Melt-Down” 04
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Es war früher Nachmittag, als Calvin schnaufte und sich an Chris schmiegte. Er war zum ersten Mal wirklich ausgelastet, und fühlte sich einfach nur wohl, als er noch bei dem Größeren lag. „Hmm ... so satt war ich noch nie ... selbst, wenn ich ein anderes Zimmer hätte, würde ich nicht einfach nach dem Sex dahin verschwinden.“ Das tat er bei One-Nights, oder er ließ sie nicht lange in seinem Hotelzimmer bleiben.
Chris erging es ähnlich und er legte seine Rechte um den Schlankeren, zog ihn sanft noch etwas näher und grinste breit, als er zu ihm blickte. "Ehrlich ? Hätte ich nicht für möglich gehalten, aber geht mir genauso. Normalerweise sind bei mir Hook-Ups eine schnelle und kurze Sache - da ich mir schlechte Presse nicht leisten kann, nehme ich sie nur zu meinen Hotelzimmern mit, da es da keine Kameras gibt, und werfe sie gleich danach raus. Oder ich nehme gleich Hintergassen. Aber das jetzt, das war ... verdammt nochmal, Cal - das war fantastisch. Und ist es immer noch. Und wenns mir nicht so gefallen würde, dann hätte ich Angst."
„Zum Glück gefällt es uns beiden. Aber auch ich meide mit so etwas die Öffentlichkeit, die Presse kann viel anrichten. Ich denke, hier müssen wir leider auch erst noch aufpassen ... verraten werde ich es auf jeden Fall nicht.“ Es war auch Presse hier, die inzwischen sicher von dem Blizzard und den vielen Menschen hier berichtet hatten. Bisher waren sie ihnen noch entkommen, da die Eishalle noch pressefrei blieb. „Wir behalten es erstmal für uns, okay ? Denn ich will es auch gern noch weiter hier genießen. Auch wenn mein Training nachher wieder vorranging ist ... aber bis dahin will ich gar nicht aufstehen. Du fühlst dich auch, wenn wir satt sind, einfach zu gut an.“
Das ließ den Größeren wieder leise schmunzeln und er grinste zu dem Blonden runter, der ihn anblickte. "Jep, ganz deiner Meinung - die Pressegeier brauchen das gar nicht wissen. Schade, daß das hier nur für eine Woche geplant war ... gut, mit dem Blizzard verzögert sich alles und es werden höchstwahrscheinlich noch einige Tage mehr, aber trotzdem ist es noch viel zu kurz. Aber ein sehr schöner Urlaub, wenn das zwischen uns so weiterläuft ... mir gefällts jedenfalls. Irgendwie ticken wir ähnlich, zumindest gehen wir uns nicht auf den Wecker - und das ist mehr, als ich über all meine Kameraden sagen kann, und über meine beiden Ex will ich gar nicht reden."
„Mußt du auch nicht und ich glaube auch, wir passen irgendwie zusammen. Aber wie wir uns vertragen, das zeigen wir der Presse bitte nicht. Die würden uns hier sonst nicht mehr in Ruhe lassen. Ich denke, sie finden eh noch raus, daß wir ein Zimmer zusammen haben.“ Allein wegen dem Gedanken schnaubte Calvin kurz auf und grinste einen Moment später sacht. „Ich denke, es wird Spaß machen uns anzumotzen, wenn sie Fragen stellen.“
Allein schon der Gedanke ließ Chris auflachen und er grinste noch breiter, während er sacht über Calvins Rücken streichelte. "Kein Problem - ich zoffe mich gerne, weißt du ja. Und keine Sorge - die werden die Zimmerbelegung nicht verraten, das war nämlich eine meiner Bedingungen, als ich hier zusagte. Die Presse darf auch nur zur Eröffnung, die dürfen hier nichts aufnehmen, sonst gibts Ärger vor Gericht." Denn auch die anderen Hockeyspieler hatten nur unter dieser Bedingung zugesagt und Chris ahnte, daß es bei den anderen Sportlern ebenso war.
„Was ? Das hat mein Manager gar nicht erzählt. Ich vermute, daß es für alle hier festgelegt worden ist.“ Jetzt schnaufte Cal und blieb entspannt auf dem Körper von Chris liegen.
Etwas, das der Größere sichtbar genoß und er kraulte leicht durch die hellen Haare, als er überlegte. "Hm ... jep, eigentlich ist es so festgelegt worden aber vielleicht wollte er ja auch, daß du etwas Presse kriegst. Keine Ahnung ... ich mag die Geier und Haie von der Presse nicht, hab ich noch nie. Zum Glück ist all der Rummel ab dem Ende der Saison vorbei - da läuft mein Vertrag aus und ich werde dann aufhören, mir reicht der Rummel langsam. Endlich mal ein wenig Pause machen, weißt du ? Wir Hockeyspieler reisen ja fast nur noch, ich bin immer so froh, wenn ich mal daheim sein kann und meine Ruhe habe."
„Du willst aufhören ? Das hab ich nicht erwartet. Aber du spielst schon sehr lange, und das geht ja doch auch ganz schön auf den Körper.“ Für Calvin war es schon unerwartet, aber Eishockey war für ihn fast wie Football, was Körperkontaktsport anging.
"Jep - hatte schon öfters die Rippen gebrochen oder angeknackst als mir lieb ist, und auch zweimal ein Bein und einmal den Arm gebrochen. Aber es ist weniger das - ich spiele noch immer irre gern, aber ich mag den Rummel und die Reiserei nicht mehr und den ganzen Zirkus, der dazugehört. Ich werde mich nach einer Stelle als Trainer für Kids und Jugendliche umsehen ... weißt du, im Augenblick arbeite ich zwar in der Mannschaft von Minneapolis, aber ich wohne etwa eine Stunde außerhalb in einem kleineren Häuschen im Wald, da habe ich meine Ruhe. Und rundrum gibts viele kleinere Städte, in denen die Schulmannschaften oder die Stadthallen Trainer suchen und ich habe genug Geld über, daß ich kein Gehalt brauche. Ideal." Bisher hatte Chris das nur mit seiner Familie besprochen ... doch irgendwie wußte er, daß er es Calvin erzählen konnte ohne daß dieser es gleich an einen Reporter rausposaunte und er hoffte, daß ihn seine Menschenkenntnis nicht trügte.
Calvin war alleine schon deshalb erstaunt, daß Chris bei Minneapolis lebte und lächelte nun, als er auch dessen Wunsch für sein weiteres Leben als ehemaliger Profi hörte. „Das finde ich großartig und wenn ich mal nicht mehr professionell laufen kann, hatte ich mir Ähnliches vorgenommen. Und ich staune, daß wir uns nie begegnet sind - außer, wir haben es nicht mitbekommen, weil wir beide das Eis so verschieden mit Eishockey und Eiskunstlauf nutzen. Ich lebe auch in Minneapolis ... im Internat, das mit dem Sportcollege verknüpft ist, und mehrere Eisporthallen hat.“
"Was ?!" Im ersten Moment dachte Chris, daß er nicht richtig hörte - doch dann lachte er leise und küßte Calvin schließlich, ehe er ihn breit angrinste. "Kommt denke ich daher, daß ich nie im College war - ich bin gleich von der Highschool in den Profisport eingestiegen, und habe mich hochgearbeitet. An dem Sportcollege bin ich immer nur vorbeigefahren ... ich war nie gut genug in der Schule, um aufs College gehen zu können, aber talentiert genug für den Sport." Es war wie ein Wink des Schicksals, daß sie sich hier begegneten ... und das Grinsen des Schwarzhaarigen wurde zu einem weichen Lächeln, als er schließlich einen Vorschlag machte. "Weißt du was ? Gucken wir doch, wie die Zeit hier läuft und wir uns vertragen ... und wenn wir uns hier in dem kleinen Zimmer nicht an die Gurgel gehen, könnten wir uns doch danach vielleicht auch so mal treffen und sehen, ob es mehr wird ? Du bist der Erste, bei dem ich das wollen würde ... und der Gedanke gefällt mir auch."
„Hmm ... ja, ich denke das können wir machen, wenn ich nicht unterwegs bin. Aber ich lerne auch noch viel nebenher und hab am Collage ein Jahr mehr bekommen, um auch den Abschluß zu schaffen, weil sich einiges wegen dem Training hinzieht. Und hier genießen wir die Zeit, und natürlich geht das Training weiterhin vor.“ Calvin war sicher, daß Chris alles noch ernst nahm, bis der Vertrag auslief.
"Natürlich geht das Training vor - aber das heißt nicht, daß man zwischendurch auch Spaß haben, oder sich mal etwas Ruhe gönnen kann." Dann küßte er den Blonden noch einmal kurz, ehe er wohlig seufzte und die Augen schloß. "Was hältst du davon, wenn wir ein wenig schlafen ? Vielleicht ein, oder zwei Stunden."
„Hmmm ... ich denke, das können wir gebrauchen, und ich hab erst noch später mein richtiges Training.“ Calvin konnte jetzt auch etwas Schlaf gebrauchen, schmiegte sich wohlig weiterhin an den Schwarzhaarigen, und schloß seine Augen. „Ich denke, jetzt werde ich deutlich ruhiger schlafen.“
Das brachte Chris wieder dazu, leise zu schmunzeln und er kraulte sacht durch die hellen, weichen Haare Calvins, als er noch leise antwortete. "Wäre gut - du bist nämlich verdammt nah an meinen Kronjuwelen, und willst sie ja sicherlich noch länger nutzen." Dann nahm er sein Handy vom Nachtkästchen und stellte den Wecker, ehe er es wieder hinlegte und selbst in einen tiefen, erholsamen Schlaf fiel. Es war das erste Mal, daß er wirklich ruhig neben einem anderen Mann schlief. Doch er lächelte nur und genoß es ... und als er langsam wegdriftete, blieb das Lächeln auf seinen Zügen.
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