Melt-Down” 01
Als das Taxi vor dem großen Hotel hielt das direkt neben dem neuen Eissportstadion lag, seufzte Chris leise und bezahlte den Fahrer, stieg aus, und nahm aus dem Kofferraum seine große Reisetasche und die Tasche mit seinem Equipment heraus. Dabei verengte er unwillkürlich die Augen und zog die Schultern etwas höher, da der Wind ihm den Schnee nur so um den Körper peitschte, und lief wie die anderen Menschen um ihn herum zum Eingang des Hotels. Innen stapfte er erst einmal den Schnee von den Schuhen, ehe er weiterging und innerlich aufseufzte, da überall Menschen standen die lautstark telefonierten, herumriefen oder sonstigen Lärm verursachten. Natürlich wußte der große Eishockeyspieler inzwischen, weshalb - denn alle Flüge waren wegen dem Schneesturm gestrichen worden, und sämtliche Fluggäste mußten irgendwo unterkommen, so daß alle Hotels mit Leuten überlaufen waren. Zum Glück hatte sein Flieger noch landen können und er besaß eine Reservierung für ein Zimmer in dem Hotel ... denn er war eigentlich zu der Benefizveranstaltung bei der Eröffnung des Stadions eingeladen worden. Die Eröffnung wäre in zwei Tagen - doch Chris bezweifelte daß sie dann stattfand, denn der überraschend hereingebrochene Blizzard würde definitiv noch länger anhalten. Dann konzentrierte er sich aber wieder, da er sich bis zur Rezeption durchgeschoben hatte und blickte auf den Mann dort herab, da er mit seinen 1,91 Metern so gut wie alle hier überagte, und lächelte kurz hart. "Hi. Mein Name ist Chris Montgommery, ich habe ein Zimmer reserviert." Dann legte er die beiden Taschen kurz ab, nahm seinen Geldbeutel heraus und zeigte dem Mann seinen Ausweis, damit dieser ihm seinen Schlüssel geben konnte.
„Ah, ja ... einen Moment, Mr. Montgommery.“ Der Mann an der Rezeption hatte sich den Ausweis kurz angesehen, ging zu der Ablage und holte eine der Schlüsselkarten. „Bitte sehr, hier ist die zweite Schlüsselkarte. Wenn etwas nötig ist, wir sind per Haustelefon zu erreichen, und einen schönen Abend erst einmal.“ Für mehr hatte der Portier kaum Zeit, denn es drängte sich der Nächste an den Empfangstresen heran, und so mußte er sich ihm zuwenden.
Chris bedankte sich bei dem Angestellten, ehe er den kleineren Mann, der sich so vordrängelte, mehr als nur finster musterte und dann mit einem kurzen, harten Lächeln seine Reisetaschen aufnahm, als der andere Gast zurückzuckte. Nicht umsonst war der große Eishockeyspieler gefürchtet - und so drehte er sich um und schob sich einfach durch die Leute hindurch, die ihm auch recht schnell Platz machen. Erst beim Aufzug blieb er stehen und atmete kurz durch, ehe er den Knopf drückte und dann aufmerkte, als noch ein anderer Mann zu den Aufzugtüren trat.
Dieser Mann hatte sich bewußt hinter ihm gehalten ... denn Calvin war schmaler und nur 1,76 Meter groß, und allein der Weg zur Rezeption hatte ihn einiges an Nerven gekostet. Eigentlich war er schon viel eher im Hotel angekommen ... aber er hatte keine Lust sich so offen zu zeigen, denn sonst hätte er jetzt noch Probleme gehabt, sich überhaupt zu bewegen. Immerhin hatte Calvin schon seine Schlüsselkarte und freute sich schon auf das Zimmer, da er müde von der langen Reise war. Auch er war hier, um das Eislaufstadion einzuweihen ... aber auch er vermutete, daß es nicht pünktlich stattfinden würde. Im Gegensatz zu dem Mann neben ihm war er Eiskunstläufer, und sollte einige Küren laufen. Aber jetzt dachte er erst einmal an sein Zimmer und atmete erleichtert auf, als der Fahrstuhl sich öffnete und sie eintreten konnten. Da der große Kerl das gleiche Stockwerk drückte, konnte er sich das ersparen und schnaufte nur leise, als sich noch mehr Leute in den Fahrstuhl quetschten.
Etwas, das Chris überhaupt nicht mochte und als sich noch mehr reindrücken wollten, schob er sich wieder vor und damit diese Leute wieder hinaus. "Verdammt noch mal - es gibt eine Begrenzung, sonst fährt dieser blöde Aufzug gar nicht, sondern ist außer Betrieb !! Und wenn das passiert, dann prügle ich euch eigenhändig die Treppen rauf, das könnt ihr mir glauben !!" Der große Schwarzhaarige war am Ende seiner so oder so schon strapazierten Geduld angelangt - und das sah man auch an seinem mehr als nur wütenden Gesicht und die Leute schreckten sichtbar vor ihm zurück, so daß die Aufzugstüren sich schließen konnten. Dabei flüsterten schon einige von ihnen und Chris knurrte kurz, als sich auch die Augen der Hotelbesucher im Aufzug weiteten, als sie ihn erkannten. "Oh, Gott ... das ist der 'Black Devil', der tut das wirklich !" Chris ignorierte das verängstigte Wispern, so gut er konnte und atmete erst leichter, als die Ersten so schnell sie konnten wieder ausstiegen ... und als sie endlich in seinem Stockwerk hielten, waren nur noch drei andere Männer im Aufzug, so daß er erleichtert ausstieg, als sie endlich ankamen und die Türen aufgingen. Er hatte sich die Nummer seines Zimmers gemerkt und zog die Karte aus der Hosentasche, ging zu dem Zimmer und merkte erst auf, als er davorstand und Jemand neben ihm zum Stehen kam. "Sorry - es gibt keine Autogramme, also verzisch dich."
Calvin war ähnlich gereizt und er war froh gewesen, daß er im Aufzug nicht so ausflippen mußte wie der große Kerl, der wohl auch bekannt war. Eigentlich hätte er ihm dafür danken sollen ... aber das, was er jetzt sagte, ließ ihn aufschnaufen. „Ich will kein Autogramm - ich will nur in mein Zimmer, und du scheinst dich in der Nummer geirrt zu haben.“ Er hielt seine Karte hoch und da stand deutlich die Nummer des Zimmers drauf, vor dem sie nun beide standen.
Als der schlanke Kerl mit dem seltsamen Schlaufenstrickschal, der um Gesicht und Schultern gewickelt war, ihn so arrogant ansprach, verengte Chris nur kurz die Augen - aber als er die Karte sah, konnte er sich ein überraschtes Schnauben nicht verkneifen. Anstatt zu antworten, hielt er nur seine eigene Karte hoch, auf der die gleiche Nummer stand, zog sie dann durch den Kartenleser und trat ein, nachdem die Türe sich öffnete. "Sieht so aus, als ob wir das gleiche Zimmer haben - mir egal, ich bin es gewohnt, mit Anderen zu bunkern. Such dir eins der Betten aus, dann ... verdammte Scheiße."
Calvin war überrascht, daß Chris die Tür öffnen und reingehen konnte, und folgte ihm wütend. Er wollte eigentlich seine Ruhe haben und war immer froh über ein eigenes Zimmer ... aber gerade, als er was sagen wollte, hörte er das Fluchen und sah nun auch, warum. „Verdammt, das gibt es doch nicht !“ platzte aus ihm raus, denn es war nur ein Bett und nicht zwei Getrennte. Er hatte eine Reise aus Europa hinter sich und eigentlich nur schlafen wollen, und nun das.
"Scheinbar schon." Leise vor sich hingrummelnd, stapfte der große Schwarzhaarige weiter in das Zimmer, ließ seine Reise- und seine Equipmenttasche neben der linken Bettseite fallen und drückte dann erst einmal seinen Rücken durch, wisperte ein kurzes "Shit, tut das gut." als einige Rückenwirbel einkrachten und zog dann seine dicke Jacke aus, um wieder zum Eingang zu gehen und sie dort aufzuhängen. Dann schlüpfte Chris aus seinen Schuhen und ging wieder in den Raum, um kurz zu dem anderen Mann zu blicken, denn dieser hatte unbewußt den Schlaufenschal nach unten geschoben, so daß man die modische, blonde Kurzhaarfrisur sehen konnte. "Wenns dir nicht paßt, dann verzisch dich doch - dann habe ich mehr Platz. Aber ich denke nicht, daß du noch etwas anderes als eine Abstellkammer kriegst ... die Halle unten war brechend voll wegen dem Blizzard."
Der Blonde brauchte einen Moment und er war echt am Überlegen ob er unten anrief ... aber er ahnte, daß der Große, der den Spitznamen 'Black Devil' besaß, Recht hatte. „Ich bin schon verlockt, unten anzurufen ... aber auch ich kann mir denken, daß es nicht klappt.“ Calvin hätte es wohl wirklich versucht, aber das wollte er nicht eingestehen. Also brachte er seinen Koffer auf die rechte Bettseite. Daß der große Eishockeyspieler sein mußte, war auch klar ... denn er hatte eine Tasche für die Schläger dabei. Calvin schnaufte unbewußt leise, bevor er einfach im Bad verschwand, denn seine Blase drückte schon eine ganze Weile. Die Tür hatte zum Glück ein Schloß, und das klickte auch gleich zu.
Als der Schlankere schon förmlich ins Bad floh, schnaubte Chris leise - doch dann hörte er, daß es weniger aus Wut sondern aus Notwendigkeit war, zuckte mit den breiten Schultern und überlegte kurz. Dann seufzte er jedoch leise und stand auf, nahm seine Reisetasche und begann damit, seine wenigen Sachen in den Schrank an seiner Seite zu räumen, ehe er die Reisetasche zusammenrollte und am Boden des Schranks verstaute. Danach schloß er die Türe wieder und legte die Equipmenttasche davor, legte den einfachen, schwarzen Kulturbeutel neben sich aufs Bett und nahm sein Handy heraus, um schon einmal den Wecker für Morgen früh zu stellen.
Es dauerte doch einige Zeit ... nicht nur, um sich zu erleichtern, Calvin mußte sich auch auch kurz fangen, und im Bad lag auch eine Zeitschrift für das Event. Der Schwarzhaarige war wirklich wegen dem Spendenevent hier, und Eishockeyspieler. Auch Calvin stand natürlich darin, aber das interessierte ihn nicht und er legte die Zeitschrift wieder hin, und kam einen Moment später aus dem Bad. Der Blonde sagte nur ein „Bad ist frei erstmal.“, öffnete seinen Koffer und nahm die zwei gut eingepackten Kostüme heraus, die er tragen würde.
Als Chris die schwarzen, leicht glitzernden Kostüme durch die halbdurchsichtigen Kleidersäcke sah, weiteten sich für einen Moment seine Augen - dann stöhnte er tief auf und packte seinen Kulturbeutel, stand auf und fluchte leise. "Verdammte Scheiße ... ausgerechnet so eine beschissene Eisdiva ! Ich warne dich gleich vor, Blondie - wenn ich hier auch nur einen Hauch Parfüm rieche, dann ramme ich dir meine Faust in die Fresse und zahle dir gern die Zahnarztrechnung ! Ich hasse Parfüm. Und wehe, du stellst mir das Bad mit all dem Schönheitskrempel zu, ich werfe es hochkant aus dem Fenster !"
„War ja klar, daß so etwas kommt !“ platzte es jetzt endlich aus dem Blonden heraus, denn er hatte es von einem Eishockeyspieler fast erwartet. „Nur, weil ich Eiskunstlauf mache heißt es nicht, daß ich eine Diva bin und mich bis zum Umfallen parfümiere ! Und wegen den Zähnen - kennst dich damit aus, oder ? Ihr prügelt euch doch eh schon dauernd auf dem Eis !“
Als sich der schlankere Eiskunstläufer so aufplusterte, verengte Chris kurz die Augen - doch dann lächelte er hart und nickte, als er kurz auf die Fingerknöchel seines rechten Handrückens blickte. "Jep, damit kenne ich mich sogar sehr gut aus, Blondie, ich habe die Narben dafür. Und jep, genau das heißt es bei euch Eisprinzessinnen - das ist bei euch genauso normal wie bei den Eishockeyspielern das Prügeln. Als wir einmal unser Heimstadion für so einen beschissenen Wettbewerb hergeben mußten, stank unsere Umkleide so stark, daß wir sie für eine Woche nicht benutzen konnten - und diese Ärsche haben ihre Drogerie nicht einmal mitgenommen ! Überall standen noch die halbvollen Shampoo-, Spülung, Deo-, Haarspray- und Parfümflaschen herum, unsere Putzkräfte brauchten zwei große Müllsäcke für den Scheiß !" Alleine die Erinnerung daran reichte aus, daß Chris wieder wütend wurde ... denn er roch sehr gut und haßte Parfüm, und hatte sich rundheraus wie auch viele Andere in ihrer Mannschaft geweigert, die Umkleide zu betreten, solange sie so stank.
Schon als das Wort ‚Blondie’ fiel, wurden die Augen des Blonden deutlich kühler und er zeigte wirklich keine Angst - denn er kannte Schläge besser, als man ahnte. Aber er hatte auch einen Geruch in der Nase, es war Rosenduft von Rosenöl. „Sicher, daß ich die Diva bin, und nicht du ? Duft von Rosen scheint dir doch zu gefallen, so wie es von deiner Bettseite her riecht ! “ Es war deutlich, und er selbst nahm nur maskulineres Deo. Gerade Rosen konnte er mehr als gut erkennen - denn er bekam nach jeden Lauf welche geschenkt, und mußte sie auch von den fleißigen Blumenkindern entgegennehmen. Gegen die Kinder hatte er nichts, es waren mehr die Blumen.
Als der Blonde kühler wurde und auch eine leichte Angriffshaltung annahm, wurde Chris ruhiger, da er so ein Verhalten kannte und auch respektierte - doch als der Eiskunstläufer den Rosenduft ansprach, sah Chris rot und knurrte laut auf, stürmte vor und packte den Schlankeren an der Schulter, stieß ihn an die Wand und kam bis kurz vor dessen Gesicht, als er ihn anknurrte. "Das Rosenduftsäckchen in meiner Tasche ist von meiner Granny - es verdeckt den Gestank des Equipments ! Als ich in meine jetzige Mannschaft kam, meinte auch einer, daß er Witze reißen müßte - ich schlug ihm zwei Zähne aus, seitdem ist Ruhe. Überleg dir gut, was du sagst, Blondie - denn in deinem Beruf kommt es verdammt mies, wenn einem Zähne im hübschen Gesicht fehlen !"
Calvin konnte nicht ausweichen und dadurch, daß sein Körper trainiert war, konnte er auch den Stoß an die Wand und auch die festen Griffe gut aushalten. Als er 'Granny' hörte, verstand er es und wollte gerade was sagen, als dann noch das mit dem hübschen Gesicht kam. Beim Zusammenbrüllen ein solches Kompliment zu bekommen, war ihm nämlich auch noch nie passiert. „Okay ... einer Granny kann man nicht widersprechen, die haben einen in der Hand, Großer. Und wir sind beide hundemüde, können wir Morgen nochmal neu anfangen ?“
Ihm antwortete zunächst nur ein knurriges Grummeln - dann entspannte sich Chris, ließ den Schlankeren los und seufzte leise, als er sich die etwas über schulterlangen Haare nach hinten strich und einen Schritt zurücktrat. "Ich liebe meine Granny über alles - sie ist der liebste Mensch auf der Welt und ich würde Gott und den Teufel bekämpfen, wenn sie ihr nahe kämen. Und ja, du hast Recht ... wir sind beide müde, Morgen fangen wir nochmal an. Und keine Sorge - ich bleibe auf meiner Bettseite, schlafe sehr ruhig und schnarche auch nicht." Dann drehte sich Chris um und ging zum Bett, nahm noch einen frischen Slip und seinen Kulturbeutel, ehe er ins Bad ging und die Türe hinter sich schloß.
Erst, als die Tür sich geschlossen hatte, atmete Calvin tief durch und ging wieder zu seinem Koffer, um seine Schlafsachen rauszuholen. Er mußte aber trotzdem noch ins Bad, um sich kurz zu waschen ... denn er war eben nur auf dem Klo gewesen. Der Blonde schnaufte aber leise weil er wußte, daß er eher unruhig schlief ... und daher immer auf ein Einzelbett bestand, wenn er doch mal mit jemand Anderen ein Zimmer teilen mußte.
Davon wußte Chris jedoch nichts und nachdem er sich erleichtert hatte, duschte er kurz und putzte noch seine Zähne, ehe er noch durch seine Haare bürstete und innerlich seufzend seinen frischen Slip anzog. Er hoffte, daß dieser Eiskunstläufer nach dem Duschen wirklich nicht so sehr nach all dem parfümierten Zeug stank wie die, die damals in ihrem Stadion waren. Dann nahm er seinen alten Slip, kehrte in das Zimmer zurück und legte ihn in ein Seitenfach seiner Reisetasche, ehe er sich mit einem "Kannst dich austoben." zu Calvin auf das Bett setzte.
„Danke.“ kam es von Calvin und er stand auf, um mit seinen Sachen ins Bad zu gehen. „Ach ja, ich heiße Calvin.“ Mit den Worten verschwand er dann ganz und im Bad roch er schon, daß Chris was Angenehmes nutzte, das seinem Eigenen ähnelte. Er beeilte sich, aber er wusch sich gründlich, und auch gleich seine Haare. Er zog sich im Bad gleich an und als er herauskam, wollte er nur noch ins Bett. Er packte noch seine Sachen rasch ein, und kroch gleich danach mit einem „Gute Nacht.“ unter seine Decke.
Denn zum Glück waren es zwei Decken, auch wenn es ein großes Doppelbett war. "Dir auch ... und ich heiße Chris." Der Schwarzhaarige war schon unter seiner Decke gelegen und schaltete nun die Nachttischlampe aus, da er schon zuvor das Hauptlicht ausgeschalten hatte, während Calvin im Bad war. Dann legte er sich auf den Rücken und einen Arm über seinen Kopf, während er den anderen Arm auf dem Bauch ruhen ließ, schloß die Augen und schlief schließlich ein.
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Früh am nächsten Morgen erwachte Calvin aus Gewohnheit ... und das trotz des langen Fluges, den er hinter sich hatte. Er trainierte immer früh und das schon, seit er im Internat gewesen war. Aber jetzt war doch etwas anders: Es war sehr warm, und vor allem fühlte er einen kräftigen, atmenden Brustkorb, den er nicht kannte. Als Calvin seine Augen öffnete, sah er gleich das Gesicht des Schwarzhaarigen, und er schreckte nun auf, einen Moment später fiel er vom Bett und es rumste leise, denn zum Glück hatte das Hotel ein flauschigen Teppich im Zimmer.
Als der Körper neben ihm hochschreckte und sich förmlich aus seinem Arm riß, wachte Chris auf und fluchte instinktiv - doch dann hörte er das Rumsen, blickte mit einem Stirnrunzeln auf die andere Bettseite und fluchte wieder, als er sich rüberneigte und am Boden Calvin liegen sah, der in eine der Decken gewickelt war. "Was ...?"
Calvin versuchte, sich wieder aus der Decke zu befreien ... es gelang ihm schließlich, und er fluchte leise. „Mist - ich schlafe zu unruhig, verdammt ...“ Er verfluchte sich selber und blickte dann zu Chris auf, während er versuchte, sich seine Haare aus dem Gesicht zu wischen.
"Ging - ich hatte schon schlimmere Kerle, die drehten sich so heftig, daß sie dir die Hand ins Gesicht schlugen. Jetzt steh erstmal auf, ja ?" Als er endete, hielt ihm Chris die Hand hin und seufzte leise, als ihn Calvin verdattert ansah. "Ich beiße nicht, Cal."
Das hatte er eben nicht erwartet ... aber Calvin nahm nun die Hand und ließ sich aufhelfen, denn die Bettdecke war noch immer ein wenig um seine Beine gewickelt. „Danke ... und ich schlafe zwar unruhig, aber zum Glück nicht so, daß du einen meiner Füße im Gesicht haben wirst.“ Als er auf den Beinen war löste er die Hand und griff nach der Bettdecke, um nun ganz daraus herauszusteigen. „Jetzt hab ich dich geweckt, dabei hättest du noch eine halbe Stunde weiterschlafen können.“ Er hatte sehr wohl gesehen, wann der Wecker losgehen würde, faltete rasch die Decke und legte sie wieder auf das Bett.
Denn die Weckfunktion seines Handys blinkte eine halbe Stunde vor dem Läuten auf, so daß man eine Art Vorwarnung hatte. "Kein Problem ... ich kann auch eher aufstehen, so ist mehr Zeit vor dem Training. Willst du als Erstes ins Bad ? Oder soll ich ? Und wir sollten vielleicht hier im Zimmer frühstücken, unten wird die Hölle los sein." Alleine schon der Gedanke daran, sich unten am Buffet durch die Menge zu schlagen, ließ Chris schaudern ... doch er ließ Calvin die Wahl, da er nicht bestimmen wollte.
„Hmm. Es ist kurz vor sechs Uhr ... ich denke, wir könnten zum Buffet. Obwohl man hier ungestörter wäre ... aber ich denke, so früh ist keiner unten, der stört. Ich suche lieber selber aus, was ich esse.“ Und das hieß, daß Calvin lieber zum Buffet ging. „Aber du kannst gern hier oben bleiben - wir teilen nur das Zimmer, und nicht unbedingt unseren Tagesablauf. Und wäre nett, wenn ich zuerst ins Bad gehe ... ich brauche nicht lange.“
"Kein Problem - und ja, ich esse hier oben. Mich kennen leider zuviele und ich kann mir denken, daß viele der Fluggäste auch im Frühstücksraum untergebracht wurden." Dann nickte Chris zum Bad, ehe er das Zimmertelefon nahm und die Küche anwählte, um sich ein kurzes Frühstück hochbringen zu lassen und schon ein sehr reichhaltiges Frühstück fürspäter vorzubestellen.
Als Calvin im Bad war und nochmal darüber nachdachte, ob er wirklich runtergehen wollte, hörte er Chris am Telefon und was dieser bestellte ... und das ließ den Blonden doch ganz schön aufschnaufen. Die Eishockeyspieler brauchten so viel - denn sie platzten nur so vor Kraft und Energie, da die Muskeln einiges aushalten mußten. Sie brauchten es auch, um das Rammen von anderen Spielern auszuhalten - im Grunde war es ja ähnlich wie Football, was die Kraft anging. So sah es Calvin, machte sich jetzt zügig fertig und kam angezogen wieder heraus. Er trug jetzt schon seine Sportsachen, und legte seine Schlafkleidung ordentlich neben das Bett. „Ich versuche es unten, bis später dann. Ich denke, wir sehen uns im Trainingsraum.“ Er griff noch nach einer Tasche, in der seine Schlittschuhe und seine anderen Sachen drin waren, und machte sich auf den Weg.
"Jep, denke auch - ich muß noch ein wenig warmwerden, ehe ich aufs Eis kann." Mit den Worten verabschiedete sich Chris von dem Schlankeren und sah ihm kurz nach, ehe er ebenfalls schon seine Trainingshose, ein Shirt und ein Sweatshirt anzog, in die Turnschuhe schlüpfte und auf sein erstes, kleineres Frühstück wartete.
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