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“Das unmögliche Motiv” 01

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Leise seufzend, betrachtete Mike seinen Freund Rene dabei, wie dieser leise fluchend über seinem Skizzenblock saß und immer frustrierter wurde. So ging es schon einige Wochen und der etwas größere Schwarzhaarige ging zu ihm, schnappte sich die Zeichnung, ehe Rene sie zerknüllen konnte, und hielt sie schützend hinter sich. "Bitte hör endlich auf, die schönen Bilder zu zerknüllen, ja ? Ich kann die alle für meine Kundinnen nutzen ... und du kommst auch nicht weiter, wenn du alles in die Gegend wirfst. Seit ich den Kurs mit den Aquarelltattoos machte, bist du total aus dem Häuschen - sonst bist du doch auch viel ruhiger, Rene ?"

Rene schnaufte und blickte zu einem Kumpel auf. „Ich will eins von dir haben ... aber ich finde einfach kein Motiv, was ich mir dann von dir stechen lassen möchte.“ Es war schräg, denn es war ein Aquarell-Tattoo, das er haben und es selbst wählen wollte, und fand es einfach nicht. „Und ich bin zu doof für Aquarell.“ fügte er an und klappte den Farbkasten, den er für so etwas geholt hatte zu, und schob ihn dann etwas von sich weg.

"So wie ich zu doof für die 3D-Tattoos bin, die du so gut kannst, Rene." Mit einem leicht schiefen Lächeln setzte sich Mike neben seinen Freund und zog ihn kurz an sich, drückte ihn und ließ ihn dann wieder los, um den Aquarellkasten und die Pinsel zu nehmen. "Weißt du was ? Das gibts, daß man einfach eine partielle Blockade hat. Alles andere klappt - und du kannst wirklich verdammt gut zeichnen, Kumpel ... aber eben genau das nicht, das du auf Teufel komm raus willst. Wie wärs - wir haben heute keine weiteren Kunden mehr, schnapp dir doch dein Bike und fahr ein wenig durch die Gegend, um den Kopf freizukriegen ? Vielleicht hilft dir das ja auf die Sprünge." Es war ein gutgemeinter Vorschlag ... denn sie beide liebten ihre Bikes und fuhren oft zusammen, auch wenn ihr gemeinsames Tattoo-Shop in der kleineren Küstenstadt in der Nähe von Los Angeles ihr ganzer Stolz war. "Gerade jetzt im Sommer gibts in den kleinen Käffern weiter die Weinberge hinauf oft Künstlermärkte, vielleicht siehst du ja was, das dir gefällt."

Rene zögerte noch ein wenig, aber nickte dann. „Also gut - ich denke auch, wenn spontan noch ein Kunde kommt, dann nimmst du ihn oder machst einen Termin für mich ... oder schmeißt ihn raus, wenn er so ein 10-Dollar-Tattoo haben mag.“ Denn die wollten ein Billiges haben, und das würden sie hier ganz sicher nicht erhalten. „Und etwas herumdüsen dürfte wirklich meinen Kopf etwas frei machen.“

"Hey, wenn es ein süßes Schätzchen ist, das eine kleine Blüte auf den Fuß oder Handrücken mag, dann mach ich das gerne - und wenn sie hübsch ist, kann ich vielleicht auch noch einen Kuß heraushandeln, hm ?" Mike grinste breit, denn er stand auf Frauen ... doch es machte ihm nichts aus, daß Rene schwul war, und trübte auch ihre Freundschaft nicht. Denn so kamen sie sich niemals in die Quere, wenn es um One-Nights ging - eine perfekte Lösung. "Okay, raus mit dir, oder soll ich dich treten ? Dein Pferdchen kann auch mal wieder einen Ausritt gebrauchen, nicht nur du. Apropo, vielleicht kannst du ja auch was Hübsches aufreißen - denke mal, auf den Märkten läuft genug Frischfleisch rum, das du noch nicht hattest."

„Ja, mal kucken ... und seit du Aquarell-Tattoos machst, bekommst du eh einiges zu tun.“ Rene zwinkerte und schnappte sich noch seine Sachen, die er brauchte und ging dann raus, damit er nicht doch noch einen Arschtritt bekam. Und sein Freund hatte so wirklich eine gute Technik bekommen ... denn die kleinen Tattoos waren doch sehr verlockend, gerade bei den Frauen. Mike hatte sogar schon zwei drei Kundinnen gehabt, die sich eine Blüte in einen ihrer Nippel stechen ließen, auch wenn das wehtat. Aber Frauen steckten oft mehr weg, als einige Kerle. Selbst Rene hatte es teils, wenn er weibliche Kunden hatte ... die steckten die langen Tattoozeiten meist besser weg, als einige der ganz harten Kerle.

Mike grinste ihm noch hinterher und nickte, als Rene sich den Helm aufsetzte und wegfuhr. Erst jetzt ging er wieder rein, ließ aber die Türe einladend offen ... und wie er es sich gedacht hatte, kamen schon nach wenigen Minuten zwei junge Frauen vom Strand, die er charmant begrüßte, und wollten seine Vorlagen für kleine Schmetterlinge sehen, die sie an der Schulter oder über dem Brustansatz tragen konnten.

 

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Es dauerte eigentlich nicht lange, da kam Rene schon am anderen Ende der Stadt an.  Dort gab es einige kleine Läden und Stände, die mit der Kunstarbeit zusammenhingen ... und es war immer recht gemütlich, und gab auch wirklich einiges an Inspiration. Er und Mike hatten ihren Tattoo-Shop aber eher beim Strand, denn da gab es für sie einfach deutlich mehr Kunden ... auch wenn sie sich hier oben auch wohlfühlen würden. Sein Bike stellte er nun aber ab und warf sich seinen Rucksack über, denn wenn er Schnickschnack fand, dann kaufte er ihn auch gern mal und vor allem gab es hier auch ein wenig Süßkram, den man mitnehmen konnte. Aber erstmal würde er sich umkucken, ob es neue Künstler gab.

Denn da es auf diesem Markt keine festen Stände gab, kamen immer wieder neue Künstler, und andere boten ihre Waren an anderen Märkten an. So war es auch jetzt an einem der Stände - Lance hatte seine Bilder bisher nur außerhalb in Städten angeboten, die spezielle Künstlermärkte boten, da dort auch die entsprechenden Kunden kamen. Doch nun wagte er es ebenfalls und kam auf diesen Markt, denn er wollte nicht immer die gleichen, klassischen Bilder verkaufen, sondern auch seine eigenen, etwas gewagteren Entwürfe anbieten. Also summte der blonde Maler leise und lächelte, als er die Staffeleien aufstellte und einige seiner Bilder dort aufstellte. Und natürlich die große Kiste, in der er die anderen Bilder hineinstellte, damit die Leute darin blättern konnten ... gerade in der Hinsicht waren die großen Platten, auf denen er die Folien mit den Aquarellen pinnen konnte, mehr als nur praktisch. Dann stellte er den großen Sonnenschirm und die beiden Klapptische auf, legte noch ein schönes Tuch darauf und stellte darauf die Aufsteller mit den Postkarten und kleineren Bildern, ehe er sich hinsetzte und die kleine Kasse auf den Boden neben sich stellte. Noch waren es nur wenige Leute, die durch den Markt schlenderten ... doch im Laufe des Nachmittags würden es sicherlich mehr werden.

So würde es auch sein, denn es kamen oft erst Nachmittags ein paar mehr dorthin, denn dann war für die Meisten ja auch die Arbeit vorbei und einige Touristen gingen dann erst durch. Rene war ganz froh, daß es jetzt noch ruhiger war und stöberte gern herum, und tat es nun auch. Er sah einiges, aber nichts, was ihn gleich ansprang. Doch dann sah er durch ein paar Leute hindurch ein Bild auf einer Staffelei, das ihn ansprang. Es war ein großer Drache, der aber Flügel von einem Schmetterling hatte und auf einem Zweig saß ... es war also ein Schmetterlingsdrache, der klein sein mußte, und ein, zwei Blätter und Blüten waren auch noch an dem Zweig. Wie gebannt ging er auf das Bild zu und blieb davor stehen, um es ganz genau zu betrachten.

Währenddessen beantwortete Lance die Fragen zweier Kunden und lächelte, als sie dann ein kleineres Bild und auch vier Postkarten kauften. Erst jetzt war etwas Pause und er bemerkte den jungen Mann, der den kleinen Drachen auf der Staffelei betrachtete. Dieser Mann war mehr als nur ungewöhnlich und eigentlich überhaupt nicht die Klientel, die seine Bilder kaufte. Lederkleidung und schwere Stiefel, die genauso wie der Helm in der Hand zeigten, daß er ein Bike fuhr ... und auch die an den Seiten geschorenen und oben langen, rotbraunen Haare, die in einen Pferdeschwanz am Hinterkopf zusammengebunden waren, fielen aus dem allgemeinen Raster. Als der blonde Maler aufstand, um zu ihm zu gehen fiel ihm auch auf, daß dieser Mann etwas größer und defintiv kräftiger als er war und als Lance bei ihm ankam, lächelte er und fragte ihn höflich. "Kann ich helfen ?"

Es passierte noch etwas, das Lance sicher nicht erwartet hatte - denn Rene war so fasziniert und auf das Bild fixiert, daß er bei der Frage zusammenzuckte. „Oh, sorry, ich war so auf das Bild fixiert.“ antwortete er und rieb sich verlegen im Nacken. „Haben sie noch mehr Bilder mit Flügeln ... also Tiere mit Flügeln, Drachen usw. ?“  Denn die Flügel hatten ihn schon fasziniert, und daß die Schmetterlingsflügel den Übergang zum geschuppten kleinen Drachen hatten.

"Flügel ? Natürlich, ich habe einige Bilder mit verschiedenen Flügeln, kommen sie." Während er sprach, lächelte der Blonde und ging dann zu einer der Kisten, blätterte kurz und lehnte die ersten Bilder nach vorne, so daß man die danachfolgenden Bilder durchblättern konnte. "Federn, Haut, Schuppen, Schmetterlinge ... und auch Mischungen."

Rene folgte gleich, legte seinen Helm sacht an die Seite und betrachtete auch gleich die Bilder, die schon etwas rausgesucht waren. „Sie sind neu hier, oder ? Bisher gab es hier kaum Aquarellbilder und wenn, dann keine Fantasy.“ Er kannte hier einiges und an die Bilder hätte er sich wirklich erinnert. Sein Blick war kurz zu Lance geschweift und als die gemischten Flügel rausgesucht waren, schweifte sein Blick gleich wieder auf diese. „Ein Mix gefällt mir am Besten - das ist das, was ich gesucht habe, aber so gut werde ich das wohl nie können.“ Jetzt grinste er und man sah, wie angetan er war.

"Ja, ich bin neu hier ... und sie zeichnen selbst ? Wenn es wirklich wäre, ich kann auch Aufträge arbeiten ... für sie auch ein wenig günstiger, schließlich müssen wir Zeichner zusammenhalten." Die ehrliche Begeisterung dieses ungewöhnlichen Mannes gefiel Lance und er grinste, als er ihm das Angebot machte. Er hoffte, daß er sich nicht irrte und dieser Mann das nur sagte, um zu handeln ... doch er schätzte ihn nicht so ein.

„Einen Auftrag würde ich dir gern geben - aber ich bin kein echter Künstler, ich bin Tätowierer. Und ich heiße Rene, ist du okay ?“ Er war da sehr entspannt und ging auf das du, denn er blieb nie lange beim siezen, wenn eine Person so offen und freundlich war. „Und wegen Rabatt, das muß nicht sein. Das wäre nur fair, denn ich will mir das Bild dann von meinem Kumpel stechen lassen.“

"Natürlich geht das mit dem duzen klar - ist mir auch lieber, Rene. Ich bin Lance, schön, dich kennenzulernen ... und sag nie wieder, daß ein Tätowierer kein Künstler ist, das ist nämlich Blödsinn. Denn ihr könnt nicht radieren oder ausbessern - und so präzise und genau zu sein, ist sehr wohl Kunst." Das wollte Lance noch gesagt haben, denn er achtete Tätowierer sehr, da er Tattoos mochte und sie oft bewunderte. "Und du willst von mir eine Vorlage für dich ? Darf ich fragen, wo du es dann stechen lassen willst ? An einem Arm ist es ja anders als auf der Brust oder dem Rücken ..."

„Ich würde den Rücken wählen - und du bist der Erste den ich kennenlernte, der Künstler ist und Tattoos auch als Kunst ansieht. Und ja, man kann Fehler kaum noch beheben ... bei Extremen muß man meist ein neues Tattoo drüberstechen oder lasern, damit es weg ist.“ Aber Rene merkte, daß er sich verquatschte, und lächelte kurz. „Also mein bester Freund, mit dem ich den Tattoo-Shop habe, wird es mir dann stechen.“

Natürlich hörte Lance ihm zu und schmunzelte leise, als er zu seinem Stuhl ging und einen zweiten Klappstuhl daneben hinstellte. "Setzen wir uns, so ist es gemütlicher ... und im Augenblick sind so oder so keine Kunden da. Dein Kumpel muß gut sein, wenn du ihn an deinen Rücken läßt - und er kann auch Aquarelle stechen ? Oder soll ich das Motiv realistisch aussehen lassen ? Und ja, ich sehe es so ... einige meiner Freunde haben sich schon Tattoos stechen lassen und einer geriet an einen Pfuscher, weil er einen nahm, der kein Künstler war."

Rene setzte sich natürlich gleich, denn er wollte gern mit dem blonden Künstler reden und er wollte ja auch noch einen Auftrag für das Bild machen. „Mike ist ziemlich gut und wegen den Pfuschern, da kann man wirklich Pech haben. Gerade, weil man die Nadeln, usw. online bestellen kann, und jeder kann sich daran versuchen.“ Das hatte er auch, aber er hatte nicht daran gedacht, sich bei Kumpeln Kunden zu suchen. Aber er hatte Talent, und es einfach, wie man es normal in einer Ausbildung lernen konnte, bei einer Schweinehaut versucht. „Aber wegen dem Bild - ich möchte Aquarell und uhm ...“ Er überlegte und nahm zwei der Bilder, die noch auf dem Tisch lagen. „Also ein Mix aus dem fließenden Aquarell und dem hier, wo du klarere Linien hast. Rein Aquarell kann beim Tattoo im Laufe der Zeit sehr verblassen, ein paar Outlines wären da ganz gut.“ Dann nahm er sein Handy und stöberte in den Fotos, und zeigte Lance dann eines der Tattoos, die Mike gestochen hatte. Es war ein Schmetterling, der teils festere Linien hatte, aber auch teils auslief mit dem Aquarell. „Das ist von Mike - er macht davon recht viele, seit er merkte, daß er das gut drauf hat. Ich möchte dann aber etwas weniger feminines.“

"Natürlich - was anderes paßt auch nicht bei dir. Und ja, Outlines sind sehr wichtig - ich hätte dir auch nichts anderes gemacht. Wie groß soll es denn werden ? Und welche Arten willst du vermischt haben ?" Lance war mehr als nur neugierig und betrachtete auch die Fotos sehr interessiert, ehe er noch ein "Und die Tattoos sind wirklich sehr gut." nachsetzte.

„Ja, ich beneide ihn aber auch nicht ... wir haben verschiedene Talente, und das macht unseren Shop auch vielseitiger. Wir machen Standard, aber jeder von uns hat was Besonderes. Mike hat das Aquarell für sich gefunden und ich das 3D, und ich mag auch das Reale.“ Rene zeigte dezent eines seiner Tattoos und blickte direkt in das nahe Gesicht von Lance, der mit Sicherheit bi oder schwul sein mußte, denn er würde sonst nicht so nah an ihn herankommen, um zu kucken. Wäre er hetero, würde er fragen, ob er selber durch die Bilder klicken könnte. „Und wegen der Größe des Bildes - vielleicht magst du später mal kucken, wie groß es auf meinem Rücken sein müßte ?“ Jetzt wagte er es und hoffte, daß er richtig lag.

Das tat er und der blonde Maler grinste breit, als er sich noch ein wenig näherneigte und in das Ohr des Größeren wisperte. "Mehr als nur gern - ich könnte den Stand auch schließen, es ist so oder so nicht mehr viel los ? Ich wohne auch nicht sehr weit, mein Häuschen liegt direkt am Stadtrand. Völlig unverbindlich natürlich." Es war ein sachter Vorschlag - denn auch wenn es nicht mehr werden würde, es wäre immer besser, wenn er sich den Rücken Renes in seinem Atelier ansah.

„Klingt gut und ich helfe dir beim Tragen ... mein Bike steht sicher genug, und kann da auch erstmal bleiben.“ Rene hatte es bei einem Bikerimbiß hingestellt, und da er schon als Tattoostecher bei dem Imbißbesitzer bekannt war, wurde sein Bike gut bewacht.

Zuerst hob Lance nur eine seiner etwas dunkleren Brauen - dann lachte der Blonde leise und nickte. "Okay - es ist eh nicht viel zu räumen, da ich mir ungern Arbeit mache." Dann stand Lance auf und schloß seine Kasse ab, summte leise, als er eine große Klappkiste aufklappte und schon einmal die Aufsteller mit den Postkarten hineinstellte. Dann ging er zu dem großen Pickup, der etwas an der Seite stand und schlug die Plane von der Ladefläche zurück, ehe er wieder zu Rene zurückkehrte und das Tuch von den Klapptischen zog. "Kannst du den Sonnenschirm, die Stühle und die Tische zusammenklappen ? Dann kann ich die Bilder von den Staffeleien nehmen und in die Kiste stellen."

„Klar, das dürfte ich schaffen.“ Rene grinste und zwinkerte, dann klappte er alles zusammen und half, es mit auf den Pickup zu verladen. „Wie lange bist du schon hier ?“ Das fragte er interessiert, denn er wollte schon wissen, wie lange er diesen guten Künstler übersehen hatte.

"Hm ? Hier auf dem Markt ? Zum ersten Mal ... eigentlich war ich bisher immer auf den speziellen Künstlermärkten weiter ins Landesinnere, aber die wollen immer nur den gleichen, langweiligen Mist. Und auch wenn es Geld bringt, es ist ... langweilig. Und hier ist kurzfristig ein Platz freigeworden und ich dachte mir, ich komme einmal her und teste es aus - und ehrlich ? Ich habe in der kurzen Zeit mehr verkauft als bei den anderen Märkten den ganzen Tag über, ich werde also definitiv öfter herkommen, wenn ich einen Stand bekomme." Gerade das war sehr unerwartet doch mehr als nur erfreulich gewesen - und jetzt stand hier auch noch dieser hübsche Kerl, der nicht nur ein Bild in Auftrag geben, sondern vielleicht auch die Nacht bei ihm verbringen wollte, so daß Lance sich beeilte und den Rest auf die Ladefläche schaffte. Dann schnallte er die Plane wieder fest, nahm von der Seite noch die Kasse und seinen Messengerbag auf, und nickte zum Wagen. "Steig ein, ja ? Und keine Sorge, ich bringe dich wieder zu deinem Bike zurück."

Rene grinste und stieg ein, bevor er antwortete. „Alles gut - ich bin sportlich, und könnte auch laufen.“ Was das anging, war es für ihn wirklich kein Problem. „Und ich denke, hier ist zwar ein Kunstmarkt ... aber nicht nur, es gibt viel verschiedenes und auch reichlich Koch- und Backkunst.“ Denn hier gab es auch außergewöhnliche Kleinigkeiten, die man essen konnte, und die es sonst kaum woanders zu finden gab. „Und ich denke, du wirst einen festen Stand bekommen.“

Das ließ Lance leise schmunzeln und er schnallte sich an, ehe er vorsichtig rausfuhr und dann den Weg zu seinem Häuschen einschlug. "Einen festen Stand gibt es dort nicht - leider, ich hätte gerne einen. Sie meinten, daß es auf die Weise mehr Abwechslung gibt, da kann man nichts machen. Und ja, ich weiß ... ich habe mir, ehe ich meinen Stand aufbaute einige der Gebäckstücke gegönnt, die sind herrlich."

„Oh ja, ich nasche leider viel zu gern mal, wenn ich hier bin, und wenn es was ganz neues gibt. Aber ich mache zum Glück auch genug Sport, und es legt sich nicht an.“ Rene war in der freien Zeit gern am Strand - er schwamm, surfte, oder ganz früh Morgens lief er am Strand, um fit zu bleiben.

"Mmmmhmmm ... ja, das sieht man gut, auch durch deine Klamotten durch. Und wenn ich von deiner Sonnenbräune ausgehe, dann nutzt du den Strand und das Meer, hm ?" Es wäre eine logische Erklärung und Lance schmunzelte, denn ihm gefiel schon jetzt, was er bei Rene sah. "Ich war leider noch nicht am Strand, auch wenn ich jetzt schon einige Jahre hier wohne ... es hat sich einfach nicht ergeben."

„Jahre schon ? Ich hätte gedacht, du bist eher erst ein paar Monate hier, oder so. Also als Danke für die Vorlage werde ich dich dann mal zum Strand mitnehmen. Ich wohne da quasi, weil Mike und ich über dem Shop wohnen.“ Das taten sie, und sie fühlten sich da natürlich pudelwohl.

"Oh - du hast einen Freund ? Sorry, das ... und danke, ich denke, ein Strandspaziergang ist einmal etwas anderes." Lance könnte sich selbst in den Hintern beißen, daß er einfach annahm, daß Rene Interesse zeigte - doch dieser hatte scheinbar einen Gefährten, mit dem er wohnte. Also würde es wohl nur ein kurzes Foto von dessem Rücken werden, mit dem der blonde Maler dann arbeiten konnte.

Rene wußte gleich, daß Lance dachte, daß es ein Freund mit Beziehung war - und er könnte sich nun fast selbst in den Hintern treten, weil er sich so doof ausgedrückt hatte. „Guter Freund, nicht Gefährte. Ich hab mich doof ausgedrückt, und er ist gern wegen den hübschen Frauen, die hier im Bikini herumhüpfen, am Strand.“ Jetzt zwinkerte er und fügte ein „Und ich auf die Kerle die in Badehosen herumhüpfen.“ an.

"So ?" Man sah dem Blonden kurz an, wie erleichtert er war, daß er keinen Fehler gemacht hatte ... und er schmunzelte leise, als er kurz zu dem etwas größeren Biker blickte. "Dann ist dein Shop ideal, denn so könnt ihr euch beide sattsehen, ohne daß euch Jemand dabei sieht. Spätestens, wenn die hübschen Frauen und Kerle zu euch kommen, um sich etwas stechen zu lassen, hm ?" Dann bog er schon in seine Straße ein und fuhr bis an deren Ende, an der sein Häuschen an einem weiten Feld stand, das an ein kleines Wäldchen grenzte. Dort angekommen, hielt Lance vor der Garage und drückte die Fernbedienung, ehe er mit dem Wagen reinfuhr, hinter ihnen wieder die Garagentüre schloß und den Motor ausstellte. "Okay, gehen wir - im Wintergarten ist gutes Licht. Ich hoffe, du bist nicht scheu ... ich brauche deinen Oberkörper völlig nackt, damit ich mir Fotos schießen kann, die ich als Referenz nehme."

„Hey, ich trage am Strand nur Badeshorts, also schäme ich mich ganz sicher nicht.“ Rene grinste und stieg aus. Das kleine Haus gefiel ihm schon von außen ziemlich gut, und es paßte irgendwie zu einem Künstler. Er war nun aber auch gespannt, wie es drinnen aussah, und folgte Lance ohne zu zögern.

 

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