“Die Liebe eines Wächters”, Teil 1
Fei knurrte ungehalten, als er eine Nachricht bekam. In einer der Minen gab es Ärger, und er mußte sich mal wieder selber darum kümmern. Diese eine Mine machte immer wieder Ärger und langsam wurde es Zeit, daß er selbst sich darum kümmerte, um dort einmal aufzuräumen. Ärger machte eine Mine nicht ertragreich und er legte Wert darauf, genau wie er Wert darauf legte, daß es den Arbeitern gutging. Also öffnete er ein Portal, um wenige Momente später unerwartet im Büro des Minenleiters aufzutauchen. "So, also was ist hier los ?"
"Hoher Herr ! Gerade eben wollte ich eine weitere Nachricht an euch senden - ich bin so froh, daß ihr hier seit." Der ältere Mann atmete sichtbar erleichtert auf und legte den Nachrichtenkristall wieder auf seinen Schreibtisch, ehe er aufstand und zu dem Drachen kam, um sich respektvoll zu verneigen. "Ihr werdet hier gebraucht, Hoher Herr ... wir stoßen beim Graben immer wieder auf Stollen, die scheinbar vor langer Zeit einmal gegraben worden sind, und die Durchgänge werden jede Nacht wieder zugeschüttet. Und nun sterben die Arbeiter - es sind nun schon sieben, die völlig zerfleischt gefunden wurden, in diesen Gängen wohnt ein Monster. Die Arbeiter fürchten sich und wollen nicht mehr graben ... und ich kann sie verstehen, sie haben alle Angst, Hoher Herr."
"Ein Monster ?" Fei hob die Stimme leicht an, aber er war nicht wütend. "Zeig mir die Leichen." Er wollte die Toten sehen, um sich ein Bild zu machen, was die Männer angegriffen hatte.
Der alte Vorarbeiter schauderte sichtbar, als er daran dachte - doch dann nickte er mit einem leisen "Sehr wohl, Hoher Herr. Bitte kommt mit mir mit." und ging ihm in ein Kühlhaus vor, in dem die Leichen noch gelagert waren. Dort angekommen, zog er die Tücher weg und wandte sich instinktiv ab - denn der Anblick war nichts, das er leicht nehmen konnte. Die Männer, allesamt kräftig und oftmals Mischlinge, waren zerstückelt oder wiesen tiefe Fleischwunden auf ... und von manchen Leichen fehlten die Beine, oder besonders fleischige Körperstücke.
Fei war nicht so schockiert, er hatte schon einiges gesehen und nickte sacht. "Da hat wohl Jemand seinen Hunger an ihnen gestillt. Bring mich zu den Schächten." Er wollte selber nachsehen, und die Sache klären.
Der Vorarbeiter nickte nur und ging seinem Herrn voraus, bis sie an dem Schacht ankamen, bei dem die letzten Leichen gefunden worden waren. "Hier fand man die letzten Leichen, Hoher Herr - und das Ende des Schachtes ist von dem Monster wieder zugeschüttet worden. Bitte verzeiht, wenn ich euch nicht begleite, Hoher Herr ... doch ich fürchte, mein altes Herz schafft es nicht, mich wohlbehalten in den Schacht und wieder heraus zu führen."
"Schon gut, geh zurück und sorge dafür, daß die Männer ehrenvoll begraben werden. Ich kümmere mich um alles." Fei schickte den Mann zurück, und ging dann zu dem zugeschütteten Schacht. Es war soweit nichts zu sehen oder zu hören, was sich hoffentlich änderte, wenn er die Ruhe des Angreifers störte. Also packte er einen großen Felsbrocken und warf ihn beiseite, um den Tunnelschacht freizulegen.
Als Arius das Poltern hörte, hob er seinen Kopf aus der Ruhestellung und knurrte dunkel - doch es hörte nicht auf und so erhob er sich und klickte kurz mit den Scheren, die unterhalb seiner Hüften aus seinem Skorpionkörper wuchsen. Dann lief er die Gänge seiner Höhlen entlang, bis er bei dem zuletzt zugeschüttetem Schacht angelangt war und knurrte wieder, ehe er laut aufbrüllte und seine langen Fänge fletschte, während sein langer Skorpionschweif sich spannte. Er haßte es, wenn die Menschen ihn störten ... und auch wenn sie seinen Hunger stillten, wäre es ihm lieber, wenn sie verschwinden würden.
Das Brüllen war deutlich hinter der Wand zu hören und Fei machte sich schon auf einen Angriff gefaßt, als er den nächsten großen Brocken beiseitestieß, und der Tunnel freigelegt wurde. Daß ihm da gleich ein Giftstachel entgegenkam, hatte er aber nicht erwartet und zuckte zusammen, als der ihn ins Bein traf. "Verdammt !"
Doch ihm blieb keine Zeit, um groß zu reagieren, denn Arius stürzte ihm gleich entgegen und schnappte mit den starken Scheren nach ihm. Dabei fuhr er die Zähne aus, die an der Innenseite der Scheren lagen und Haizähnen glichen - aber er erwischte den jungen Drachen nicht und schlug erneut mit seinem Giftstachel nach ihm, während er wieder aufbrüllte und versuchte, ihn mit den Krallen seiner Hände zu packen. Noch nie hatte ein solch starker Gegner es gewagt, ihn herauszufordern - und der Skorpionmann nahm die Herausforderung nur zu gerne an, da er sein Revier verteidigte.
Fei hatte all das nicht erwartet und sprang immer wieder zurück, um den Scheren und Krallen auszuweichen. Das Gift brannte durch seinen Körper und schmerzte, aber seine Selbstheilung vertilgte das Gift, und machte es unschädlich. "Hör auf, ich will dir nichts tun !"
"Von wegen !!! Das ist mein Revier und ich lasse mir das von euch verdammten Menschen nicht nehmen !!" Er glaubte ihm kein einziges Wort - doch es war schon seltsam, daß dieser große Mensch es schaffte, seinen Angriffen auszuweichen und noch immer zu stehen, obwohl er ihn schon zweimal mit seinem Stachel getroffen und sein Gift injiziert hatte.
"Ich bin kein Mensch !" Fei merkte, daß er hier mit Reden nicht weit kam, aber er wollte den Skorpionmenschen auch nicht töten. Dafür war seine Vorliebe für Tiermenschen einfach viel zu groß, und dieser hier war noch wild und unbändig, und ließ nicht mit sich reden. Fei wich erneuten Atacken aus und stöhnte auf, als er nochmal von dem Gift, und dann von einer der Scheren erwischt wurde.
Die Scheren des großen Skorpionmannes besaßen genug Kraft, um Steine zu zertrümmern oder wenn die scharfen Zähne ausgefahren waren, auch Menschenkörper zu zerschneiden. Doch bei diesem riesigen Mann war es schwerer - es schien, als ob dessen Knochen viel härter und widerstandsfähiger waren und als Arius die Schere wieder öffnete, um anders zuzupacken, heilten die Wunden fast sofort. Und das sorgte dafür, daß der Skorpionmann wieder aufbrüllte - denn er kannte nur Männer seiner eigenen Art, die Selbstheilung besaßen und dies verstärkte noch den Instinkt, sein Revier zu verteidigen.
Das merkte Fei auch und er merkte, daß es einfach nur Territorialverhalten war, das der Skorpionmann an den Tag legte. Leider machte es ihn dadurch so verdammt gefährlich, und er mußte sich etwas einfallen lassen. Er überlegte, ob er sich aufspalten sollte, aber ließ es dann doch. Zwar waren seine beiden anderen Seiten hier im Tunnel beweglicher, doch Silk war kein guter Kämpfer, auch wenn Claw das wieder wettmachte ... aber es war für beide zu gefährlich. Also entschied er sich für etwas anderes - er formte einen Riß und verschwand darin, tauchte direkt hinter dem Skorpionmann wieder auf und schaffte es, ihn von hinten zu packen.
Arius hatte noch niemals einen Riß gesehen und erschrak - doch dann fühlte er, wie Jemand hinter ihm auf dem gepanzerten Rücken seines Skorpionkörpers kam und brüllte laut auf, denn er konnte seinen Skorpionstachel nicht so weit biegen, um seinen Gegner dort zu treffen. Auch seine Scheren reichten nicht nach hinten und so versuchte der Schwarzhaarige, diesen Mann mit seinen Krallen zu packen, doch er schaffte es nicht und knurrte laut, als sich dessen Unterarm in einem Klammergriff um seinen Hals legte und damit begann, ihm die Luft abzuschnüren. Noch nie zuvor war Arius in einem Kampf unterlegen und er drehte sich und bockte - doch langsam wurde ihm schwarz vor Augen und er riß mit seinen Krallen an den starken Armen, obwohl die Wunden sofort abheilten.
Der Skorpion bockte noch eine Weile, aber dann wurde es weniger und Fei schnaufte erleichtert, als er unter ihm zusammenbrach. Es tat ihm leid, daß er ihn hatte würgen müssen - aber es war nicht anders möglich gewesen, den Skorpion zu besiegen. Als der Körper schlaff wurde, ließ er ihn los und setzte sich neben ihn, da er sicher bald wieder aufwachen würde. Nur gehörte jetzt Fei das Revier, da er den Kampf gewonnen hatte.
Es dauerte eine Weile, bis die Selbstheilung des Skoporpionmannes seinen Körper geheilt hatte und er wieder aufwachte. Alleine schon diese Tatsache war mehr als nur ungewöhnlich - denn ein Revierkampf wurde so gut wie immer bis zum Tod geführt, oder der Unterlegene floh. Doch dieser Mann saß neben ihm und Arius richtete sich langsam auf, ehe er mißtrauisch zu ihm blickte. "Wieso hast du mich am Leben gelassen ? Mein Revier gehört dir und ich war unterlegen - du hättest mich töten können."
"Weil ich dich nicht töten wollte, und das von Anfang an nicht." Fei blieb wie gewohnt sehr ruhig, und musterte den mißtrauischen Skorpionmann. "Ich bin Fei und du hast dich bestimmt gewundert, warum ich nicht an deinem Gift sterbe. Ich bin ein Drache." Er stellte sich erstmal vor und wartete ab. Er hatte aber vor, dem Skorpion ein Ersatzrevier anzubieten.
Bei den ersten Worten verengte Arius seine Augen noch ein wenig mißtrauischer, doch als sein Gegenüber ihm sagte, daß er ein Drache war, wich er mit einem instinktiven Fauchen zurück. Es erklärte, wieso seine Instinkte so heftig auf ihn ansprangen und er ging instinktiv in Abwehrstellung, ehe er sich sichtbar widerwillig fing und mit seinem Skorpionkörper wieder auf den Boden legte. "Mein Name ist Arius - und was willst du nun von mir ... Herr ?" Es fiel ihm sichtbar schwer, die respektvolle Anrede anzuhängen ... doch dieser seltsame Drache hatte ihn besiegt, und so war er dazu verpflichtet.
Jetzt hatte es wohl Klick gemacht, und Fei schmunzelte kurz. "Ich möchte dir ein Ersatzrevier anbieten. Dies hier ist eine meiner Minen, in der wir Edelsteine abbauen. Ich habe auf einer Insel eine Höhle, in der du ohne Konkurrenz in Ruhe leben kannst."
Arius dachte zu erst, er hätte sich verhört - doch er sah keinerlei Anzeichen dafür, daß ihn dieser Drache anlog und knurrte leise, ehe er die Brauen tief in seine völlig roten Augen zog. "Ich weiß, daß ich mein Revier nun verlassen muß - aber ich will wissen, was du wirklich von mir willst. Ich mag es nicht, wenn man nicht sagt, was man denkt oder will ... sag es mir geradeheraus. Und ich will meine Bäume behalten - auch wenn du mich besiegt hast, die Bäume gehören mir !"
"Ich will dich umsiedeln und vielleicht ... hmmm." Fei überlegte kurz, und sprach dann weiter. "Ich möchte dich gern als Wächter in meinem Badehaus anstellen, ich denke, du bist genau der Richtige für die Aufgabe. Du bekommt eine eigene Höhle ohne Konkurrenz, und kannst auch deine Bäume mitnehmen und sonst alles, was dir gehört. Auf der Insel, die mir gehört, leben viele Tiermenschen, die ich aus der Sklaverei geholt habe. Dort können alle frei leben."
Auch wenn Arius eigentlich sehr zurückgezogen lebte, wußte er von den Drachen und ihren seltsamen Eigenheiten ... und das schien die dieses Drachen zu sein. "Wächter ? Und eine eigene Höhle ? Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein ... was ist der Haken daran ? Herr."
"Es gibt bei mir keinen Haken, ich bin Fei ... ich bin kein Efreet und halte meine Versprechen, und ich verspreche dir, daß du mir vertrauen kannst."
Und das brachte Arius dazu, erneut die Brauen tief in seine Augen zu ziehen ... doch dann nickte er und entspannte sich langsam, denn er konnte riechen, daß der Andere die Wahrheit sagte. "Erzähl mir mehr - ich möchte schon wissen, was ich alles tun soll und was ich alles bekomme. Du sagst, ich bekomme ein neues Revier ... wie sieht das aus ? Und bekomme ich von dir auch Fleisch und Felle und was ich so brauche ?" Gerade das war für den Skorpionmann sehr wichtig, genauso wie zu wissen, was er genau tun sollte.
"Also, du mußt nur ein Auge auf die Kunden im Badehaus werfen und aufpassen, daß sie die Angestellten dort nicht schlagen oder mißbrauchen. Es sind alles höhere Wesen - aber so wehrhaft, wie du bist, kannst du sie sicher davon abhalten. Und ja, du bekommst Fleisch und Felle und ich denke, die Höhlen werden dir gefallen. Sie sind weitläufig und führen in eine kleine Ebene, und zur anderen Seite zu einer Felswand, wo du einen Auskuck hast."
Das klang mehr als nur gut - und wesentlich besser, als es die Höhlen waren, die er sich hier hatte graben müssen. Und die Aufgabe war nicht einmal so schwer ... sie kam seinen natürlichen Instinkten entgegen und so nickte er langsam, während er ernst in die Augen des Drachen blickte. "Gut, dann nehme ich an. Aber ich möchte meine Sachen mitnehmen - kannst du das tun ?"
"Ja, das kann ich - ich bringe dich und deine Sachen gleich in deine neue Höhle. Ich mache dir einen Riß dorthin und komme dann etwas später nach, weil ich hier noch ein wenig zu tun habe. Du kannst dich derweil einrichten." Fei stand auf und streckte sich kurz, seine Muskeln waren etwas verspannt von dem Gift und der Selbstheilung.
Arius nickte nur auf die Worte und stand ebenfalls auf, ehe er sich umdrehte und mit einem kurzen "Folge mir, Herr." zu seiner Wohnhöhle vorging. Es dauerte nicht lange, bis sie ankamen - und der Skorpionmann lächelte unwillkürlich bei dem Anblick der in verschiedenen Blautönen leuchtenden Fruchtbäume auf, die in seiner Höhle wuchsen. "Kannst du sie wirklich umsiedeln ? Und auch die Schmetterlinge, sie gehören zu den Bäumen."
Die Bäume waren wirklich wunderschön, und Fei betrachtete die leuchtenden Blüten und Früchte. "Ja, das geht." Er öffnete einen großen Riß, formte dann um die Bäume und die Erde, in der sie steckten, ebenso einen Riß und brachte sie so in die neue Höhle, um sie dort gleich mit der Erde, die um den Wurzeln herum war, wieder einzusetzen. Die Schmetterlinge hatte er dabei auch gleich eingefangen und nickte, als sie in der neuen Höhle auch bei den Bäumen blieben. "Nur noch deine Sachen, und dann kannst du deine neue Höhle beziehen."
Erst jetzt, als die Bäume heil in der neuen Höhle waren, entspannte sich Arius wieder und berührte unbewußt einen der dunkelblau leuchtenden Bäume mit der rechten Hand. Er liebte das sanfte, dunkle Blau der Rinde, auch wenn er das Mittelblau der Blätter, das helle Blau der Früchte und das Weiß der Blüten ebenso mochte. Die in weichem Gelb schimmernden Schmetterlinge beruhigten sich bei einem weichen Grollen des Skorpionmannes und flogen schließlich wieder von Blüte zu Blüte, so daß Arius sich erleichtert zu dem Drachen drehte und nickte. "Gut - bring uns wieder in die alte Höhle zurück, damit ich dich in meine Wohnhöhle bringen kann." Es kostete ihn sichtbar Überwindung, das zu sagen - denn für den Skorpionmann war dies sein Rückzugsort und er hatte bisher noch nie Jemanden dorthin gebracht.
Das konnte Fei ihm auch ansehen und er nickte sacht, ehe er sie zurückbrachte. "Ich werde dich in deiner neuen Wohnhöhle auch nicht stören. Ich möchte, daß du deinen Rückzugsort behalten kannst." Er ließ seinen Tiermenschen ihre Privatsphäre und störte sie nur selten, er war meist glücklich, wenn es ihnen einfach gutging, und sie sich ganz natürlich verhalten konnten.
Diese Zusage hätte Arius nicht erwartet - und sie ließ den leichten Respekt, den er vor ihm hatte noch ein wenig stärker werden. Dann nickte er nur und lief ihm durch die Gänge in der Mine vor, bis sie an einer kleineren, doch mehr als nur behaglichen Höhle ankamen, die an einer Seite eine warme Quelle besaß, die in ein natürliches Becken floß und so eine Wanne bildete, in die der Skorpionmann auch mit seinem Tierkörper paßte. An der anderen Seite war ein mehr als nur gemütliches Lager aus weichen Fellen und nur hier und da standen einige der leuchtenden Edelsteine, die in dieser Mine geschürft wurden, um etwas Licht hereinzubringen. "Ich habe nicht viel - aber ich lebte gerne hier, denn so wurde ich nicht oft gefordert."
"Sie ist wirklich sehr gemütlich. Bei mir wirst du auch Quellen haben, und deine Höhle ist vielleicht etwas größer. Aber du wirst dort auf keinen Fall Konkurrenz haben. Wenn du jedoch kämpfen willst, es gibt einige Tiermenschen, die sich gern auch mal messen wollen." Fei half jetzt nicht beim Packen denn er ahnte, daß der Skorpionmann seine Sachen sicher gern selber packte.
So war es und auch wenn es nicht viel war, Arius tat es lieber selbst. Seine Schlaffelle rollte er zu einem großen Bündel zusammen, das er sich einfach auf den breiten Rücken seines Tierkörpers legte, ehe er die wenigen Kleinigkeiten, die er sonst noch hatte, in einen Beutel steckte und auch diesen auf seinen Rücken legte. "Ich bin fertig - und es ist gut, wenn ich auch einmal gegen Jemand kämpfen kann, ich werde unruhig, wenn ich zu lange nicht kämpfen konnte."
"So geht es einigen auf der Insel." Fei lächelte kurz und öffnete nun einen weiteren Riß. "Das ist die Wohnhöhle, ich hoffe, sie gefällt dir. Ich bleibe noch hier, und komme dann noch einmal kurz nach dir sehen ... ich denke, heute Abend."
"Gut. Aber ich empfehle dir, die neuen Tunnel woanders zu graben, Herr - denn in diesem Berg leben noch andere meiner Rasse, und auch wenn sie nicht ganz so stark wie ich sind, manche leben in Gruppen und nicht alleine." Dann betrat er seine neue Wohnhöhle und nickte, wartete, bis der Riß sich wieder schloß und begann dann, seine Schlaffelle wieder zu einem gemütlichen Nest auszubreiten und seine wenigen Habseligkeiten zu verteilen.
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Erst, als es dämmerte, kam Fei zurück und formte einen Riß in die Höhle. Er war aber nicht direkt in der Wohnhöhle, da er die Privatsphäre von Arius respektierte. Es war gut gewesen, daß Arius Bescheid gesagt hatte wegen den Anderen, so fand Fei eine Lösung und arrangierte, daß anders gegraben wurde, damit nicht noch mehr Aufruhr entstand. "Arius ?"
Jener hatte ihn schon gehört und kam an den Eingang zur Höhle, nickte und neigte kurz den Blick, um seinen Respekt zu zeigen. Dann trat ein wenig zurück und hob fragend eine Braue. "Was willst du ? Und hast du das mit der Mine erledigen können ?" Er war ein wenig unsicher, da er bisher noch niemals in dieser Situation gewesen war und nicht wußte, wie er sich verhalten sollte.
"Ich habe doch gesagt, ich komme nochmal vorbei, und ich habe alles klären können. Vielen Dank, daß du mir wegen den anderen Skorpionen Bescheid gesagt hast. Wenn du jetzt noch etwas möchtest, dann sag es mir ruhig." Fei war wirklich dankbar, es hatte weiteren Ärger erspart. "Und, gefällt dir die Höhle ?"
"Ja - sie ist angenehm groß und das Badebecken ist ebenfalls klasse. Auch die Bäume wachsen gut an, und danke dir, daß die Baumhöhle nicht weit von hier entfernt ist. Hast du vielleicht etwas Fleisch ? Ich bin hungrig und ich wollte keine Früchte essen, damit die Bäume mehr Kraft haben, um anzuwachsen." Außerdem war Arius ein wenig unsicher - denn dieser Drache verhielt sich überhaupt nicht so, wie er es gewohnt war und das zeigte sich auch daran, daß sein Skorpionschweif leicht hin- und herwippte und seine Hände sich öffneten und schlossen.
Das bemerkte Fei und er wußte auch, warum Arius so unruhig war. "Ich hab vergessen, etwas einzufordern." Er wußte, daß Arius wußte, was gemeint war und verengte seine Augen, ehe er die Schnallen an seinem Kampfrock öffnete, und sich den Skorpionmann in einen fordernden Kuß zog.
Dadurch, daß der Drache mit seinen über drei Metern ein klein wenig größer war als der Skorpionmann, ging dies ohne Probleme und Arius gab nach einem kurzen Moment des Widerstands auf. Der Drache hatte ihn besiegt - und damit auch das Recht, ihn zu nehmen, auch wenn der Tiermann nicht erwartet hätte, daß dieser ihn küßte. Vor allem war es nicht so wild und gewalttätig, wie Arius es gewohnt war und er knurrte unsicher, ehe er Fei einfach mit seinen menschlichen Armen packte und den Kuß wild erwiderte. In ihm brannte noch das Adrenalin ihres Kampfes - und auch wenn inzwischen einige Stunden vergangen waren, es brannte noch immer und forderte einen Weg, herauszukommen.
Fei zog den Kuß etwas heraus, danach war er schon erregt genug und ließ den Skorpion los. Aber nur, um sich hinter ihn zu bringen, und er setzte sich quasi auf dessen Skorpionleib, um so in ihn eindringen zu können. Aber das tat er nicht, ohne sich vorher leicht in die Hand zu beißen, um sich mit Blut anzufeuchten. Danach biß er Arius fest in die Schulter, umfaßte dessen Oberkörper und drang weich grollend in ihn ein.
Jener war schon zu Boden gesunken und zog automatisch die Skorpionbeine ein, knurrte leidenschaftlich und schloß die Augen, als er spürte, wie der Drache in ihn eindrang. Noch nie zuvor hatte ihn Jemand besiegt und das getan - doch es fühlte sich gut an und Arius entspannte sich, genoß den Biß in seiner Schulter und grollte dunkel, als er den Kopf leicht drehte, um über den Hals Feis zu knabbern und leicht zuzubeißen. "Beweg dich ... Herr ..." Arius wollte wissen, ob auch das sich so gut anfühlte und keuchte schwer, als Fei seine kräftigen Hände über die Bauchmuskeln weiter herab zu der Hauttasche streichen ließ, in der die Männlichkeit des Skorpionmannes lag, und sich schon verhärtete. Dadurch, daß der Skorpionkörper erst dort begann, wo bei einem normalen Menschen die Beine anfingen, war es möglich, auf diese Weise Sex zu haben - auch wenn Arius bisher nur die ihm unterlegenen Skorpionmänner bestiegen hatte.
Aber diesmal war er unterlegen gewesen und Fei wußte, daß er ihn nehmen durfte. Er hatte es nicht unbedingt tun wollen, aber Arius war so verunsichert und voller Adrenalin, daß es ihm auch guttat, und so stieß er fest in ihn, und sein Biß wurde etwas fester. Seine Hand blieb in der Hauttasche und massierte die Erregung des Skorpionmannes, um ihm so auch etwas zu geben, da er ungern nur nahm.
Ein Konzept, das der Rotäugige so noch nicht kannte, doch er genoß es und knurrte wieder wohlig, als der Drache in ihn stieß. Es erregte ihn, Fei so zu spüren, ebenso wie ihn dessen Hand erregte und das Gewicht des Drachen auf seinem Rücken. Es war ein ureigener Instinkt - und es sorgte dafür, daß all das Adrenalin in seinem Blut sich in Leidenschaft und Lust wandelte, und Arius damit begann, seine eigenen Hände über die Arme und auch die Hüften Feis wandern zu lassen.
Das ließ den Drachen dunkler grollen, und er ließ sich noch etwas mehr gehen. Er merkte, daß er Arius nicht wehtat und daß es dem Skorpionmann gefiel, da er langsam nachgab, und ihm immer wieder entgegen kam. Er stieß noch einige Male heftiger zu und biß schließlich nochmals fester zu, als er dunkel stöhnend kam, und sich in den Tiermenschen verströmte.
All die Reize strömten auf Arius ein und er atmete tief ein, als er fühlte, wie Fei sich ihn ihn ergoß. Es war ein herrliches Gefühl und die Hand, die sich für einen Moment etwas fester um seine Härte schloß, ließen den Rotäugigen ebenso erschauern wie der stärkere Biß, der schließlich dafür sorgte, daß Arius selbst kam und seinen Samen über die Hand Feis verströmte. Dabei erschauerte er tief und grollte laut, ehe er langsam leiser wurde und nurmehr tief atmete.
Erst jetzt zog Fei sich aus dem Skorpionmann zurück und lächelte weich. "Ich denke, jetzt geht es uns beiden besser, oder ?" Es war deutlich zu sehen und zu fühlen, die Spannung war weg.
"Ja ... das war schön, Herr." Erst jetzt fiel es Arius leichter, die höfliche Anrede zu verwenden und er lächelte kurz, obwohl man ihm ansah, wie ungewohnt es für ihn war. "Kannst du mir Morgen noch die Insel zeigen ? Und auch, wo ich dann arbeiten soll ? Und können wir das jetzt vielleicht irgendwann noch einmal machen ? Es ist schön, zumindest bei dir, Herr."
"So oft du magst, und wenn ich Zeit habe. Und Morgen zeige ich dir die ganze Insel und das Badehaus. Du bist dann einer der wenigen Tiermenschen, die dorthin dürfen, alle Anderen sind zu sehr gefährdet von den Kunden. Es sind alles Hohe Wesen, die sich an meine Regeln halten müssen, und es meist auch tun."
Arius nickte, als er das hörte und wurde etwas ernster, als er Fei antwortete. "Und die, die es nicht tun, muß ich dann zurechtweisen, nicht wahr ? Gut, daß ich stark genug dafür bin - und eine gute Selbstheilung habe. Darf ich wissen, wer noch alles von deinen Tiermenschen ins Badehaus darf ?" Wegen dem Sex sagte er nichts - denn die Weisung war eindeutig und der Skorpionmann würde nur fragen, wenn Fei nichts zu tun hatte.
"Nur ein weiterer Tiermensch darf mein Badehaus betreten, und das ist mein Buchhalter. Er ist ein Tigermensch, du wirst ihn auch noch kennenlernen." Fei holte, während er sprach, Fleisch aus einem Riß, und reichte Arius die große Schale. "Du darfst hier auch jagen wenn du es möchtest, aber Fleisch wird dir auch so immer zur Verfügung stehen. Ich werde jetzt gehen ... ruh dich aus, und lebe dich noch ein wenig ein."
Als der Drache von seinem Rücken stieg, richtete Arius sich leicht auf und nahm die Schale entgegen, ehe er kurz nickte. "Gut, Herr. Ich denke, ich werde mich ein wenig auf der Insel umsehen - kannst du den anderen Tiermenschen Bescheid geben, daß ich jetzt da bin ? Nicht, daß einer von ihnen denkt, ich will ihm schaden." Gerade das bereitete dem Skorpionmann ein wenig Sorgen, denn es konnte immer zu Mißverständnissen kommen.
"Ja, werde ich, und ich gebe dir noch etwas." Fei berührte die Stirn von Arius und sorgte mit seiner Heilmagie dafür, daß er Gedankensprechen konnte. ##So kannst du mich rufen, wenn etwas ist. Einfach an mich denken, und zu mir in Gedanken sprechen.## Er grinste kurz bei dem überraschten Gesicht und küßte Arius nochmal, ehe er sich einen Riß öffnete und ihn wieder allein ließ.
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