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“Nicht schon wieder Würmer !! ... oder: Wie wir in diese Welten fielen. Teil 1” 06

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Sie lagerten nun schon einige Tage in der Baumhöhle, und erkundeten den Wald in der Umgebung. Dabei entdeckten sie, daß die rehänlichen Beutetiere sich sehr schnell vermehrten und ebenso schnell wuchsen, da sie vor allem die Pilze und Flechten der Bäume fraßen, und manchmal auch die Blätter der Schößlinge, die aus dem Boden trieben. Auf diese Weise halfen sie den Bäumen, gesund zu bleiben und hielten das Unterholz kleiner, während sie selbst stark wuchsen und sich vermehrten. Da es außer den Flugechsen keine anderen Tiere gab, bildeten sie die Nahrungsgrundlage für die Erdwürmer des Waldes ... und auch Logo und Castel erlegten immer wieder eines dieser Tiere, auch wenn sie weiterhin die Erdwürmer grillten und aßen. Es wurde wieder dunkel und sie kehrten von einem Erkundungsgang zurück, kletterten auf den Baum und Logo briet ihnen das frische Fleisch, während Castel wieder nach oben in den Himmel blickte und den Gesteinsring begrachtete, der gerade sehr deutlich am Himmel zu sehen war. "Hm ... das ist ähnlich wie vor zwei Monaten, als wir herkamen - der Ring scheint größer zu sein."

Castel hatte den Himmel oft im Blick, denn er wollte sich viel merken und notieren, damit sie sich besser orientieren konnten. Aber jetzt war es wirklich nur der Ring, und Cas nickte kurz und nahm dann ein frisch gebratenes Stück Fleisch. „Ja, er ist wieder näher ... er scheint auch ähnlich wie den Monden zu sein, daß es Zeiten gibt, wo er näherkommt. Das müssen wir auf jeden Fall weiter im Auge behalten. Erinnerst du dich, daß wir damals den ersten Meteorit gesehen haben ? Schau mal - ich glaube, es wird jetzt wieder welche geben.“ Der Ring war einfach näher, und die Steine im Ring veränderten sich ständig. Es war keine Position, die sie behielten ... auch wenn Cas sich inzwischen die Größten, die er sehen konnte und besondere Formen hatten, merken konnte. „Ich hoffe, es sind dann nur Kleine ... wenn einer der Großen fällt, dann dürfte es extrem gefährlich werden.“

"Ja, ich weiß. Ich war einmal in einem Heer, in dem auch viele Gelehrte waren und ich hörte zu, wie sie sich darüber unterhielten, daß die Meteoriten klein und eher ungefährlich waren, während die Metere so gefährlich sind, daß sie ganze Landstriche ausradieren können. Ich hoffe auch, daß keiner der Großen runterkommt - aber ich denke, die Kleinen kommen immer wieder runter. Wir müssen uns mal umsehen, wo sie landen." Denn auch das war interessant, da sie vielleicht in den Meteoriten Metall finden konnten, das man zu Waffen schmelzen und schmieden konnte.

„Ich denke, wir behalten es im Auge ... und wir haben unsere Magie ein wenig angepaßt, wenn sie nah genug sind, kannst du das Feuer sicher auch fühlen.“  Das war das Beste, und Cas hatte es mit der Magie auch bemerkt. Sie gewöhnten sich an diese Welt und und paßten die Kraft ihrer Magie langsam auch etwas an, um sie so besser einzuteilen. Jetzt aß Castel aber weiter, denn er hatte doch ganz schönen Hunger.

Auch Logo aß das schmackhafte Fleisch der rehartigen Tiere und als er satt war, brannte er sich das Fett von seiner Haut, und nahm einen Schluck aus seinem Wasserbeutel. Dann legte er ihn auf die Seite und lehnte sich neben Castel an die Rinde des Baumes, froh darum, daß es hier keine Insekten gab. "Warten wirs ab - aber würde mich nicht wundern wenn es Meteoriten gibt, wenn der Ring so nahe ist. Es verwirrt mich noch immer, daß diese dunklere Sonne manchmal den ganzen Tag sichtbar ist und manchmal kaum ... als ob sich diese Welt nicht richtig dreht. Ich spüre aber noch ein ganzes Stück von hier entfernt so etwas wie schwache Vulkane. Nicht stark genug daß sie ausbrechen, das würden wir dann auch sehen können ... aber doch so stark, daß die Lava flüssig ist. Vielleicht sollten wir mal in die Richtung gehen - bisher waren wir immer in der anderen Richtung unterwegs, um zu erkunden."

„Dann sollten wir anfangen, diese Richtung zu erkunden. In der anderen Richtung haben wir schon einen Unterschlupf gefunden, der einigermaßen sicher zu sein scheint. Aber ich denke, den Umkreis erweitern wir auch in diese Richtung - und wir behalten den Ring im Auge, ich möchte nicht, daß doch etwas zu nahe bei uns einschlägt.“ Cas nahm ein weiteres Stück Fleisch und blickte dann wieder nach oben.

"Stimmt. Ich bin ja gespannt, ob wir noch andere Tierarten oder Pflanzen finden - gerade daß es keine Fruchtpflanzen gibt, ist sehr ungewohnt. Aber ohne Insekten könnten sie auch keine Früchte bekommen und da ist es mir lieber, daß es keine Insekten gibt." Vor allem Ameisen, Fliegen und Mücken waren auf den Schlachtfeldern immer ein lästiges Problem ... und auch in den Lagern, da es oft dauerte bis man nach einem Kampf dazu kam, sich zu waschen, und die Zelte trotzdem oft nicht geschützt waren.

Allein beim Reden darüber schauderte auch Castel und grinste schließlich. „Nun - das ist hier wohl der größte Vorteil, keine blöden Insekten. Aber ich würde trotzdem gern wieder zurück. Aber erst erkunden, und vielleicht findet sich noch etwas anderes Nahrhaftes, das gut schmeckt.“ Denn sie hatten die Wildtiere, Würmer, und sonst nicht wirklich viel. Fisch gab es wohl auch weniger, oder den hatten sie in den wenigen Gewässern noch nicht gefunden.

"Wäre gut. Inzwischen würde ich sogar Gemüse essen, und das meide ich sonst wo ich kann." Logo mochte Fleisch und Früchte, und manchmal auch rohes Gemüse, das man knabbern konnte ... im Eintopf ging es gerade noch, doch gerade die Verliebtheit vieler Gelehrter mit Gemüse hatte er noch nie geteilt. Es wäre auch nicht gut für ihn, da er einerseits die Kraft für seinen Beruf brauchte, und auch seine Natur als Feuerformer Fleisch forderte. "Und vielleicht finden wir ja einen größeren Fluß mit Fischen ... ich kann mir vorstellen, daß die Flugechsen auch Fische fressen, sie hatten viele kleine Reißzähne im Schnabel, das ist ideal dafür."

„Ja, über Fisch würde ich mich auch sehr freuen. Ich hab es eben doch im Blut sozusagen. Und in den Bächen war zwar Fisch - aber sie waren so winzig, daß man nicht satt wird.“ Cas zeigte es mit seinen Fingern, und sie waren eher so groß wie Mücken gewesen. „Aber wir sollten wohl doch zuerst in die Richtung der Vulkane gehen.“ Es war zwar eher vom Bach weg, aber es war auch wichtig und so lernten sie diese Welt langsam kennen. Doch sein Blick richtete sich wieder nach oben, denn er sah nun doch, was sie befürchtet hatten. „Da ... es passiert wirklich !“ Es war weit weg, aber deutlich zu sehen.

Wie sie es befürchtet hatten, fing ein Teil kleinerer Gesteinsbrocken an, sich zu bewegen und stieß aneinander - und einige von ihnen wurden dadurch aus der Bahn gestoßen und verglühten hellrot leuchtend, und fielen in die Richtung der Vulkane. Als Logo das sah, kletterte er so schnell er konnte höher und in die Spitze des Baumes, verfolgte die Bahn und nickte grimmig, als er sah, wie die Meteoriten wirklich in die schwach leuchtenden Vulkane einschlugen. Erst jetzt kletterte der Feuerformer wieder herab und grummelte, als er sich wieder neben Castel setzte. "Wie ich es mir dachte: Die Teile schlagen bei den Vulkanen ein. Höchstwahrscheinlich ist das auch der Grund, wieso sie noch immer aktiv sind."

Cas hatte gar nicht versucht, Logo nach oben zu folgen, denn er war dafür zu langsam und bekam nun auch einen Bericht über das, was dieser gesehen hatte. „Vielleicht sind sie auch deswegen entstanden, als was Größeres einschlug.  Scheint, als wenn die Meteore oft die gleichen Stellen treffen. Vielleicht, weil der Ring an bestimmten Zeiten genau hier näher kommt. Magst du nachgucken, ob wir dort das Gestein von ihnen finden ? Selbst wenn es kein frischer Meteorit ist, vielleicht ist dort mehr zu finden.“ Das hatten sie schon besprochen, denn es könnte gutes Metall darin sein.

"Gute Idee - so könnten wir vielleicht einige Waffen und Werkzeuge schmieden." Es war immer wieder ärgerlich, wenn sie feststellten, daß sie etwas brauchten, das in ihrer Welt durch die vielen Schmiede reichlich vorhanden war ... und dies wäre eine Möglichkeit, wie sie sich zumindest ein wenig davon herstellen konnten. "Und vielleicht entdecken wir ja noch mehr dort - die Landschaft ist jedenfalls anders als hier, das konnte ich sehen."

„Ja - und ich denke, hier gibt es andere Erze und Sonstiges, das wir nutzen könnten. Wie schaut es bei dir denn mit dem Schmieden aus ? Mit deiner Magie geht es sicher zum Teil, aber wir haben sonst nicht viele Möglichkeiten.“ Darüber hatten sie noch nicht gesprochen und wenn Logo schmieden konnte, wäre es sehr gut. „Mein altes Schwert könntest du dann auch in etwas Praktisches verändern.“ Denn das trugen sie noch mit sich, aber nutzten konnte Cas es nicht mehr, da sein künstlicher Arm nicht mehr die Kraft dazu hatte. Er hatte sich jetzt sehr mit dem gesunden Arm auf das Einhandschwert, und dazu den befestigten Dolch am anderen Arm eintrainiert, und den Zweihänder würde er in der Heimatwelt auch nicht mehr benutzen.

Etwas, das sie schon besprochen hatten und Logo nickte, als er ihm antwortete. "Da ich keine Esse brauche, ist es leichter - und ich habe drei verschiedene Hämmer dabei, die ich nutzen kann. Ich habe die letzten beiden Wochen überlegt, wie ich dir dein Langschwert schmiede und ich denke, ich mache dir eine zweite Klinge, die du an deinen Arm befestigen kannst. Das restliche Metall verwende ich für ein zweites Schwert, ähnlich wie dein Jetziges - so kannst du vielleicht beide verwenden, wenn wir wieder zurück sind." Er vertraute darauf, daß sie zurückkamen und ließ den Gedanken, daß es vielleicht nicht so sein könnte nicht einmal im Ansatz aufkeimen, da es nicht seine Art war, aufzugeben.

So ging es beiden - denn Aufgeben war einfach nicht drin und selbst wenn es vielleicht Jahre dauerte, die Hoffnung blieb und der Wille, einen Weg in ihre Welt zu finden. „Das klingt gut, und du kannst das Zweihandschwert wirklich zerteilen. Es im Grunde nur eine Last, aber sein Metall ist noch etwas wert. Ich weiß noch immer nicht, warum ich damit ausgebildet wurde, ich hatte es nie hinterfragt. Aber so bleibt das Metall und es ist auch in meinem Arm verarbeitet, vielleicht weil beides zusammenpaßte.“ Cas wußte es einfach nicht, und sie hatten es natürlich auch hierher mitgenommen. „Ich denke, wenn wir bei der Lava sind ist es für dich mit dem Schmieden noch angenehmer.“ Denn so würde Logo nicht zuviel Magie dabei verbrauchen.

"Ja, dort ist es einfacher ... denn so muß ich nur das vorhandene Feuer steuern. Schwerer wird es, eine geeignete Form zu schaffen, aber das kriege ich schon hin." Logo war deshalb zuversichtlich und für einen Moment huschte ein Lächeln über seine Züge, ehe er wieder ernster wurde und weitersprach. "Es ist jedenfalls gut, daß du umgelernt hast - du bist viel schneller so und kannst mehr Hiebe abblocken. Ich schätze, sie wollten mit dem Zweihänder eine Reserve haben, falls du für deinen Arm Metall brauchst oder von deinem Arm Metall nehmen, wenn das Schwert ausgebessert werden muß - einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen, aber ich bin keiner dieser verschrobenen Magier, die auf solche Gedanken kommen. Ich bin nur froh, daß du hier bist, Cas - und das wärst du nicht, wenn nicht einer auf die Idee gekommen wäre, dir einen Metallarm zu formen."

„Darum bin ich auch froh, und er hat mir eben das Leben gerettet und mich ausgebildet. Ich wäre dort gestorben, wenn er mir nicht den zertrümmerten Arm, der einklemmt war, abgenommen hätte. Ich bin ihm noch immer dankbar.“ Was genau damals passierte, daran erinnerte er sich noch immer nicht ... denn durch die Kopfwunde hatte er alles vergessen, was davor passiert war. „Aber jetzt ist jetzt - und ich trainiere gern mit dir, und lerne zum Glück ganz gut.“ Jetzt zwinkerte er, denn er hatte wirklich schnell gelernt, sich beim Kampf umzustellen ... und als Team kämpften sie auch sehr gut zusammen. „Aber jetzt essen wir auf, und Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Vulkangebiet.“

"Gut. Und ich bin auch froh, daß du da bist, Cas - und daß wir so gut zusammen kämpfen können." Dann neigte sich Logo zu ihm und küßte ihn feurig, ehe er sich wieder löste und fertigaß. Diese letzte Nacht hier in der Baumhöhle würden sie noch nutzen - denn sie wußten nicht, ob sie auf dem Weg zu dem Vulkangebirge einen weiteren, sicheren Unterschlupf finden würden.

 

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