körperlich wirklich Probleme, und er stolperte nun fast bei einem kleinen Höcker in dem Weg. Hinter ihm waren noch die anderen Träger, und bei ihnen war es deutlich anders. Sie hatten Angst vor dem Tempel, auf den sie zugingen ... und sie waren nahe dran, die Sachen hinzuwerfen und zu flüchten.

Das sah auch Frank und er fluchte leise, ehe er sich entschied und die Truppe anhielt. Als die Adeligen ihn zur Rede stellten, sagte er ihnen unmißverständlich, daß sie hier ein Basislager einrichten würden - und falls die Forscher weitergehen wollten, konnten sie dies mit einigen der Wachleute tun, doch das Basislager würde hierbleiben. Er ließ sich auch nicht erweichen und das Argument, daß ihnen die Träger sonst weglaufen würden gab schließlich den Ausschlag, daß die adeligen Forscher zustimmten und für heute auch nicht weitergingen.

In den Dienern machte sich Erleichterung breit, und James legte sofort die Sachen an der Seite ab und beeilte sich, den Stuhl aufzustellen, ebenso das Fliegennetz. Die Adligen würden sicher auch erstmal wieder zusammensitzen und sich beraten ... und je schneller James war. um so schneller konnte er das Zelt aufbauen. und dann vielleicht etwas ruhen. Die Adligen saßen auch gleich zusammen, denn sie sprachen zum Teil über das Erkunden, und zum Teil lästerten sie nur wieder.

Natürlich hörte auch Frank das Lästern und knurrte leise ... doch er konnte nicht viel tun, außer den drei Dienern noch einen der Träger zuzuweisen, damit er ihnen beim Zeltaufbau half. Die Träger taten es gern, da sie die drei jungen Männer mochten ... sie waren zwar ebenfalls weißhäutig, doch sie litten ebenso wie die schwarzen Träger unter den Launen der Adeligen. Diese lästerten natürlich wieder über die Angst und den Aberglauben der für sie minderwertigen, schwarzhäutigen Träger und Willard schnaubte leise, ehe er sich an Stuart und Danton wandte. "Pah - abergläubisches Pack. Jeder normaldenkende Mensch weiß, daß es keine Flüche und Götter gibt. Und wir werden es beweisen, indem wir den Tempel des Fledermausgottes finden, ihn betreten und diese angebliche Blutquelle entdecken. Ich wette, es ist nur sehr eisenhaltiges Wasser, wie damals in Irland - ich weiß noch, wie diese dummen Iren halb durchdrehten, und schon die Apokalypse kommen sahen. Pah."

Danton grinste nur wieder und nickte. „Ja, das sehe ich auch so ... und dieser stumpfe Glaube an so etwas ist einfach lächerlich. Ich hoffe im Moment eher, daß wir etwas finden, was dieses Abenteuer wertvoller macht.“ Sie meinten Gold, Edelsteine und sonstige Schätze - denn das würde sicher nicht in die Forschung gehen, sondern eher in ihr Vermögen.  Aus dem Grund machten sie so etwas eher, als daß sie sich an Geschichte oder anderem interessierten. „Es ist erst Mittag - ich denke, nach dem Essen können wir die Ruinen ankucken.“

"Ich hoffe, sie sind nahe genug dafür - durch diesen verdammten Dschungel kann man ja nicht weiter als einige Meter sehen." Willard schnaubte erneut, denn er haßte den Dschungel wie nichts sonst - von den allgegenwärtigen Insekten zu der heißen, feuchten Luft, die ihm so zu schaffen machte. "Ich hoffe nur, James stirbt mir nicht mittendrin weg - ich brauche ihn noch, und er wird immer schwächer. Pah ... wenn ich wieder zurück bin, werde ich mir einen dieser Schwarzen als Leibdiener holen, sie sind einfach die besseren Sklaven." Dann trank er von seinem Glas und unterhielt sich noch weiter mit seinen Freunden, während Rakesh leise seufzte und zu James ging, damit er kurz mit ihm reden konnte. "Verhalte dich einfach ruhig, ja ? Dein Herr ist wieder wegen der Hitze ungehalten, aber vielleicht finden wir ja den Tempel und einige Schätze, dann bessert sich seine Laune." Der junge Inder machte sich große Sorgen um seinen Freund - denn er sah nur zu gut, daß dieser sehr unter dem Fieber litt und die Strapazen nicht mehr lange durchhielt.

James kämpfte im Moment extrem, und er wischte sich mit dem feuchten Tuch, das er hatte, über sein blasses Gesicht. „Ich hoffe es auch, und ich kämpfe weiter gegen das Fieber. Man muß es doch auch so besiegen können.“ Es war ein Kampf im Inneren, daß man wieder gesund werden konnte, da war James sich ganz sicher. „Und gerade jetzt, wo wir hier ein Hauptlager haben, muß ich immerhin nicht mehr so viel tragen ... das hilft mir, mich zu erholen.“

"Eigentlich ja ... aber du weißt, daß dein Herr dich überall herumscheucht, da er nichts selber tut. Ich helfe, wo ich kann, ja ? Und ja, man kann das Fieber besiegen ... aber dafür brauchst du Ruhe, und die bekommst du hier nicht." Rakesh seufzte leise, da er nicht viel helfen konnte, ohne daß es auffiel - doch ein wenig konnte er tun und er reichte James versteckt ein kleines Papiertütchen. "Nimm ein wenig davon und trinke es mit Wasser - es ist ein Pulver aus einer getrockneten Frucht meiner Heimat, sie wird ein wenig helfen. Ich wünschte, du wärst mein Herr, James ... du bist so viel besser als dein oder mein Herr."

James nahm das etwas unerwartete Geschenk an und lächelte. „Ich danke dir ... und nein, ich bin lieber ein guter Freund als ein Herr.“ Er nahm gleich etwas Wasser und gab etwas Pulver hinein, damit er es trinken konnte ... denn wenn er es nicht jetzt tat, dann kam sicher gleich was dazwischen. „Wir müssen eh gleich das Essen servieren.“ Nach den Worten trank er es und verzog das Gesicht, denn es war wohl noch mehr als die Frucht darin.

Als er das sah, schmunzelte Rakesh und nickte, ehe er ihm leise antwortete. "Ich weiß, es schmeckt nicht sehr gut - das sind die Kräuter, die noch dabei sind. Aber es wird dir helfen, ganz sicher ... trink Morgen noch eine Tasse vor dem Frühstück und am Abend, dann wird es dir besser gehen." Dann verabschiedete sich der junge Inder und ging zur Kochstelle, bedankte sich bei dem Koch und holte für James, sich und auch Mick schon das Essen, da der junge Ire erst jetzt mit dem Zelt fertig wurde und zu ihnen kam. Sie hatten nicht viel Zeit, um zu essen - denn ihre Herren würden sicherlich gleich ihre Portion fordern, und danach mußten sie sie durch den Dschungel zu dem Tempel begleiten.

Alle drei aßen auch zügig - denn wie erwartet, hatten ihre Herren ebenso Lust, etwas zu sich zu nehmen und so waren im Grunde alle drei wieder zusammen, als sie die Adligen bedienten. James merkte schon, daß es ihm etwas besser ging und er füllte gleich das Wasser im Glas nach, als es geleert war. Willard forderte es immer gut gefüllt, auch wenn er es sicher nicht nochmal austrank.

Eine Verschwendung, die Frank schon lange ein Dorn im Auge war - doch er hatte es aufgegeben, die Adeligen davon abzubringen, und rationierte dafür einfach das Waschwasser, das die Adeligen bekamen. Dann widmete sich Frank wieder der Aufsicht des Basislagers, während die Adeligen ihren Mittagsschlaf hielten, ließ auch die jungen Leibdiener der Adeligen schlafen und wartete auf den Späher, den er vorgeschickt hatte. Nach fast zwei Stunden kam dieser wieder und berichtete - und Frank nickte, schickte ihn zu den Kochkesseln und ging zu dem Zelt Dantons, denn dieser schien wieder wach zu sein. "Darf ich kurz stören ? Der Späher kam gerade wieder und gab mir seinen Bericht."

Danton war auch schon angezogen, denn er war einer, der etwas weniger leicht erschöpfte und setzte sich draußen hin, bevor er auf den Stuhl neben sich nickte. „Ich bin gespannt, was sie mir berichten können. Meine Freunde brauchen noch etwas, und ich erzähle es ihnen dann.“ Man sah ihm die Spannung an und ein Blick zu Rakesh reichte, daß er ihm ein paar der eßbaren Früchte vorbereiten sollte.

Natürlich nickte der junge Inder und ging zum Vorratslager, um einige der Früchte zu holen, während Frank sich ebenfalls setzte und kurz nickte. "Der Späher hat etwa eine bis zwei Stunden von hier entfernt einen steinernen Tempel entdeckt, über dessem Eingang eine riesige, aus Stein gehauene Fledermaus prangt. Der Eingang ist offen, es gibt keinerlei Türe - doch er betrat den Tempel nicht, sondern kam sofort wieder zurück. Der Marsch dorthin wird leichter werden, da es eine gepflasterte Straße gibt, die direkt zu dem Tempel führt - wenn sie es wünschen, können wir heute noch hinsehen, die Zeit wird für eine kurze Expedition ausreichen. Morgen früh können wir dann ein weiteres Mal aufbrechen, so daß wir den gesamten Tag zur Verfügung haben ... natürlich mit ihrem Einverständnis."

„Nun, meines hätten sie, aber ich werde es mit den Anderen kurz besprechen. Wir hätten da nur kurze Zeit zum Ansehen, auch wenn es verlockend ist.“ Hier zeigte Danton eigentlich, wie klar er denken konnte ... denn im Grunde würden sie wohl fast drei Stunden für die Wege brauchen.

"Natürlich wäre es nur eine kurze Besichtigung - doch es wäre von Vorteil, da man schon sehen kann, welche Ausrüstungsgegenstände wir dann Morgen mitnehmen müssen. Würden wir erst Morgen gehen, müßten wir den Weg doppelt zurücklegen - so hätten wir schon einen Überblick und würden uns Zeit sparen." Gerade, weil auf diese Weise mehr Arbeitskräfte zur Verfügung standen ... denn wenn er die Adeligen Morgen alleine beim Tempel lassen müßte, damit die Ausrüstung geholt werden konnte, müßte er die Wachen halbieren und sie bräuchten die doppelte Zeit, um die Ausrüstung zum Tempel zu bringen.

„Gut, dann so ... ich bespreche es mit den Anderen, und sie bereiten das erste Hingehen vor.“ Somit war es schon beschlossen, und Danton nahm einige Bissen und stand dann auf, um seine Freunde zu wecken, damit sie losgehen konnten. Dessen Diener waren wohl schon wach, und würden auch das Losgehen vorbereiten. Nein würden seine Freunde jetzt gewiß auch nicht sagen, und vielleicht fanden sie sofort etwas, das sie schon mitnehmen konnten.

 

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