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“Regu und Gara” 03

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Gara atmete tief durch, als er das Rudellager erreichte - und er wurde scheinbar schon erwartet, da er zwei ganze Tage weg gewesen war. Aber das schlechte Wetter hatte so lange angehalten und er ging gleich auf seinen Vater zu, der eh wissen wollte, warum er so lange weggeblieben war. Ein paar der Frauen grollten zu ihm, denn er war noch immer begehrt ... und Gara knurrte sie dunkel an, so daß sie sich gleich duckten und zurückzogen. „Wir müssen reden, Vater."

Jener hatte bei dem Verhalten seines Sohnes eine Braue gehoben, doch er rügte ihn nicht und nickte, ehe er zu seinem Zelt nickte und vorging. Erst, als Gara nachgekommen war und die Zeltklappe geschlossen hatte, so daß sie ungestört waren, nickte Ani und sprach, als Gara sich gesetzt hatte. "Ich hoffe, du konntest dich gut in Sicherheit bringen ... der Blizzard war sehr stark, und ich habe mich gesorgt."

„Ja, konnte ich ... und dort suchte noch Jemand seinen Unterschlupf. Ich weiß, ich soll Nachfolger werden, aber ich werde es nicht tun. Ich hab dort meinen Gefährten gefunden, und es ist ein Mann ... es ist Regu.“ Gara sprach es gleich an, war aber ruhig. „Und ich denke, Garka ist besser für den Platz geeignet, den ich einnehmen sollte.“ Es war der Bruder, der vom Alter her genau unter ihm war, und selbst zwei seiner noch jüngeren Brüder wären für diese Aufgabe besser geeignet.

Als er das hörte, hob Ani eine Braue - doch dann seufzte er leise und nickte erneut, als er die Hand auf die Schulter seines ältesten Sohnes legte. "Garka wird sich nicht sehr darüber freuen ... er wollte eigentlich beim nächsten Treffen nach mehr Frauen Ausschau halten, da seine beiden Frauen schwanger sind, und dann ein eigenes Rudel gründen. Aber so habe ich wenigstens nicht mehr den Ärger mit anderen Häuptlingen, weil er unbedingt noch mehr Frauen will ... da halte ich sein Gekeife gerne aus. Radan und Genki sind noch zu jung - aber vielleicht werden sie noch reifer, ich werde sicherlich noch nicht zurücktreten." Natürlich sah Ani, daß es seinem Ältesten ernst war und er die Wahrheit sagte, als er seinen Gefährten erwähnte ... und auch wenn es in ihrem Stamm nicht üblich war, manchmal gab es solche Bündnisse, auch wenn diese Männer immer als Einzelgänger lebten. "Du wirst nun denke ich auch nicht mehr im Stamm bleiben, oder ? Geht ihr zum Pantherstamm ? Oder lebt ihr als Einzelgänger ? Und wirst du noch zu den Stammestreffen und manchmal in den Stamm kommen, um uns zu besuchen ? Ich würde mich freuen, und deine Mutter sicherlich auch."

„Wir werden beide einzeln leben, aber wir werden zu den Treffen kommen. Und wenn wir dürfen, natürlich auch den Stamm besuchen.“ Daß sein Vater hier so friedlich war und zustimmte, war sehr beruhigend ... und Gara grollte sacht und kuschelte sich ausnahmsweise mal wieder kurz an ihn heran.

Etwas, das den älteren Häuptling lächeln ließ und er knabberte kurz am Nacken seines Sohnes, ehe er ihn einfach nur umarmte und kurz an sich zog. Erst nach einigen Herzschlägen ließ Ani wieder los und nickte zu Gara. "Es ist vielleicht besser, wenn du hier immer alleine kommst - viele sind noch immer wegen dem damaligen Vorfall auf Rache gegen den Pantherstamm aus. Aber wenn wir dürfen, können deine Mutter und ich euch ja besuchen kommen ? Außer, ihr wollt nicht, daß Jemand weiß, wo ihr seit."

Das Umarmen und sachte Knabbern hatte gutgetan und es zeigte Gara, wie sehr sein Vater seine Entscheidung akzeptierte. „Ich komme alleine her und wegen deinem und Mutters Besuch ... ich werde es noch mit Regu besprechen. Aber dir kann ich sagen, wo wir sind: Wir sind in der Höhle des Paares von dem Vorfall, der den Streit zwischen den Stämmen verursachte. Aber wir wollen natürlich keinen weiteren Streit verursachen.“

"Das weiß ich doch, mein Junge. Ihr beide habt immer gegeneinander gekämpft und euch gestritten ... es herrschten immer schon tiefe Gefühle in euch beiden, und nun scheinen sie in eine gute Richtung geweht worden zu sein. Um ehrlich zu sein bin ich froh, daß du dein Herz gefunden hast, und auch für ihn bin ich froh - die Menschen des Pantherstammes verschenken ihr Herz nur einmal und sind treu, auch er wird es sein. Es ist besser als die Tradition in unserem Stamm, aber behalte das für dich, ja ?" Es war ein kleines Geheimnis des älteren Häuptlilngs, der seine erste Frau über alles liebte und nur dem Druck nachgab und eine zweite Frau nahm ... doch er behandelte sie gut, und ließ es sich niemals anmerken.

„Das mache ich und ich weiß, wo ich es herhabe, daß ich keine Gefährtin fand.“ Gara grinste sacht und stubste seinen Vater noch einmal liebevoller an. „Ich werde mich auch von Mutter verabschieden und dann meine Sachen einpacken ... und natürlich gehe ich noch zum Schamanen.“ Er wollte gleich heute gehen, denn länger hierbleiben würde nur Streß machen, da war Gara sich sicher. Gerade Garka würde sicher zanken - ,aber er war gerade bei seinen Gefährtinnen, und daher war er im Moment genug abgelenkt.

"Ja, das ist besser - die Anderen sind gerade noch am Schlafen oder bei ihren Gefährtinnen, und so gibt es weniger Ärger. Wir besuchen dich dann auch bald ... aber erst einmal solltest du dir Zeit für deinen Gefährten nehmen und ihr eure Höhle einrichten." Mit den Worten stand Ani auf und lächelte noch einmal zu seinem Sohn, ehe er ihm nach draußen folgte.

 

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Es dämmerte schon, als Gara sich umdrehte und schnupperte. Er roch Regu und knurrte sacht, denn er hatte sich doch schon ein wenig Sorgen gemacht. Obwohl es sicher unnötig war, denn dessen Clan war umgänglicher als es sein eigener war. Er war jetzt gerade draußen und sammelte Holz, denn in der Höhle brannte schon ein Feuer und er holte noch einen Vorrat. Innen hatte er auch schon einiges eingerichtet, und auch am Eingang der Höhle hatte er ein großes, geöltes Leder angebracht, damit der Wind dort nicht hineinwehte.

Regu war schon einmal hiergewesen, hatte eines der beiden Schleppgestelle mit seinen Sachen hergebracht und kam nun mit dem zweiten Schleppgestell, auf dem auch einige Vorräte und sein Zelt lagen. Als er das weiche Knurren Garas hörte, grinste Regu und beeilte sich, ließ das Schleppgestell dann vor der Höhle stehen und drehte sich in die Richtung, in der er Gara hörte.

Der kam auch zügiger zurück zu der Höhle und als Regu ihm so entgegenkam, ließ er das Holz lieber fallen, denn sein Gefährte würde ihn gleich vor Glück anspringen. Genau das tat Regu, und Gara fing ihn und erwiderte gleich dessen leidenschaftlichen Kuß.

Denn dem jungen Pantherkrieger war durch das Gespräch mit seinen Eltern klargeworden, daß er Gara schon lange mochte und nur immer so kratzbürstig war, da dieser nach den Wolfsstammfrauen roch und kein Interesse an ihm zeigte. Und so genoß er dessen Nähe und die Kraft, mit der ihn Gara hielt und schnurrte innig, vertiefte ihren Kuß noch und lächelte schließlich an dessen Lippen. "Schön, daß du wieder da bist ... und danke für das Leder und das Feuer, ich war noch das zweite Schleppgestell holen."

Man sah die absolute Erleichterung in den Augen von Regu ... auch Gara ging es nicht anders und er holte sich noch einen Kuß, bevor er antwortete. „Hmmm ... ich dachte, ich mach gleich alles kuschelig und ahnte, daß du noch etwas nachholst. Ich denke, deine Familie gönnte es dir wirklich und ich war erstaunt, daß mein Vater es so erlaubte. Ich erzähle dir drinnen alles, okay ?“

Regu schmunzelte leise und nickte, ehe er sich wieder löste und zu dem Schleppgestell ging, um die Riemen zu lösen. "Meine Mutter hat uns auch einige Vorräte mitgegeben, damit wir für den Anfang über die Runden kommen - und wir können jederzeit zu meinem Stamm und mehr eintauschen, schließlich sind wir gute Jäger. Ich bin auch froh, daß dein Vater es erlaubt hat, und bin schon gespannt auf deine Geschichte, Gara."

„Ich hab auch noch ein wenig Vorrat dabei.“ So waren sie gut versorgt, und Gara hob rasch das Holz auf und folgte dann hinein, um es dort in die Ecke für das Brennholz abzulegen. „Ich hatte bei mir mehr gefürchtet, daß ich nicht ohne gebannt zu werden, mit dir leben kann. Aber ich darf den Stamm besuchen, allerdings allein.“ Was er schade fand, aber er wußte auch, daß es nur Unruhe geben würde.

"Das habe ich mir schon gedacht - aber das ist nicht schlimm. Bei meinem Stamm lief es leichter da wir akzeptieren, wenn ein Mann oder eine Frau ihr Herz vergeben ... wenn du es möchtest, kannst du jederzeit mit mir mitkommen, und bist auch willkommen." Während er sprach, legte Regu die Vorräte, die gekühlt werden mußten an die Seite des Eingangs, ehe er die anderen Vorräte hereinbrachte und in eine kleine Nische legte, die dafür vorgesehen war. "Und gut, daß du nicht verbannt bist - das hätte mehr Probleme gegeben. Aber Probleme gab es trotzdem, oder ? Du siehst so aus." Das war Regu schon zuvor aufgefallen und er kam zu Gara, schnurrte besorgt und zog ihn sanft an sich heran.

Gara schnaufte kurz und nickte. „Mein Vater und meine Mutter, genau wie die zweite Frau meines Vaters haben es akzeptiert. Aber mein Bruder nicht - er hat schon drei Gefährtinnen und zwei davon bekommen Nachwuchs ... ich denke, er wollte nicht Nachfolger werden, er wollte ein eigenes Rudel gründen. Aber Vater hat ihn zurechtgestutzt, er muß es akzeptieren.“ Obwohl es sicher nicht lange ruhig blieb, denn sein Bruder war sehr wild und eigensinnig. „Aber so ... Vater fragte, ob er und Mutter uns besuchen dürfen ? Ich hab es noch offen gelassen, denn ich weiß nicht wie es ist, wenn sich zufällig unsere beiden Eltern mal treffen.“ Da machte er sich doch Gedanken.

Das ließ Regu sacht lächeln und er schmuste mit seiner Schläfe über die Garas, ehe er den Kopf an dessen Halsseite legte und die Augen schloß. "Das wird keine Probleme geben, denke ich. Unsere Eltern sind ruhiger und vernünftiger als die vergangenen Häuptlinge und ich denke, sie werden wie auf dem Stammestreffen reden können ... es ist nur wichtig, daß wir weiterhin stark bleiben, falls dein Bruder auf dumme Ideen kommt. Aber das hat noch Zeit, jetzt im Winter wird nicht gekämpft, das will keiner." Denn gerade der Winter war dazu da, sich zu erholen, und auch die Schamanen duldeten keine Kämpfe im Winter.

„Ja, über den Winter werden wir garantiert Ruhe haben und ich hoffe, noch länger. Und nun räumen wir alles aus, und richten uns die Höhle ein ... denn sie ist wirklich das perfekte Zuhause für uns.“ Gara war nun sehr ruhig, und wollte einfach das Leben mit Regu zusammen genießen.

Als er das hörte, schnurrte der Goldäugige noch einmal dunkel auf, ehe er sich löste und breit grinste. "Ja, diese Höhle ist wirklich perfekt - ruhig und versteckt in den Wäldern, eine eigene Quelle und ein großes Becken, um sich zu waschen, und genug Platz für uns beide. Und keine Frauen, die uns während ihrer Hitze bedrängen ... nur wir beide." Alleine schon der Gedanke an das, was sie geteilt hatten, ließ Regu wieder erregt werden und er holte sich einen leidenschaftlichen Kuß, ehe er sich weich fauchend wieder löste, um nach draußen zu gehen und noch die restlichen Vorräte zu holen. Sie hatten genug Felle, um sich ein gemütliches Bett auf dem Mooslager zu schaffen, das sie schon eingeweiht hatten - und Regu konnte es nicht erwarten, es zu wiederholen.

Sie würden so auch warm und gemütlich durch einen kalten Winter kommen und würden auch dafür ein paar Vorräte anlegen - denn das getrocknete Fleisch war für sie für den Anfang hier und als kleiner Vorrat, wenn sie es für einen Notfall brauchten. Aber erstmal würden sie auch daran nicht denken ... sie würden ihr Zuhause einrichten, und dann sicher nochmal richtig die Felle einweihen.

 

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