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“Lost in a Blizzard” 03

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Einige Stunden später runzelte Cory im Schlaf die Stirn, weil etwas so völlig anders war und er schreckte mit weiten Augen auf. Er war dabei gewohnheitsmäßig leise ... doch für einen Moment verstärkte sich seine Panik noch da er nicht wußte, wo er war. Dann kam es ihm langsam und er sackte wieder zurück, ehe er sich erneut aufrichtete und die Decke zurückschlug. Er schmunzelte leise, da Flynn ihn scheinbar hochgetragen, hingelegt und zugedeckt hatte - doch Cory trug noch immer die Jogginghose, auch wenn ihm der Größere scheinbar die Socken ausgezogen hatte. Doch Flynn lag nicht im Bett und so stand Cory auf, ging zu der Treppe und stieg langsam hinab, bis er leise seufzend sah, daß Flynn in einer nicht gerade bequem aussehenden Lage auf dem Sofa schlief. Also ging er zu ihm und kniete sich neben das Sofa, ehe er behutsam die Hand auf dessen Unterarm legte und leise zu ihm sprach. "Wach auf, Flynn ..."

Flynn zog aber den Arm weg und wich erschrocken zurück, so daß er fast vom Sofa herunterkippte. Aber er fing sich wieder und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Entschuldige, ich bin nur erschrocken. Ist alles okay bei dir ?“ Er schob seine zerzausten Haare jetzt auch nach hinten, und so war sein Gesicht wieder zu sehen.

"Natürlich ist alles in Ordnung ... und keine Sorge, ich kenne das. Ich habe früher Jemanden gekannt, der ebenfalls im Militär gewesen ist und ich hätte es besser wissen und mich erst melden müssen, damit du wach bist, bevor ich dich berühre." Es war Cory peinlich, daß er nicht daran gedacht hatte ... doch dann kam ihm etwas anderes und er seufzte leise. "Wieso bist du denn noch immer hier unten ? Du mußt wegen mir nicht auf dem Sofa schlafen, es ist dir so oder so zu klein. Bitte komm doch wieder hoch, ja ? Wenn du lieber alleine schlafen willst, kann ich hier unten bleiben, ich bin kleiner als du und für mich ist es leichter."

„Uhm ... schon gut und ich denke, es ist wirklich besser, wenn du dich vorher bemerkbar machst. Ich hab eher Angst daß ich dir vielleicht etwas tue, wenn du mich berührst.“ Es war Flynn wirklich peinlich. Er hatte das zwar schon unter Kontrolle aber er hatte Angst, Jemand zu verletzen, wenn er wehrhaft reagierte. „Und keine Sorge ... ich schlafe oft auch auf dem Sofa, wenn der Kamin an ist. Ich sorge mich, daß etwas Glut aus dem Kamin hüpfen könnte, und ich will nicht daß mein Haus abbrennt.“ Jetzt lächelte er schon wieder und blickte Cory an. „Wir können noch etwas weiterschlafen ... es ist noch sehr früh, auch wenn man hört, daß der Blizzard nicht mehr so stark ist.“

Cory hatte auf die ersten Worte kurz genickt und nahm sich vor, die nächste Zeit Rücksicht zu nehmen ... doch bei den Letzteren seufzte er und lächelte verlegen. "Ich würde mich freuen, Flynn. Es mag vielleicht seltsam klingen, vor allem mit meiner Vorgeschichte ... doch ich habe schon sehr lange nicht mehr so gut geschlafen wie da, als du mich gehalten hast." Als er das zugab, errötete Cory tief, und lächelte wieder verlegen ... doch es stimmte, und er hatte sich schon lange nicht mehr in der Nähe eines großen, kräftigen Mannes so wohlgefühlt.

Das bemerktte Flynn schont, als er bei Cory lag ... denn nach einiger Zeit hatte dieser sich von sich aus an ihm geschmiegt, und beim Schlafen deutlich entspannt. „Das hatte ich bemerkt ... und auch, als ich dich nach oben brachte. Denn als ich dich ablegte, hast du mein Hemd festgehalten.“ Er lächelte nun sacht, denn es schoß schon wieder eine deutliche Röte in die Wangen von Cory.

"Habe ich ? Oh ... es tut mir leid. Aber ich fühle mich sehr wohl bei dir, du bist so ruhig, Flynn. Ruhig aber stark, bei dir kann ich mich irgendwie sicher fühlen und muß keine Angst haben, das war bei meinem Ex nie der Fall, nicht mal am Anfang." Es kostete Cory viel Kraft, dies zuzugeben - doch es stimmte und er hoffte, daß er Flynn nun nicht überfallen hatte.

„Schon gut und ich bin ganz froh, daß man sich so bei mir fühlt. Und nun ab nach oben. Ich lege mich dann doch mit ins Bett, so kann ich meinen Rücken wieder etwas strecken.“ Flynn stand nun auf und reichte Cory seine Hand.

Dieser hatte es gerade geschafft, die Röte in seinen Wangen wieder zu verscheuchen ... doch nun wurde er wieder rot, als er mit einem leichten Lächeln die Hand nahm und ihm nach oben folgte. Dann setzte sich Cory auf das Bett, als Flynn noch einmal kurz auf die Toilette ging, wartete auf ihn und schmunzelte, als der Größere ins Bett kam und dabei gähnte. Dann schaltete Cory das Licht aus und legte sich ebenfalls ins Bett, zog die Decke über sie beide und zögerte. Als Flynn sich jedoch auf den Rücken legte und einen Arm einladend ausstreckte, kam der Schlankere zu ihm und schmiegte sich an dessen Seite. Es fühlte sich so herrlich an, daß Cory sich sofort entspannte und wohlig aufseufzte ... noch ein leises "Danke." wisperte und fast sofort wieder einschlief.

„Gern ...“ kam nur von Flynn, und er schloß nun auch wieder seine Augen. Auch er fühlte sich gut ... denn es war lange her, daß er menschliche Nähe bekam, und gerade bei Cory war es sehr beruhigend und Flynn schlief ganz entspannt ein.

 

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Als Cory am nächsten Morgen aufwachte, huschte ein tiefes Lächeln über seine Züge ... denn er konnte Flynn hinter sich spüren so wie dessen Arm, der zwar durch den Schlaf schwer, doch nicht besitzergreifend um seine Mitte lag. Außerdem wehte der sachte Atem des Größeren in seinen Nacken und manchmal striffen Cory auch die weichen Lippen Flynns ... und das war so schön, daß der Dunkelblonde sich wünschte, immer so aufzuwachen, und er dämmerte noch immer lächelnd wieder ein wenig weg.

Flynn schlief auch noch, und war nicht nicht sofort mit Cory aufgewacht. Das hatte er schon lange nicht mehr tun können und er wachte erst jetzt langsam auf. „Hmm ... lange her, daß ich so gut geschlafen habe.“ murmelte er sacht und bewegte sich noch nicht, denn der Kleineren hatte keine Angst, von ihm mit dem Arm erdrückt zu werden.

Im Gegenteil - es gab dem Schlankeren seltsamerweise Sicherheit, so gehalten zu werden und er seufzte wohlig, als er sich unbewußt noch ein wenig näher an den hinter ihn Liegenden kuschelte. "Ich schon ... nämlich Gestern. Und heute wieder ... das liegt glaube ich an dir, Flynn." Cory wurde langsam wieder wach, doch er blieb noch immer lächelnd liegen und genoß es, daß er so liegen konnte, ohne gleich aufgescheucht zu werden. "Nimmst du es mir übel, daß ich es so genieße, Flynn ? Ich suche keinen zeitweiligen Ersatz für meinen Ex, um über ihn hinwegzukommen oder so, es ist nur ... so etwas habe ich mir irgendwie schon immer gewünscht, und ich mag dich sehr, Flynn. Auch wenn ich dich erst so kurz kenne." Das Letztere war sehr leise, da sich Cory dafür schämte ... doch er wollte den größeren Ranger nicht anlügen, und sagte ihm deshalb die Wahrheit.

 „Ich nehme es dir nicht übel, denn mir geht es wohl so wie dir. Und dazu magst du Katzen und bist für mich wie auch fast eine Katze, denn nur die konnten mir so viel Ruhe geben.“ Es klang schon etwas seltsam ... aber auch wenn er Cory noch nicht kannte, hatte er das Gefühl, daß sie wirklich genau zusammenpaßten.

So ging es auch dem Dunkelblonden und er lächelte sanft, drehte sich langsam zu Flynn und zögerte, ehe er ihm einen sanften Kuß auf die Lippen gab. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an ... und so wiederholte er den sanften Kuß und lächelte noch tiefer, als er sich wohlig seufzend zurücksinken ließ. "Mir geht es auch so ... irgendwie ist es, als ob der Blizzard mich absichtlich zu dir geweht hat, Flynn. Aber ich bin froh darum - und es wäre schön, wenn wir vielleicht versuchen könnten, ob wir auch auf lange Sicht zusammenpassen ? Ich würde mich sehr freuen, Flynn."

Die beiden sanften Küsse hatten Flynn fast benebelt, denn es war einfach wunderbar gewesen und nicht fordernd, sondern einfach zärtlich. „Ja, als wenn er dich zu mir wehte. Und ich denke, wir werden es wagen und sehen, wie wir zusammenleben können.“ Er wollte nichts fordern und wirklich sehen, wie sie auskamen, wenn sie  zusammenwohnten. Aber er neigte sich nun vor und holte sich auch noch einen sachten Kuß, den er aber wieder nach kurzer Zeit löste, damit er nicht doch aufdringlich wirkte.

Das war er aber nicht und Cory lächelte, als er ein sanftes "Das schmeckt gut ... und nach mehr. Und danke dir, Flynn." wisperte. Dann schmiegte sich der Dunkelblonde wieder vertrauensvoll an den Größeren und lächelte, denn es fühlte sich mehr als nur gut an und er entspannte sich wieder. Als Cory vor kurzer und dennoch so lange erscheinender Zeit vor seinem Ex floh, war er innerlich verloren gewesen ... und in dem Blizzard hatte er nicht nur die Orientierung, sondern auch fast sein Leben verloren. Doch nun schien es, als ob alles sich zusammenfügte und einfach paßte - und er war mehr als nur froh darüber und hoffte, hier ein neues Leben beginnen zu können, und endlich glücklich zu werden.

 

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