“Katzenliebe”, Teil 2
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Seither war fast ein Monat vergangen und Simio hatte sich nicht nur eine eigene, kleine Höhle eingerichtet, sondern ging jeden Morgen kurz vor Sonnenaufgang auf die Jagd, um Ashay eine Kleinigkeit zum Frühstück vor dessen Höhle zu legen und ihn ein wenig zu beobachten. Anfangs war der große Löwenmensch sichtbar mißtrauisch gewesen, doch langsam schien es sich zu legen ... zumindest für Simio, da er nicht viel über Wachsamkeit wußte. Er dachte immer, daß Ashay noch schlief und betrachtete ihn mit seinen scharfen Augen aus ausreichender Entfernung ... und langsam merkte er, wie sich in seinem Inneren der Drang, den großen Löwen zu berühren und die Sehnsucht, von ihm berührt zu werden, immer mehr vertiefte. Doch der junge Gepardenmensch lief immer weg, wenn Ashay sich rührte, da er ihn nicht erzürnen wollte ... jagte ein wenig für sich selbst und kehrte danach zu seiner Höhle zurück, um ein wenig auszuruhen, da das Jagen ohne seine nur langsam nachwachsenden Krallen doch sehr anstrengend für ihn war.
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Langsam wurde Ashay unruhig, denn es war schon der zweite Tag, an dem Simio nicht kam und ihm das kleine Frühstück brachte. Entweder hatte er es aufgegeben, oder ihm war etwas zugestoßen. "Wahrscheinlich ist ihm was passiert ... verflucht." Ash streckte sich leicht und stand auf, um den Schlanken zu suchen. Er machte sich ja doch ein wenig Sorgen, und so trabte er los und lief so ausdauernd, wie er konnte, in die Richtung, aus der Simio immer gekommen war.
Doch dieser war nicht in der Lage, um Hilfe zu suchen - denn ihm war wirklich etwas passiert. Neugierig, wie der junge Gepard war, hatte er damit begonnen, auch die Felsen um seine kleine Höhle herum zu erkunden ... und dabei nicht beachtet, daß er weder Klettererfahrung noch die Krallen besaß, um sich wenn nötig festzuhalten. Und so kam es, wie es kommen mußte und er rutschte ab, klemmte sich einen Fuß in einer Spalte zwischen zwei Felsen ein und belastete den Knöchel dabei so sehr, daß er zwar nicht gebrochen, jedoch angeschwollen und verletzt war, und der junge Gepard ihn nicht mehr herausbekam. Trotz des heftigen Schmerzes versank Simio immer wieder in der Schwärze einer Ohnmacht, da er nun schon den zweiten Tag hier festsaß - und weder Wasser, noch Nahrung, noch Schutz vor der Kälte der Nacht besaß, und durch die Verletzung und die Unterkühlung leichtes Fieber bekommen hatte.
Ash lief recht weit und schnaufte schon langsam, da sah er die Höhle, in der sich Simio wohl eingerichtet hatte. Es roch hier deutlicher nach ihm und von den kalten Spuren her, musste er auch noch in der Höhle sein. Also wagte sich der Löwe mutig hinein und schnupperte. "Simio ? Bist du da ?"
Doch auch hier waren die Spuren kalt, da der junge Gepardenmensch schon so lange nicht mehr hier gewesen war. Und er hörte ihn auch nicht, da er ein wenig weiter weg bei den Felsen lag - und erst langsam wieder aus einer Ohnmacht erwachte und schmerzvoll aufwimmerte, als er dabei den Fuß ein wenig bewegte.
Ashay hörte das Wimmern und sein Ohr zuckte leicht. Es war ganz sicher, etwas war nicht in Ordnung und er lief in die Richtung, aus der er den Laut gehört hatte. Als er Simio endlich sah, blieb er kurz stehen und überblickte die Situation. Der Kleinere klemmte zwischen Felsen und man kam nicht ohne weiteres an ihn heran. "Wie kommst du denn dahin ?" fragte er leise, ging auf die Felsen zu und sah erst jetzt, daß es Simio nicht sehr gut ging. "Simio ?"
Als dieser die Stimme des Löwen hörte, dachte er zuerst, es wäre wieder ein Fiebertraum ... doch als Simio den Blick hob, sah er Ashay auch und lächelte schwach, ehe er leicht hustete und nach Atem rang. "Wollte ... klettern ... bin abgerutscht. Ich ... mein Fuß ... Fieber ..." Mehr brachte er nicht heraus, ehe er wieder schmerzvoll aufwimmerte, da all diese Bewegungen auch seinen Fuß wieder zum Schmerzen gebracht hatten. Der junge Gepardenmensch wußte, daß er nurmehr ein Häufchen Elend war und schämte sich zutiefst, barg den Kopf zwischen den Armen und weinte leise, während zum ersten Mal der Gedanke in ihm erwachte, daß er sich den Fuß hätte abbeißen sollen, um diese Schmach nicht erleben zu müssen.
Ashay seufzte leise und atmete tief durch. "Jetzt laß mal nicht den Kopf hängen ... sowas passiert." Gleich nach den Worten packte er einen der Felsen und zog ihn knurrend weg, denn der war im Weg, so konnte er sonst nicht an Simio heran. Als das Hindernis weg war, wiederholte er es bei dem Stein, der den Fuß eingeklemmt hatte, und so war der Kleineren rasch befreit. "Komm, Kleiner ... du bist eiskalt." wispernd, hob Ash Simio auf die Arme und trug ihn sanft in dessen Höhle. "Du hast Fieber ... so ein Mist, daß der Herr nicht da ist."
Als der Löwe den Felsen wegzog, der seinen Fuß einklemmte, verkniff sich Simio nur mit Mühe einen schmerzlichen Aufschrei ... doch als er an die warme Brust Ashays gehoben wurde, konnte er nicht anders, als leise aufzuschluchzen und sich an die Wärme zu kuscheln. Er wußte selbst, daß der Herr nicht da war und gerade das machte es noch schlimmer, da er Angst hatte, ihn enttäuscht zu haben. Wenn der Löwenmensch nicht gekommen wäre, dann hätte Simio sterben können - und das kam ihm nun noch stärker, so daß er sich kraftlos an Ashay klammerte und leise wimmerte. "Bitte ... bitte, laß mich nicht allein, Ashay. Ich will den Herrn nicht noch mehr verärgern, er wird sicher wütend sein, daß ich so dumm war und ohne dich gestorben wäre."
"Ich glaub nicht, daß du ihn verärgert hast." murmelte Ash und legte Simio auf das Fell. Danach hob er dessen Bein an und musterte den geschwollenen Fuß mit den leicht blutenden Schrammen. Kurzerhand leckte er ein paar Mal darüber, und als es aufhörte zu bluten, legte er das Bein wieder ab und warf ein Fell über den ausgekühlten Körper. "Du weißt schon, daß nicht alle Katzen klettern können ?"
Das Lecken hatte so wohlgetan, daß der junge Gepard unwillkürlich leise zu schnurren begonnen hatte, doch er verstummte bei der Frage und senkte erneut verschämt den Kopf. "Ja ... aber es lockte so, die Felsen waren von der Sonne warm und ich wollte einmal oben sein und weiter sehen können als sonst. Es wäre auch nichts passiert, wenn ich ... wenn ich Krallen hätte, doch so glitt ich plötzlich ab und fiel." Daß es ein ziemlich tiefer Sturz gewesen war, sah man auch an den vielen, noch immer dunklen, blauen Flecken, die sogar durch sein Fell sichtbar waren und Simio schämte sich sehr, daß er seiner Neugier so leichtsinnig nachgegeben hatte. Doch wenigstens war er nun in Sicherheit, wenngleich ihm trotz des Felles nicht viel wärmer wurde und er ein weiteres Mal leicht zu zittern begann.
Das bemerkte Ash natürlich und er seufzte leise. Doch bevor er sich zu ihm legte, gab er ihm etwas Wasser aus einer Schale, und führte sie an die trockenen Lippen. "Essen bekommst du, wenn du etwas wärmer bist. Trinken ist wichtiger."
Simio trank dankbar von dem kühlen Naß und seufzte leise, als er die Schale leergetrunken hatte. "Bitte ... mehr ?" Nach zwei weiteren Schalen war er endlich satt und sank müde auf das Fell, doch dann wurde er knallrot auf den Wangen und zögerte, ehe er wieder zu Ashay aufsah. "Könntest du ... mir bitte nach draußen helfen ? Ich ... ich müßte ..." Es war ihm zu peinlich, es auszusprechen und er hoffte, daß der große Löwe verstand.
"Äh ... ah, verstehe ... keine Sorge, ich bring dich raus." Ash verstand und konnte es gut nachempfinden, denn Sauberkeit war für sie als Katzen das Wichtigste. Also packte er Simio wieder aus dem Fell aus, hob ihn auf die Arme und trug ihn hinaus zu dem kleinen Bach. Dort setzte er ihn vorsichtig ab und achtete darauf, daß jener seinen Fuß nicht zu sehr belastete.
Trotz seines nun stärker werdenden Fiebers versuchte der schlanke Gepard, sich möglichst auf dem gesunden Bein zu halten, als er sich an die Seite erleichterte und es dann verscharrte. Das Waschen gestaltete sich jedoch viel schwerer und er wurde wieder hochrot, als er sich am Arm des Löwen festhielt, während er mit der anderen Hand das herrlich kühle Wasser schöpfte und sich zumindest notdürftig herabwusch. Es tat so wohl, wieder einigermaßen sauber zu sein und es kühlte auch sein Fieber etwas herab, so daß er ein wenig sicherer und ruhiger zurück zu Ash kam und sich erschöpft an ihn und dessen warmen Körper herankuschelte. "Danke ..."
"Kein Problem ... so, jetzt aber ab in die Felle." Mit den Worten hob Ash den Kleineren wieder auf die Arme und brachte ihn in die Höhle zurück. Dort legte er ihn wieder auf die Felle und sich diesmal neben ihn, bevor er ein Fell über sie beide schlug. "Schlaf, das tut dir gut und danach kannst du etwas essen. Reden tun wir später."
Simio nickte nur und seufzte leise, als ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschte. Es fühlte sich so gut an, neben dem großen Löwen zu liegen und der Schlankere entspannte sich, als er sich so nahe es ging, an die Muskeln Ashays kuschelte. Der Schlaf griff noch im gleichen Moment nach ihm, als er den ruhigen, starken Herzschlag des Löwen hören konnte ... und auch wenn er noch immer verletzt war, so stieg sein Fieber zumindest nicht mehr an.
Was auch gut war, denn es nahm dem Löwen eine Sorge. Aber jetzt, wo Simio schlief, wagte Ashay ein sanftes Lächeln. "Du bist ein Dummerchen ... kleiner Kater." Simio weckte die sanfte Seite in ihm und der Löwe schloss nun auch seine Augen, da ihn das lange Laufen doch ein wenig angestrengt hatte.
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Am nächsten Morgen erwachte Ash und grollte weich. Es fühlte sich doch ganz gut an, wenn jemand bei ihm lag - und Simio war beim Schlafen so dicht an ihn rangerückt, daß man meinen konnte, er wollte in einen hineinkriechen. Aber jetzt musste der Kleine aufwachen, denn Ash wollte nicht, daß womöglich ein Unglück passierte. "Wach auf, Simio ... du musst sicher nochmal pinkeln, oder ?"
Der junge Gepardenmensch reagierte sofort auf die Stimme die ihn ansprach, da er es von klein auf so gewohnt war ... doch er brauchte durch das Fieber und die Erschöpfung einige Momente, bis er völlig wach wurde und verstand, wo er war und was der Löwenmensch von ihm wollte. Im ersten Moment wollte er noch zurückzucken, da er fürchtete, daß Ashay ihm deshalb böse war, daß er in der Nacht so nahe kam. Doch das entspannte Gesicht des Löwen zeigte dem jungen Geparden, daß dieser es nicht war und er lächelte scheu, ehe er leicht errötete und nickte. "Kannst du ... mir wieder helfen ? Meine Beine ... ich fühle mich so schwach, bitte verzeih ..."
"Sicher ... Moment." Ashay musste erst überlegen, ob er Simio raustrug oder ob er eine Schüssel nahm, damit er sich darin erleichtern konnte. Vom Fieber her entschied er sich für das Zweite und er kramte eine Schüssel hervor, und half dem Kleineren vorsichtig. "Lass laufen, Kleiner ... und nur keine falsche Scham."
Trotz allem errötete Simio bis in die Haarspitzen, als er gehorchte und seine Blase erleichterte. Es war beschämend für ihn, daß er so hilflos wie ein kleines Kätzchen war - doch er wußte auch, daß es zumindest im Augenblick nicht anders ging. Als er fertig war, nickte Simio und blickte sich kurz um, ehe er ein kleines Fetzchen Leder nahm und es notdürftig um seine Männlichkeit wickelte, da er die Felle nicht besudeln wollte. "Kannst du mir vielleicht ... etwas Wasser zum Waschen bringen ?"
"Klar ... Moment." Ash holte sofort Wasser und wusch den Kleineren. Er wollte nicht, daß er noch mehr Kraft verlor. "So, jetzt schlaf weiter, ich hol was zu Essen." Mit den Worten deckte er Simio wieder zu und verließ die Höhle, um jagen zu gehen.
Und zurück blieb der junge Gepardenmensch, der nicht wußte, ob er lachen oder weinen sollte. Einerseits war es beschämend, in den Augen des stolzen Löwen so hilflos zu sein - doch andererseits schien es diesem zumindest jetzt nichts auszumachen und es tat so wohl, dessen sanftes Gesicht und Nähe zu fühlen und sich versorgt zu wissen. Und mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen schlief Simio wieder ein, da sein Körper den Schlaf forderte ... und er hoffte, daß dies alles nicht nur ein Fiebertraum war und er wieder bei den Felsen eingeklemmt aufwachen würde.
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Eine gute Stunde später kehrte Ashay zu der Höhle zurück. Er hatte einen ausgewachsenen Bock gefangen und zog ihn nur bis vor den Eingang, um ihn dort zu zerlegen. Er schnitt auch gleich etwas von dem zartesten Fleisch in kleine Stücke und legte sie in eine Schale, damit Simio es leichter beim Essen hatte. Er selbst aß beim Zerlegen einige Bissen und ging schließlich leise in die Höhle, um Simio erneut zu wecken. "Simio ... ich hab Futter."
Beim Klang der Stimme erwachte dieser langsam und lächelte, als er in die sonnenfarbenen Augen des Löwenmenschen blickte. Erst dann roch er das frische Fleisch und sein Magen knurrte leise, so daß er wieder leicht errötete und mit einem dankbaren Lächeln die Schale in seine schwachen Hände nahm. "Ich danke dir, Ashay ... das riecht so gut, ich hatte schon fast vergessen, wie gut frisches Fleisch schmeckt." Dann nahm er eines der Stückchen und kaute es, seufzte leise und schloß dabei die Augen, da es so gut war.
Ash lächelte bei dem Anblick. "Iss langsam ... ich denke, viel wirst du nicht schaffen, aber ein Bisschen. Ich versorge derweil deinen Fuß." Denn der war immer noch geschwollen und so nahm er ein Leder, riss es in Streifen und machte so einen Verband, der das Gelenk stützte.
Als der Löwe seinen Fuß anhob, atmete Simio unwillkürlich tiefer ein, da es sehr schmerzte ... doch es wurde sofort besser, als dieser den Stützverband fertigte und auch die sanften Berührungen taten mehr als nur wohl. Und wie Ashay schon prophezeit hatte, konnte der junge Gepard nach dem fünften Stückchen nicht mehr, auch wenn er noch das Blut austrank, das sich in der Schale gesammelt hatte. Durch den vollen Magen wurde er wieder müde, doch Simio wollte noch nicht schlafen ... dazu beobachtete er Ashay viel zu gern und er lächelte unwillkürlich, während erneut ein leises Schnurren in seiner Kehle erwachte. Noch nie hatte sich Jemand so sehr um ihn gekümmert ... nur ihr jetziger Herr war ähnlich fürsorglich gewesen.
"Warum hast du mir eigentlich immer Futter gebracht ? Und warum bist du nie geblieben ?" Ash hatte bemerkt, daß Simio immer weglief, wenn er die Augen aufschlug ... und er hatte es am Anfang etwas befremdlich empfunden.
"Weil ..." Der junge Gepard errötete wieder und senkte verschämt die Augen, ehe er leise seufzte und sich ein wenig einrollte. "Ich wollte dich nicht wieder wütend machen oder stören ... aber ich konnte nicht anders, ich wollte dich sehen und beobachten. Ich fühle mich von dir angezogen, Ashay ... und ich weiß nicht, wieso, es sind diese Instinkte und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Der Herr meinte, du würdest das, was ich gerne tue, nicht kennen - keine Zärtlichkeiten. Und daß ich mir Zeit lassen und warten soll ... auch wenn er mir nicht mehr gesagt hat. Bitte, sei nicht böse ? Es ist so schön, wenn du hier bist." Bei den letzten Worten blickte Simio wieder hoffnungsvoll auf - denn er wußte nicht, ob der Löwe nun blieb oder wieder ging und hoffte, daß er weiterhin bei ihm blieb.
Ein Blick, der wie ein Welpenblick war, und Ash leise seufzen ließ. "Ja, ich kenne das nicht, ich habe es nie erfahren. Aber das heisst nicht, daß ich es nicht mag, sanft berührt zu werden. Und ich kann es auch lernen ... du bist echt niedlich." Anders konnte man es nicht nennen, und es weckte die weiche Seite in dem Löwen
Bei den Worten erwachte ein sachtes Lächeln auf den Lippen des Schlankeren und er entspannte sich wieder, ehe er langsam die Hand hob und mit den Fingerspitzen über den Arm des Löwen strich. Die harten Muskeln fühlten sich wundervoll an und Simio schnurrte unwillkürlich wieder leise auf, ehe er am Unterarm Ashays verhielt. "Und du bist so stark ... und so wild, einfach wundervoll. Du trainierst noch immer und hältst dich fit, ich habe es gesehen ... du warst gut in den Arenen, nicht wahr ? All die Narben zeigen von deinen Kämpfen und Siegen."
"Naja ... nur einmal verloren, da hat mich der Herr gewonnen. Ich bin von Welpe an trainiert worden." Die Zeit bei seiner Mutter hatte er schnell vergessen, und daher kannte er auch kaum Zärtlichkeiten. Nur, weil er Katze war, mochte er es instinktiv.
Und da der große Löwe nichts dagegen zu haben schien, streichelte Simio weiter über den Arm und berührte schließlich die breite Brust, die sich unter dem ruhigen Atem hob und senkte. "Schon so früh ? Deshalb bist du so kräftig und groß geworden, nicht wahr ? Auch ich wurde von klein an ausgebildet, doch in völlig anderen Künsten als den deinen. Bitte sei mir nicht böse, aber ich bin froh, daß du gegen den Herrn verloren hast - denn nur so konntest du hierherkommen." Es war schön, einfach nur zu reden ... und auch wenn der junge Gepard noch müde und erschöpft war, so wollte er doch noch ein wenig mit Ashay reden und ihn berühren und hoffte, daß dieser es auch wollte.
Reden war zwar nicht gerade die Stärke des Löwen, aber er blieb und legte den Kleineren wieder in die Felle. Er selber legte sich neben ihn und gab ihm so noch etwas Wärme. "Ich bin ganz froh, hier zu sein ... auch wenn es ungewohnt ist, so wenig zu tun zu haben. Aber es ist auch schön."
Das zuvor nur leichte Schnurren Simios verstärkte sich noch, als er sich an den Größeren herankuschelte und wohlig aufseufzte, da er ihn nun fühlen und riechen konnte. "Vielleicht erlaubt dir der Herr ja, daß du manchmal für ihn kämpfst ? Wenn es den Herrn brauchte, um dich zu besiegen, dann bist du mehr als nur gut und ich kann mir denken, daß er auch sehr stolz auf dich ist. Der neue Herr ist ein sehr guter Herr ... er kümmert sich um uns und läßt uns so viel Freiheit, ich habe das noch nie zuvor erlebt." Es tat dem jungen Geparden sichtbar wohl, bei Ashay liegen zu können und er entspannte sich noch ein wenig mehr, auch wenn er noch nicht einschlief, sondern nur wohlig ruhig wurde.
"Ich auch nicht ... und vielleicht lässt er mich ja kämpfen, wenn ich will." Es war eine gute Idee, denn Ash wusste nicht, wie lange er so ruhig bleiben konnte. "Schlaf noch ein Bisschen, du siehst hundemüde aus." Der Kleine schnurrte wohlig und konnte kaum noch die Augen offenhalten.
Simio brauchte auch all seine Willenskraft, um wachzubleiben - und so nickte er nur und zögerte, ehe er sich noch einmal etwas reckte und dem jungen Löwen einen sachten Kuß auf die Wange gab. Erst dann legte er sich wieder hin und kuschelte sich an die warmen Muskeln Ashays, schloß die Augen und schlief noch im gleichen Moment leise schnurrend ein, da sein erschöpfter und verletzter Körper den Schlaf einfach forderte.
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