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“Das unmögliche Motiv” 06

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"Verdammt, Rene - du siehst scheiße aus und hörst dich noch schlimmer an." Mike machte sich sichtbar Sorgen um seinen Freund, der ausnahmsweise einmal nicht bei Lance übernachtet hatte, da dieser für einige Tage auf einen Künstlermarkt in einer anderen Stadt gewesen war und erst heute Abend wieder heimkam. "Du hast dir voll die Erkältung eingefangen ... ganz ehrlich, wir hätten die letzte Sitzung lassen sollen, das war einfach zuviel."

„Mir ging es da ja noch gut. Ich hab mir das danach eingefangen oder so.“ Rene sprach kaum hörbar und lag auch artig im Bett, denn er hatte sich wirklich was eingefangen, und es war erst letzte Nacht losgegangen. „Ich stecke doch sonst alles weg, irgendwer hat ne Grippe oder so gehabt.“ Irgendwie mußte er sie sich eingefangen haben, und das mit seinem etwas heruntergesetzten Immunsystem.

"Ganz ehrlich ? Garantiert, oder ist Jemandem mit Grippe begegnet. Im Augenblick hat jeder was und hustet und schnieft - und das Tattoo hat da nicht unbedingt dafür gesorgt, daß dus wegsteckst. Also bleibst du im Bett, bis Lance wieder da ist, nimmst deine Vitamine und trinkst den Tee - und keine Widerrede. Ich bin die nächsten zwei Stunden unten, Lara kommt nämlich wegen ihrem Vogel ... aber danach mache ich zu, sonst trägt mir noch Jemand was rein und steckt mich an." Da Mike immer seine Vitamine nahm und auch kein durch ein Tattoo geschwächtes Immunsystem hatte, war er noch immer gesund und konnte sich um Rene kümmern ... doch die Stammkundin wollte er noch bedienen, denn ihr Vogel war so gut wie fertig und sie freute sich schon sehr darauf.

„Alles gut - mach nur, und du könntest auch länger offen lassen. Ich komme schon klar hier oben.“ murmelte Rene und grinste aber sacht. „Mach ein Bild, wenn es fertig ist ... ich will den Vogel auch sehen.“ Denn er kannte Lara auch und war gespannt, wie ihr Tattoo komplett aussah.

"Klar, immer doch ? Aber es kann sein, daß ich vielleicht ein wenig länger weg bin denn ich möchte sie gerne fragen, ob sie mit mir ausgeht." Mike war sichtbar verlegen und hatte es eigentlich nicht sagen wollen ... doch dann dachte er sich, daß es vielleicht besser war damit Rene sich keine Sorgen um ihn machte, wenn er nicht gleich nach dem Tätowieren zurückkam. "Du weißt doch, daß ich sie sehr mag ... nur bisher hatte ich nicht den Mut, da sie ja an den einen Surfer heranspann, aber das letzte Mal fluchte sie auf ihn und diesmal horche ich sie ein wenig aus, ob sie noch mit ihm zusammen ist. Vielleicht habe ich ja eine Chance bei ihr, weißt du ?"

Rene musterte Mike, denn in dessem Gesicht war einiges zu sehen. „Das wurde aber auch Zeit und ich hoffe, sie merkt ebenfalls was ich schon gesehen habe, als sie das erste Mal bei uns war, um sich etwas stechen zu lassen.“ Er kannte seinen Freund sehr gut und immer, wenn es um Lara ging oder wenn sie hier war, veränderte Mike sich deutlich.

"Öh ..." Mike errrötete tief und seufzte leise, doch dann lachte er und nickte breit grinsend. "Ich bin bei ihr immer ein total verliebter Idiot, hm ? Aber ich kann mir nicht helfen, sie ist großartig und klug und hübsch, und ich bin total in sie verliebt. So wie du in deinen hübschen Blondschopf, hm ? Du guckst auch immer wie ein verliebtes Lamm, wenn du ihn siehst, und bei ihm ist es genauso."

Jetzt errötete Rene ein wenig und lachte schließlich kurz auf. „Ja, wir sind wohl alle verliebte Deppen und ich denke, ich werde mich endlich mal trauen müssen, es zu sagen. Und du dann auch, wenn du sicher bist.“ Er hatte es wirklich herausgezögert, aber auch wenn sie selbstbewußt waren, Männer waren bei Liebe wohl immer zu scheu.

"Klar sage ich was ? Habs ja bisher nicht, da ich mich nicht in eine Beziehung dränge. Und ich denke mal, Lance wollte dich nicht überfallen ... also pack die Gelegenheit beim Schopf und kralle ihn dir, bevor es ein Anderer tut. Also bis dann, ich bin dann unten." Als er endete, grinste Mike noch einmal und lief dann runter, damit er schon alles herrichten und auf seinen Schwarm warten konnte.

„Dann viel Erfolg !“ rief Rene ihm noch nach, und grinste nochmal sacht. Aber dann stand er auf und machte sich einen Tee. Erst als er ihn fertig hatte, schleppte er sich zurück ins Bett, und würde sich ausruhen.

 

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Ein paar Stunden später seufzte Lance erleichtert, als er seinen Stand schloß und alles einpackte. Sicherlich, er hatte einiges verkaufen können - aber er wäre trotzdem lieber zu Hause und bei Rene gewesen. Alleine schon der Gedanke ließ den Blonden leise schmunzeln, da er nur zu gut wußte, wie verliebt er sich benahm ... und er hoffte, daß er Rene nicht zu sehr auf die Pelle rückte. Doch bisher hatte dieser niemals etwas dagegen gehabt und so überlegte Lance beim Verladen in seinen Wagen. Denn inzwischen war aus dem Verliebtsein eine tiefe Liebe geworden, auch wenn sie sich erst seit einigen Wochen kannten ... etwas, das ebenso stetig in dem blonden Maler anstieg wie außerhalb die Temperaturen des Sommers, der hier in der Gegend voll erwachte. Ein Vergleich, der Lance dazu brachte, leise zu lachen und er blickte lächelnd auf den tätowierten Armreif auf seinem linken Oberarm, den ihm Rene gestochen hatte. Als er alles eingeladen hatte, setzte sich Lance hinter das Steuer und überlegte - doch dann nahm er sein Handy heraus und ruf Rene an, darauf hoffend, daß dieser nicht beschäftigt war.

Das war Rene nicht - denn er saß aufrecht im Bett, weil er gerade nicht mehr liegen konnte, und zeichnete in seinem Tablet ein paar neue Bilder. Aber er kämpfte trotzdem mit sich, denn er hatte sich doch ganz schön was eingefangen und dazu konnte er im Moment nur auf einer Seite liegen, weil das Tatto noch frisch war. Aber als das Handy klingelte, lächelte er und ging ran. „Na, du ...“ Er wußte am Klingelton, daß es Lance war und hatte eigentlich alles Mögliche fragen wollen, aber seine Stimme gab doch ganz schön nach.

Und das war etwas, das den Blonden stutzen ließ und er hakte sofort nach. "Ja, ich - aber was ist mit dir los, Rene ? Du klingst so heiser, bist du erkältet ?" Natürlich wußte Lance, daß Rene sich wieder ein Teilstück von Mike stechen hatte lassen und er wußte inzwischen nur zu gut, wie anstrengend das war ... und Rene hörte sich wirklich verdammt mies an, deshalb hakte er sofort nach.

„Uhm ... ja, ich hab mir wohl irgendwie was eingefangen. Normal bin ich ziemlich robust, du weißt ja, ich komme aus einem kalten Gebiet. Ich denke, das Tattoo hat mich doch etwas geschwächt, und irgendwie hab ich mir was eingefangen.“ Rene sprach langsam und man merkte gegen Ende, daß seine Stimme langsam nachließ. „Aber ich bin schon brav im Bett und trinke Tee, usw.“

"Das mußt du auch - und Vitamine. Und ich war nicht da, verdammt ... ich komme so schnell wie möglich zurück, ja ? Mike muß sich ja um den Laden kümmern, und ich bin für dich da. Und sage jetzt lieber nichts mehr, deine Stimme ist eh schon kaum mehr hörbar ... schlaf etwas, in ein paar Stunden bin ich bei dir, ja ? Ich ... ich beeile mich." Beinahe wäre Lance herausgerutscht, daß er ihn liebte ... doch das würde Rene sicherlich gerade nicht hören wollen, und so verkniff der Blonde es sich und küßte noch ins Handy, ehe er auflegte, leise fluchte und losfuhr. Lance machte sich die größten Vorwürfe, daß er bei dem Markt gewesen war anstatt bei Rene - und deshalb fuhr er auch zügiger als sonst nach Hause.

Rene hätte gern noch antworten wollen, aber Lance hatte zu schnell aufgelegt. Aber er tippte noch eine SMS ein. *Fahr vorsichtig und nicht zu schnell.* Denn er wollte nicht, daß Lance wegen seiner Sorge etwas passierte.

Jener hatte zwar gehört, daß eine SMS kam, doch fuhr gerade an - erst bei einer Ampel sah er nach und lächelte, antwortete noch ein kurzes *Immer. XXX* und legte das Handy dann auf den Beifahrersitz, da es wieder grün wurde.

 

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Einige Stunden später seufzte Lance erleichtert, als er zum Strand abbog und die inzwischen vertraute Straße zu dem Tätowierladen einschlug. Nach einigen Minuten war er dann auch schon da und parkte, stieg aus und ging nach hinten zu dem Hintereingang, um dort kurz zu klingeln. Er hoffte, daß er Rene nicht weckte - doch er wollte nicht am Handy anrufen, wenn er schon hier war.

Aber er weckte Rene, denn Mike war mit Lara zu einem kleinen Essen gegangen. Aber Rene war sowieso wach, denn er konnte gerade nicht schlafen, und hatte sich eh noch einen Tee aufgegossen. Also summte unten der Türöffner und Rene ahnte, daß Lance angekommen war.

Jener lief sofort rauf und als er seinen Freund sah, sah man ihm das Entsetzen regelrecht an. "Oh Gott, Rene - du siehst aus wie der Tod, scheiße." Dann umarmte ihn Lance und drückte ihn an sich, ehe er sich etwas von ihm löste und die Rechte vorsichtig an die heiße Wange des Kranken legte. "Fieber hast du auch ... und Mike ist nicht hier, oder ? Scheiße. Magst du mit zu mir kommen ? Ich kann mich um dich kümmern und ich weiß, ich klinge gerade wie die fürchterlichste Klette, aber ich sorge mich, und ... ich sorge mich einfach."

Rene lächelte sacht. „Du bist keine Klette und wirst auch nie eine sein - und ich würde mich auch so sehr um dich sorgen, denn ich liebe dich zu sehr.“ Er sprach es nun einfach aus, denn das Reden mit Mike hatte ihm schon den Mut gegeben. „Und ich habe mich gesorgt, daß du so zügig zu mir fahren willst.“

"Klar ? Ich liebe dich doch auch, du Idiot ... und erfahre dann einfach so, daß es dir mies geht und ich hätte doch ganz bestimmt lieber versorgt, als in dem blöden Markt zu hocken." Dann verstummte Lance und seufzte leise, ehe er Rene einfach in einen sanften Kuß zog ... und ihm war egal, daß dieser gerade verschnupft war.

Der Kuß wurde auch erwidert und als sich ihre Lippen lösten, lächelte Rene sacht. „Ich komme gern mit und ich weiß, daß ich ein Depp bin, weil ich es so lange nicht sagte. Aber ich hab mich einfach nicht getraut.“ Rene sprach leise, und seine Stimme ließ wirklich schon wieder nach und man sah ihm an, daß er glücklich, aber auch fix und fertig war.

Als er das hörte, lächelte Lance sanft und nickte nur ... dann schob er Rene wieder ein wenig weiter rein und schloß die Türe hinter sich. "Dann helfe ich dir jetzt, ein paar Sachen zu packen ... du hast zwar schon einiges bei mir, aber ein paar mehr sind niemals schlecht. Okay ? Und bei mir erholst du dich erstmal, und ich schreibe Mike inzwischen eine SMS und erkläre ihm alles."

„Okay, ich werde ganz artig mitkommen.“ Rene lächelte sacht und kam natürlich mit hinein, um dort noch einige Klamotten in eine Tasche zu packen. Es strengte ihn unerwartet an ... aber er wollte natürlich nicht, daß Lance alles machen mußte. Zuletzt steckte er sein Pad, den Stift und auch das Kabel in eine extra Tasche, und würde auch das mitnehmen. „Ich denke, Mike wird ganz froh sein, so kann ich ihn nicht doch noch anstecken. Und er kann Lara mit hier hochbringen.“ Jetzt grinste Rene sacht, denn er ahnte, daß es zwischen den beiden geklappt hatte.

"Lara ? Achja, die eine Frau, die Mike so seufzen läßt. Sie sieht wirklich gut aus und ist sehr nett ... ich habe mich einmal mit ihr unterhalten, als sie auf Mike wartete, weil er gerade eine andere Kundin hatte. Ich hoffe, die beiden werden ein Paar, sie passen gut zusammen." Dann nahm er Rene die Taschen ab und lächelte, ehe er ihm einen kurzen Kuß auf die Wange gab. "Hast du alles ? Dann zieh dir noch unbedingt eine Jacke und vielleicht eine Mütze oder ein Cappie an, und dann gehen wir."

„Ja, sie ist es, und er ist schon länger in sie verliebt. Aber sie trennte sich endlich von dem Deppen, und Mike lud sie heute nach dem Fertigstellen ihres Tattoos noch zu einem Snack ein. Und ja, sie passen sehr gut zusammen.“ Rene schlüpfte natürlich noch in eine Jacke und setzte sich eine dünne Mütze auf, dann ging er mit Lance hinab und schloß die Wohnung sorgfältig ab.

Währenddessen trug dieser die Taschen zum Wagen und verlud sie, stieg dann ein und wartete auf Rene. Erst, als dieser eingestiegen war und sich angeschnallt hatte, fuhr Lance los und lächelte kurz. "Wenn wir bei mir sind, packst du dich gleich ins Bett, ja ? Ich mache dir noch eine Suppe warm und Tee, das tut dir gut. Hast du schon Vitamine genommen ? Wenn nicht, ich habe noch welche und nehme gleich selbst welche, sicher ist sicher."

„Ja - ich hab welche genommen, und auch welche mit eingepackt. Und ich werde brav ins Bett gehen.“ Rene lächelte und man sah aber, daß er schon fast beim Fahren einschlief. Aber er würde noch warten, denn der Weg war nicht so weit. „Und nimm du auch, ich will dich nicht doch noch anstecken.“

"Mach dir keine Gedanken ... ich sorge immer vor, da ich Erkältungen nicht leiden kann. Wir sind auch gleich da, und du packst dich sofort ins Bett und schläfst schon mal vor, während ich auslade, mich dusche und dann eine gute Suppe warmmache. Ja ?" Man sah und hörte, wie sehr sich Lance um den Kranken sorgte und er legte unbewußt auch die Hand auf dessen Unterarm.

Und die Hand von Rene legte sich kurz auf die von Lance, bevor er sie anhob, und sacht küßte. „Mach ich und sorge dich nicht zu sehr - wenn ich mich erkälte, dann geht es bei mir meistens schnell wieder weg.“ Er erkältete sich natürlich hin und wieder, aber er hatte es bisher immer schnell gemeistert. Aber dann kamen sie an, und Rene stieg auch gleich aus und nahm einen Teil seiner Sachen mit, denn er wollte nicht, daß sein Schatz alles alleine trug.

Jener achtete aber darauf, daß es nur leichte Sachen waren und ging ihm mit seiner eigenen Reisetasche nach, nickte, als Rene nach oben ins Bad verschwand und ging wieder runter, um das Auto in die Garage zu fahren, sie zuzusperren und nachdem er die Kasse und seinen Messengerbag aus dem Auto geholt hatte, in sein Haus zu gehen. Da Lance die Dusche noch hören konnte, stellte er schon einmal die Suppe auf den Herd und räumte seine Sachen weg, ehe er nach oben ging und mit einem Lächeln dabei zusah, wie Rene sich abtrocknete. "Schlüpf gleich unter die Decke, ja ? Die Suppe ist gleich fertig."

Jetzt konnte Lance auch das ganze Tattoo ansehen, denn es war ja fertig und heute war auch der erste Tag, an dem Rene ganz duschen konnte. „Jetzt kannst du das Ganze auch life sehen.“ Mit den Worten legte er das Handtuch in den Wäschekorb und drehte sich dann um, damit sein Schatz es sehen konnte. „Einmal kucken, dann gehe ich ins Bett ... nur liegen kann ich auf der neuen Seite noch nicht ganz, und kannst du es noch eben dünn mit der Salbe versorgen ?“ Denn das machte er lieber noch, denn es war noch wichtig.

"Verdammt ... das sieht so gut aus, Rene, Mike hat das mehr als nur gut hinbekommen. Ich habe zwar schon den Rest gesehen, aber jetzt ist es perfekt. Absolut perfekt." Als er das fertige Tattoo sah, hob Lance vorsichtig die Hand und berührte die frischgestochene Haut, auch wenn er vorsichtig blieb. "Sorry, wenn ich das jetzt sage - aber so gefällst du mir noch besser als da, wo wir uns kennengelernt haben. Ich hoffe, das ist nicht schlimm ? Und du solltest dich unbedingt hinlegen, du hast Fieber."

Die Hand fühlte sich gut an und Rene nickte sacht. „Nein, das ist nicht schlimm. Ich hatte immer das Gefühl, daß ich mich am Besten mit einem Tattoo fühle, und du hast mir das perfekte Bild dafür geschenkt.“ Er drehte sich nun langsam herum und holte sich doch noch einen Kuß.

Ein Kuß, den Lance mehr als nur gern erwiderte, ehe er den etwas Größeren sanft von sich schob und zum Bett nickte. "Gern - aber jetzt leg dich hin, ja ? Ich mache uns schnell die Suppe und bringe sie dir, dann können wir ja ein wenig reden."

Rene schlüpfte auch gleich ins Bett und antwortete dann. „Gern, und ich freue mich auf die Suppe ... und auf dich dann, denn du bist meine schönste Wärmflasche.“ Jetzt grinste er frech.

Als er das hörte, lachte Lance leise und schüttelte sichtbar amüsiert den Kopf. "Eher Kühlflasche für dich, hm ? Im Moment bist du viel heißer, und kannst mal zur Abwechslung mich wärmen. Bis gleich." Dann lief Lance wieder nach unten und summte leise, als er nach der Suppe sah und schon einmal zwei große Schüsseln herausholte, die man im Bett benutzen konnte. Nach etwa einer Viertelstunde war die Suppe fertig und der Blonde schöpfte sie in die Schüsseln, stellte sie auf ein Tablett und trug sie nach oben, um das Tablett dort auf den kleinen Tisch an der Seite zu stellen und zum Bett zu gehen. "Schläfst du schon ? Oder kannst du noch was essen, Rene ?"

Rene zuckte sacht und setzte sich dann langsam auf. „Ich glaube, ich war wirklich eingeschlafen ... aber jetzt, wo ich die Suppe rieche geht das Essen vor, und sie riecht schon wunderbar.“ Es waren auch viele Nudeln darin, und das ließ den Magen von Rene sacht grummeln.

"Ist auch besser, du brauchst es. Ja ?" Währenddessen hatte Lance schon den Betttisch von der Seite geholt und über die Beine von Rene gestellt, stellte nun das Tablett darauf und setzte sich zu ihm auf das Bett. "Iß, so viel du kannst ... ja ?"

„Mache ich bestimmt, aber wenn ich richtig satt bin, dann bezweifle ich, daßs wir uns noch unterhalten können. Ich werde dann wohl gleich einschlafen mit dem vollen Magen.“ Denn das ahnte Rene, und fing dann langsam an zu essen. Allein der erste Bissen im Magen ließ ihn sich wohler fühlen.

"Dann reden wir später, ja ? Mir ist wichtiger, daß es dir besser geht ... und es ist ja schon spät, ich bin ebenfalls müde und werde nur noch kurz duschen, ehe ich ins Bett komme." Denn der blonde Maler war schon seit sieben in der früh wach, und merkte nun immer mehr den langen, anstrengenden Tag.

„Ich denke, daß du auch erstmal schläfst ist das Beste. Ich hab mir auch schon Sorgen gemacht, daß du noch so eilig zu mir fährst, und dich nicht erst ausruhst.“ Rene hatte sich auch Sorgen gemacht, und das sah man auch. „War es da wenigstens erfolgreich ?“

Das ließ Lance leise seufzen und er lächelte schief, ehe er ihm antwortete. "Eigentlich schon ... aber ich werde da nicht mehr hinfahren. Der Veranstalter ist ein Arschloch, der etwas gegen Schwule hat - und einige der Standbesitzer auch. Und daß ich auch noch Erfolg hatte und die Leute meine ungewöhnlichen Aquarelle mochten, verschärfte es noch, deshalb habe ich auch ein wenig eher abgebaut und brauchte deshalb keine Ruhepause, weißt du ? Ich habe es dir nur nicht sagen wollen, weil ich dir nicht noch mehr aufbürden wollte ... du bist doch krank, Rene. Und da ich ja da noch nicht wußte, daß es dir ebenso ernst ist wie mir, wollte ich nicht zuviel an dir abladen, weißt du ?" Lance war deshalb sichtbar verlegen und zuckte schließlich mit den Schultern, ehe er noch einige Löffel von der warmen Suppe aß.

Rene legte den Löffel kurz weg, zog Lance etwas an sich und sprach leise. „Ich hätte es schon eher sagen sollen. Aber auch so, wir waren ja im Grunde seeeehr gute Freunde, und da kannst du auch über so etwas mit mir reden. Freunde sind da, um auch mal Sorgen loszuwerden.“ Er küßte ihn nun sacht auf die Wange und lächelte wieder. „Und nun sind wir ein Paar und wenn dich etwas sorgt, dann rücke damit raus, okay ?“

"Okay. Und ich bin froh, daß wir nicht nur Sex haben, sondern auch Freunde sind, Rene - das ist wichtig und ja, ich rücke dann damit raus. Das gilt aber auch für dich, ja ? Und ehrlich ... ich war ja auch so ein Idiot, ich hätte ebenfalls etwas früher mit der Sprache rausrücken und dir sagen können, daß ich dich liebe ... aber in der Hinsicht bin ich etwas vorgeschädigt, die sind immer gleich abgehauen, wenn ich etwas gesagt habe." Es war oft ein Dilemma - doch Lance war froh, daß Rene es ebenfalls so wie er sah und eine Beziehung mit ihm wollte.

„Ich denke, wir beide hatten bisher keinen, der wirklich paßt ... aber jetzt haben wir uns gefunden.“ Rene war da sehr sicher, denn es war Liebe auf den ersten Blick gewesen und sie hatten so viel gemeinsam, daß sie einfach zusammengehörten.

"Ja, das haben wir ... und ich bin froh, daß keiner der Anderen besser paßte, die waren nämlich nicht mal halb so gut wie du. In jeder Hinsicht. Und jetzt essen wir fertig und schlafen, hm ? Du brauchst es, ich auch ... und Morgen reden wir weiter, denn ich will dich auch weiterhin bei mir haben." Dann küßte Lance ihn noch kurz und lächelte, ehe er weiteraß und seinen Liebsten dabei beobachtete, wie dieser ebenfalls aß. Denn es war wunderschön, ihn dabei zu beobachten ... und dabei auch das Tattoo auf dessen Haut spielen zu sehen, das ihm so gut stand. Ein für Rene unmögliches Motiv, das Lance ihm schaffen konnte ...  und das sie beide zusammenbrachte.

 

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