zorn3

“Lektionen des Lebens”

Teil 2

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Als am nächsten Morgen das Licht der Sonne in die Gefängniszelle schien, wachte Thorin gewohnheitsmäßig auf und grinste, als er daran zurückdachte, was in der vergangenen Nacht passiert war. Er mußte zugeben - der Sex mit dem jungen Drachenmischling war wirklich gut gewesen, und deshalb hatte er eingewilligt, sich auch von diesem nehmen zu lassen. Auch dieser Sex war sehr befriedigend, da Kajo unerwartet sanft für einen Drachen gewesen war und dazu auch darauf achtete, daß der Efreetmischling ebenfalls kommen konnte. Etwas, womit dieser nicht gerechnet hatte - und so beschäftigte es ihn noch immer, als er aufstand und sich in der Waschnische erleichterte.

Kajostro war ebenso erwacht, doch er blieb nachdenklich liegen und beobachtete Thorin aus dem Augenwinkel. Schon jetzt hatte er sehr viel gelernt und begriffen, und es tat ihm leid, daß er seinem Vater solche Schande bereitet hatte. "Weißt du, ob ich noch erfahre, wie lange ich hierbleiben muss ?"

"Hm ? Keine Ahnung ... wenn, dann werden sie nach dem Mittagessen kommen, denke ich. Ist unterschiedlich - je nachdem, wie die Verurteilung lautete, manche haben es nie erfahren." Dann verstummte Thorin und trat unter die Dusche, wusch sich ab und erst, als er wieder rauskam und sich eine neue Jeans holte, setzte er noch ein "War ne klasse Nacht, Kleiner." nach.

"Danke ... und du bist mächtig gut gebaut." murmelte der junge Drache und seine Erinnerung an die Nacht würde er erstmal nicht vergessen, ihm brannte nämlich der Hintern.

Das ließ Thorin auflachen und er schüttelte amüsiert den Kopf, ehe er zum Bett kam und den Anderen in einen leidenschaftlichen Kuß zog. Als er ihn wieder löste, brannten seine orangenen Augen und die längsförmigen Pupillen erweiterten sich, während seine Stimme dunkel zu dem größeren Jungdrachen wehte. "Kommt von meinem Vater, er war ein Efreet. Sei froh, daß es nur ich war und kein reiner Drache oder Efreet - dann würde dir nämlich der Hintern nicht nur brennen, sondern in Flammen stehen oder schlimmeres. Auch wenn es sich verdammt gut angefühlt hat, in dir zu sein - und auch, dein Teil in mir zu haben. Du bist anders als die Kerle hier, die würde ich nicht so schnell an mich ranlassen."

"Danke für das Kompliment ... und ja, mir brennt der Hintern." Erst jetzt setzte sich Kajo auf und lächelte einen Moment. "Ich denke, mit dir kann man auskommen ... wenn ich mich beherrsche."

"Solltest du, Kleiner - ich bin sehr reizbar, das kommt von meinem Vater. Feuer eben, weißt du ? Und wie heißt du gleich wieder, damit ich dich nicht immer Kleiner nennen muß. Ich bin Thorin ... und wir sollten regelmäßig trainieren, damit du mal eine Chance gegen mich hast." Der junge Efreetmischling grinste breit, als er das sagte - denn es stimmte, Kajo fehlte es völlig an der Kondition.

"Kajostro - aber Kajo ist mir lieber. Scheinbar muss ich wirklich mal trainieren." Wäre er trainiert, hätte er nicht so schnell verloren, oder gewonnen. "Ich bin wirklich eine Schande von einem Drachen, oder ?" Er blickte zu Thorin auf und grinste gequält. So langsam wurde ihm bewusst, daß er sich total danebenbenommen hatte.

Das brachte den jungen Efreetmischling zum Grinsen und er nickte, ehe er sich auf das untere Bett neben ihn setzte. "Jep. Aber ich denke, das wird sich jetzt ändern, oder ? Du siehst aus, als hättest du ziemlich daran zu knabbern, hier zu sein." Das sah man ihm wirklich an - und Thorin war froh darum, denn es bedeutete, daß er seinen Auftrag bisher gut erfüllt hatte.

"Hab ich auch." murmelte Kajo und seufzte leise. "Ich bin es nicht gewöhnt, eingesperrt zu sein ... und im Grunde ..." Er war für einen Drachen noch ein halbes Baby, und das merkte man ihm jetzt auch ein wenig an. "Ich will nicht hierbleiben."

"Tja, das liegt nicht in deiner Hand, Kajo. Aber vielleicht kann dein Vater was drehen, daß deine Strafe weniger wird. Am Besten, du denkst nicht dran und nutzt die Zeit hier, um zu lernen ... fang am Besten damit an, was dir dein Vater alles erzählt hat und du immer als Blödsinn abgetan hast, Hm ? Ich trainiere in der Zwischenzeit." Dann neigte sich Thorin zu ihm, knabberte leicht über den kräftigen Hals und stand auf, um in der Mitte der doch recht geräumigen Zelle mit Aufwärmübungen zu beginnen.

Es gab viel, was sein Vater erzählt hatte. Fast zu viel, um sich daran zu erinnern, aber er hatte ihn immer wieder gebeten, mit auf kleine Schlachten zu kommen, oder daß er trainierte. So trainierte, wie Thorin es gerade machte. "Du trainierst jeden Tag ?"

Jener schlug und trat weiterhin mit imaginären Waffen auf einen ebenso imaginären Gegner, ehe er nach einer Weile pausierte und antwortete, während er sich etwas Wasser in einen Becher einließ. "Ja, das tue ich - schließlich muß ich stark und kampfbereit bleiben. Das ist wichtig, gerade für uns höhere Wesen ... natürlich gibt es genug, die sich gehen lassen, die sehen dann so aus wie mein Vater: Fett, häßlich, vollgesabbert und absolut ekelhaft." Es schauderte Thorin alleine bei dem Gedanken daran und er knurrte leise, ehe er wieder etwas trank und das Schaudern abschüttelte.

"Wäh ... ich hatte noch nicht das Vergnügen, einen Efreet kennenzulernen - und ich würde auch gern darauf verzichten. Nichts gegen dich, als Mischling bist du sehr ansprechend." Er selber ließ sich auch gehen, und so lächelte er schief. "Ich lasse mich auch ziemlich gehen ... ich mag das Trainieren nicht." Vor allem, weil sein Vater keine Zeit für ihn hatte, es wäre schöner, wenn er mit ihm trainierte.

"Das sieht man, Kajo - wenn du kein Drache wärst, dann hättest du jetzt schon eine Riesenwampe. Und sei froh, daß du noch keinen Efreet gesehen hast ... die sind ein absolut widerlicher Anblick und ich bin froh, daß ich ein Mischling bin und vom Aussehen nach meiner Mutter komme. Wie ist das eigentlich - normalerweise müßte dir das Trainieren doch gefallen ? Du bist ein Drache und Drachen lieben es, ihren Körper zu stärken und kämpfen zu lernen, zeigt dir dein Vater denn nicht, wie es geht ?" Das wunderte Thorin nun doch, denn gerade das leuchtende Beispiel der Väter ließ den Wunsch auch in den Söhnen erwachen.

Kajo seufzte leise. "Er ist fast nie da. Er ist selber noch jung, und Großvater nimmt ihn zu allen möglichen Schlachten mit, und danach sind Geschäfte dran. Ich bin nur ein Unfall, weil Vater frühreif zeugen konnte." Und oft fühlte er sich, als wenn er nur wie ein Unfall behandelt wurde - gerade sein Großvater hatte es sich angewöhnt, ihn vollkommen zu ignorieren.

"Was ?! Shit ... und laß mich raten, dein Paps hat deshalb großen Ärger bekommen, oder ? Und scheinbar nicht den Mumm, dem Alten zu widersprechen. Echt scheiße, aber vielleicht renkt es sich ja jetzt endlich wieder ein." Irgendwie tat Thorin der junge Drachenmischling leid - denn gerade das war eine dumme Situation und eigentlich war es kein Wunder, daß es so schiefging. Kurzentschlossen sendete Thorin die Info verschlossen an seinen Herrn und Faon guckte nicht schlecht, als er das hörte. Elasai und er entspannten sich gerade in einem der großen, steinernen Badebecken und so war die Gelegenheit günstig. "Hey, Elasai - ich habe gerade etwas sehr Interessantes von meinem Sklaven erfahren. Du gehst noch immer mit deinem alten Herrn auf die Schlachten, oder ? Und wenn du dich danach noch um die Geschäfte kümmerst, bleibt keine Zeit, mit dem Kleinen zu trainieren oder dich um ihn zu kümmern. Gisey, der alte Mistkerl ... er konnte es von Anfang an nicht ab, daß du schon so früh einen Nachfolger hattest, da er selber so ewig brauchte, um dich zuwege zu bringen. Mir scheint, als ob er dich gerade extra von Kajo fernhält, damit dieser auf dumme Gedanken kommt, weil ihm langweilig ist ... und irgendwie kommt mir das auch seltsam vor, daß dein Kleiner ausgerechnet an Schmuck für einen anderen Drachen gekommen ist. Ich bin ehrlich, weil ich dein Freund bin, Elasai - sag deinem Alten mal die Meinung und mach ihm verständlich, daß du erwachsen bist und dein eigenes Leben leben willst. Und daß du deinen Kleinen magst und verdammt nochmal auch für ihn da sein und ihn erziehen willst ... sonst wird das nie was."

Elasai ließ den Kopf hängen und nickte. "Ich denke, du hast Recht. Ich bin alt genug, um mich zu lösen - das hätte ich schon tun sollen, als er zu mir gebracht wurde. Ich bin zu jung ..." Langsam machte er sich Vorwürfe, aber er hatte nicht gemerkt, daß er schon reif war, und daher hatte er seinen Sohn auch zeugen können. "Ich werde von jetzt an wie ein erwachsener Drache handeln."

Faon seufzte und drückte kurz die breite Schulter seines Freundes. "Hey, wird auch Zeit, Hm ? Und mach dir keine Vorwürfe, mit dem Vater hätte ich auch Probleme gehabt - glaub mir, ich bin manchmal sowas von froh, daß mein Alter nicht so beherrschend ist wie deiner. Und ja ... du bist alt genug und es wird dir auch guttun, wenn du auf eigenen Beinen stehst und dich um deinen Jungen kümmern kannst. Und nochwas: Du kannst jederzeit wiederkommen ... ich denke, es wird auch Kajo und Thorin gefallen, ich habe das Gefühl, daß die zwei noch gute Freunde werden könnten. Wir müssen uns jetzt nur noch überlegen, wie wir das auflösen können. Hm - vielleicht gehst du durch einen Riß in seine Zelle und sagst, daß du das geklärt hast und seine Strafe aufgehoben wurde ? Aber daß er quasi auf Bewährung ist und sich keinen solchen Mist mehr erlauben soll, weil er sonst wirklich für einige Jahrzehnte hinter Gitter kommt ? Und wenn ihr daheim dann geredet habt, dann klärst du die ganze Sache mit deinem Vater. Du brauchst ja Niemandem erzählen, daß das hier eine Finte war ... ich würde es auch Kajo nicht sagen und wenn ihr das nächste Mal kommt, dann habe ich mir Thorin einfach aus dem Gefängnis geholt, es war ja auch so ähnlich damals."

"Das ist eine gute Idee." Der Nebeldrache grinste und umarmte Faon überschwenglich. "Ich glaube, das hat ihm und mir die Augen geöffnet. Ich weiß genau, Vater wird ausrasten, aber ich werde ihm die Stirn bieten." Es wurde Zeit, daß er sein eigenes Leben in die Hand nahm. "Dann werden wir meinen Kleinen mal erlösen, Hm ?"

Der junge Blitzdrache lachte und nickte, klopfte seinem Freund noch einmal auf die Schulter und grinste schließlich breit. "Ehrlich ? Zeig deinem Alten, wo die Harke hängt - dann ist er stolz auf dich und die Sache ist geritzt. Und ja, wir sollten ihn rausholen ... ich sage Thorin Bescheid und du gehst durch einen Riß von mir hinein, schließlich ist die Zelle mit einer Sperre ausgestattet, die nur mich nicht beeinflußt."

"Ist okay ... und ich denke, da wird Jemand sehr erleichtert sein. Ich danke dir für alles." Elasai küsste den etwas älteren Drachen sanft und stieg dann aus dem Wasser, um sich abzutrocknen und seine Kleidung anzuziehen. Nackt konnte er schlecht so tun, als würde er ihn abholen.

Auch Faon kam aus dem Wasser und trocknete sich mit seinem Feuer, ehe er den üblichen Lederslip und Lendenschurz anzog und Thorin in Gedanken Bescheid gab. Dieser war gerade dabei gewesen, mit Kajo zu trainieren und grinste innerlich, als er ihn wieder einmal zu Boden zwang und ihn dann einfach hart küßte. "Wir sollten lieber aufhören, damit du zu Atem kommen kannst - es müßte auch bald Essen geben, wir haben ne ziemliche Weile trainiert."

"Gern... oh Mann, bin ich fertig." Kajo rappelte sich schnaufend auf und ließ sich gleich wieder aufs Bett fallen. Doch dann kam schon der Riss und er sah, wie sein Vater hindurch trat. "Vater ?!" Er war zu verblüfft und blieb etwas scheu auf dem Bett sitzen. "Du darfst wieder heimkommen - ich habe alles geregelt. Wir müssen zu Hause mal reden und einiges klären." Elasai nickte nur zur zu Thorin und wendete sich ab, als sich ein neuer Riss bildete, der ihn in seinen Palast brachte. "Kommst du ? Oder willst du hierbleiben ?" hakte der Nebeldrache nach und Kajo sprang auf. "Nein ... aber ... Moment." Kurzerhand umarmte er Thorin und drückte ihn fest. "Danke für deine Hilfe."

Der war im ersten Moment überrascht, doch dann erwiderte er die Umarmung und lachte leise, als sie sich wieder lösten. "Hey, kein Problem, Kajo. Vielleicht sehen wir uns ja einmal wieder, wer weiß ... aber jetzt geh, sonst geht dein Paps noch ohne dich." Dann winkte er ihm noch, als er ihn durch den Riß gehen sah und seufzte leise, als das Licht des Risses erlosch. Noch im gleichen Moment veränderte sich die Zelle wieder in sein normales Zimmer und Faon trat ein, lächelte kurz und gratulierte seinem jungen Sklaven. "Bin gespannt, was nun bei Elasai passiert - wenn sie wiederkommen, sage ich, daß ich dich aus dem Gefängnis freigekauft und hier eingestellt habe ... das ist glaubwürdig und ihr könnt euch dann noch öfters treffen." Thorin nickte und grinste, ehe er mit den Schultern zuckte und ebenfalls daran dachte, was seinen neuen Freund nun erwartete.

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